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Internet: 55 Prozent der Internetnutzer kaufen Arzneimittel online

Internet: 55 Prozent der Internetnutzer kaufen Arzneimittel online
Internet: 55 Prozent der Internetnutzer kaufen Arzneimittel online
Auch Medikamente werden immer häufiger im Internet eingekauft. Versand-Apotheken sind laut einer Studie des Bitkom vor allem bei älteren Menschen beliebt. Das geplante Versandhandel-Verbot geht auf Kosten der Patienten.

Immer mehr Menschen finden es praktisch, dass man sich die Medizin auch bequem im Internet bestellen kann. Wie eine repräsentative Befragung des Digitalverbands Bitkom zeigt, kauft bereits mehr als jeder zweite Internetnutzer (55 Prozent) seine Medikamente im Netz. Das entspricht 31 Millionen Menschen. Arzneimittel belegen somit den vierten Platz im Produktranking beim Onlinekauf hinter Kleidung, Büchern und elektronischen Haushaltsgeräten.

Die Zahl der Käufer, die online in Versandapotheken wie DocMorris einkaufen, steigt seit Jahren enorm: 2012 kauften rund 30 Prozent der Internetnutzer in Onlineapotheken ein, 2015 waren es schon 49 Prozent .

Dazu Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder im Vorfeld der Medizinmesse Medica in Düsseldorf:

"Die Onlinebestellung von Medikamenten spart Zeit, Geld und Mühe. Besonders im ländlichen Raum, für chronisch kranke, alte und mobil eingeschränkte Menschen ist der Onlineversandhandel der einfachste Weg zur Arnzeimittelversorgung. Die Menschen wollen möglichst lange autonom zu Hause leben und gleichzeitig gut versorgt sein."

Besonders beliebt sind Onlineapotheken bei Frauen und älteren Menschen. Sechs von zehn weiblichen Internetnutzern (60 Prozent) bestellen Medikamente online, bei den Männern ist es die Hälfte (50 Prozent). Während nur ein Drittel (33 Prozent) der 14- bis 29-Jährigen online Medikamente kauft, sind es bei den über 65-Jährigen knapp zwei Drittel (62 Prozent). Auch die 30- bis 49-Jährigen (62 Prozent) und die 50- bis 64-Jährigen (61 Prozent) bestellen gerne bei Versand-Apotheken.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe will den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten verbieten. Hintergrund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem Oktober 2016, das die einheitlichen Abgabepreise im grenzüberschreitenden Versandhandel nach Deutschland für unzulässig erklärt. Durch das Urteil können ausländische Versandapotheken Medikamente in Deutschland günstiger anbieten als deutsche Apotheken. Um das zu verhindern, will das Bundesgesundheitsministerium den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten komplett abschaffen.

Das geplante Verbot des Onlineversandhandels treffe vor allem immobile Patienten. Sie werden dadurch vom einfachsten und günstigsten Weg an ihre Medizin zu kommen, ausgeschlossen, so Rohleder. Ein größerer Preiswettbewerb im Gesundheitswesen käme Patienten, aber auch Krankenkassen, Ärzten und Krankenhäusern sehr zugute. Verbote sind nach Meinung des Bitkom der falsche Weg. Apotheken sollten vielmehr darin unterstützt werden, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.

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Autor: Ronald Matta, 14.11.2016 (Update: 14.11.2016)