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Internetkriminalität: Jeder zweite Internetnutzer Opfer von Cybercrime

Internetkriminalität: Jeder zweite Internetnutzer Opfer von Cybercrime
Internetkriminalität: Jeder zweite Internetnutzer Opfer von Cybercrime
Die Zahl der Delikte im Zusammenhang mit Internetkriminalität sind deutlich gestiegen. Waren 2014 erst 38 Prozent der Internetnutzer Opfer von Cybercrime, so ist mittlerweile jeder zweite Internetnutzer betroffen.

Bereits im Jahr 2014 hatte der Branchenverband Bitkom Zahlen zur Internetkriminalität veröffentlicht. Damals berichtete der Digitalverband aus einer Umfrage, dass rund 38 Prozent aller Internetnutzer in den vorangegangenen 12 Monaten Opfer von Computer- und Internetkriminalität wurden. In Zahlen ausgedrückt waren dies 21 Millionen Betroffene. Die neuen Zahlen lesen sich noch erschreckender. Fast jeder zweite Internetnutzer (47 Prozent) ist in Deutschland in den vergangenen 12 Monaten Opfer von Cybercrime geworden.

Das hat eine repräsentative Umfrage unter 1.017 Internetznutzern im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben. Die Vorfälle bei der Internetkriminalität reichen laut Bitkom von gefährlichen Virusinfektionen über Onlinebetrug und Erpressung bis hin zu schweren Beleidigungen. 45 Prozent der Betroffenen hat infolge der Angriffe einen finanziellen Schaden erlitten, weil zum Beispiel Hard- und Software ersetzt werden musste, Leistungen nicht erbracht oder illegale Transaktionen durchgeführt wurden, resümierte der Bitkom in der heutigen Pressekonferenz.

Dazu Bitkom-Präsidiumsmitglied Winfried Holz:

"Jahr für Jahr ist etwa die Hälfte der Nutzer mit kriminellen Vorfällen im Internet konfrontiert. Wir müssen die technische Sicherheit von Geräten und Onlinediensten ständig verbessern und gleichzeitig das Bewusstsein der Nutzer für das Thema IT-Sicherheit schärfen. Mit Schadprogrammen können die Daten der Nutzer ausgespäht und für kriminelle Aktivitäten missbraucht werden. Antivirenprogramme und Firewall sind der absolute Basisschutz für jeden Computer. Sie sind heute in der Regel in die Betriebssysteme integriert und deshalb nicht für jeden sofort erkennbar."

Als Angriffsziel geraten neben Computern zunehmend Mobilgeräte ins Visier krimineller Hacker. Laut der Bitkom-Umfrage hatten 26 Prozent der Smartphone-Nutzer in den vergangenen 12 Monaten einen Sicherheitsvorfall mit ihrem Handy. Spezielle Smartphone-Viren spionieren den Nutzer aus, blenden aggressive Werbung ein oder sperren sogar den Zugang zu den Geräten. Klare Sache: Aus Sicht des Bitkom muss das Sicherheitsniveau im Internet weiter erhöht werden.

Laut den Ergebnissen der Studie ist die Verbreitung von Computerviren noch immer das am häufigsten auftretende Delikt: 41 Prozent der Internetnutzer geben an, dass ihr Computer infiziert worden ist. Weit verbreitet ist gemäß dem Bitkom auch die digitale Erpressung mittels so genannter Ransomware, die den Zugang zum Computer versperrt und nur gegen Zahlung eines Lösegelds wieder frei gibt.

Ein weiteres großes Problem ist mittlerweile der Diebstahl und Missbrauch digitaler Identitäten. Zur digitalen Identität eines Internetnutzers gehören seine Zugangsdaten zu Onlinediensten sowie seine Kreditkartendaten oder andere Zahlungsinformationen. Laut Umfrage berichten 22 Prozent der Internetnutzer, dass Zugangsdaten zu einem Onlineservice ausspioniert wurden. 12 Prozent gibt an, dass persönlichen Daten illegal verwendet wurden. Bei 9 Prozent sind unerwünschte E-Mails im Namen des Nutzers versendet worden.

Onlinebetrug ist ebenfalls weit verbreitet. 20 Prozent der Internetnutzer wurden den Studienergebnissen zufolge bei Onlinetransaktionen wie Shopping, Auktionen oder Onlinebanking betrogen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn bezahlte Ware nicht geliefert oder bei einem Verkauf nicht gezahlt wird. Angriffe auf Personen wie schwere Beleidigungen (3 Prozent) und sexuelle Belästigungen (2 Prozent) erreichen zwar nur niedrige einstellige Prozentwerte, summieren sich aber in absoluten Zahlen zu Zehntausenden Fällen.

Weitere Details und Informationen zur Bitkom-Studie "Sicherheit und Vertrauen im Internet" finden sie in der Präsentation, die unten als Bilderstrecke angefügt ist.

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Autor: Ronald Matta, 13.10.2016 (Update: 13.10.2016)