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Kurztest: Das Kensington StudioDock verwandelt das iPad Pro und iPad Air in einen Mini-iMac

Das Kensington StudioDock verwandelt das iPad Pro in einen Desktop-Ersatz. (Bild: Kensington)
Das Kensington StudioDock verwandelt das iPad Pro in einen Desktop-Ersatz. (Bild: Kensington)
Das Kensington StudioDock ist eines der spannendsten iPad-Docks seit Jahren, denn damit werden Apples aktuelle Tablets zum Desktop-Ersatz – zumindest soweit das mit iPadOS möglich ist. Wer viel mit dem Apple Pencil arbeitet oder von den Anschlüssen Gebrauch machen kann, für den ist das hochwertige aber teure Dock durchaus interessant.

Das Kensington StudioDock wurde zur CES im Januar vorgestellt. Das Dock soll ein iPad Air oder ein iPad Pro zusammen mit einer Tastatur und einer Maus in einen kleinen Desktop verwandeln. Dabei wird das Tablet magnetisch am Dock befestigt, sodass das iPad in nur wenigen Sekunden abgenommen und mitgenommen werden kann. Über einen USB-C-Anschluss wird das Tablet mit beachtlichen 37,5 Watt aufgeladen und zeitgleich mit den vielen Ports verbunden, die das StudioDock bietet. 

Abgesehen von den zusätzlichen Anschlüssen bietet das StudioDock vor allem eines: Einen extrem robusten Halt für das iPad. Dabei lässt sich die Höhe zwar nicht verstellen, das Display lässt sich aber neigen und um 90 Grad drehen, durch das hohe Gewicht des Docks klappt das sogar mit nur einer Hand. Dieser stabile Halt ermöglicht es vor allem, auf dem iPad zu zeichnen oder auch den Apple Pencil zum präzisen Bearbeiten eines Fotos zu nutzen – das ist beim StudioDock auch erstaunlich komfortabel.

Erstklassige Verarbeitung – mit einem Haken

Schon bei der Lieferung dürften die meisten Käufer vom enormen Gewicht des StudioDock überrascht sein. Das Dock selbst wiegt je nach Größe 2,6 kg oder 2,74 kg – in Verbindung mit den rutschfesten Standfüßen ist das mehr als ausreichend, um zu verhindern, dass sich das Dock bewegt, während der Touchscreen des iPad benutzt wird.

Ein großer Teil des Docks besteht aus Aluminium, wodurch sich das Produkt ausgesprochen hochwertig anfühlt. Allerdings hat Kensington nicht durchgehend Metall verwendet – die gesamte Rückseite besteht aus Plastik. Das gilt auch für das Scharnier, das zum Neigen des iPad genutzt wird, wobei die Mechanik derart glatt läuft, dass im Inneren vermutlich Metall zum Einsatz kommt. Bei unserem Testgerät ist außerdem ein hörbares Spulenfiepen vorhanden, allerdings hat uns Kensington versichert, dass dieses Problem nur bei frühen Mustern auftritt.

Features: Wird ein iPad Pro mit mehr Ports zum Desktop-Ersatz?

Abgesehen vom stabilen Halt bietet das Kensington StudioDock vor allem eines: Anschlüsse. Ganz wie es sich für ein Dock gehört findet man davon recht viele an drei Seiten, insgesamt sind folgende Ports vorhanden:

  • 3 x USB-A (3.2 Gen 1 / 5 Gbit/s)
  • 1 x USB-C (3.2 Gen 1 / 5 Gbit/s / bis 20 Watt)
  • 1 x HDMI 2.0 (4k / 60 Hz)
  • 2 x Qi-Ladepad (1 x 7,5 Watt + 1 x 5 Watt)
  • 1 x Ethernet (10 / 100 / 1.000 Mbit/s)
  • 2 x Kensington Lock
  • 1 x 3,5 mm Kopfhörer- / Headset-Anschluss
  • 1 x SD-Kartenleser (UHS-II)
  • 1 x DC-in

Im Gegensatz zu handelsüblichen Laptop-Docks wird die Funktionalität der Anschlüsse allerdings durch iPadOS eingeschränkt. Das beste Beispiel dafür ist der HDMI-Anschluss. Während dieser einen Monitor mit einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel bei 60 Hz betreiben kann spiegelt iPadOS standardmäßig nur das Display des Tablets, sodass man weder von der vollen Auflösung noch von der gesamten Fläche eines 16:9-Monitors Gebrauch machen kann.

Anders als beispielsweise bei Windows oder bei macOS muss die jeweilige App einen externen Monitor unterstützen, damit dieser vernünftig genutzt werden kann. Derzeit bieten bereits einige beliebte Anwendungen Unterstützung für externe Monitore, inklusive Netflix, iMovie, Amazon Prime Video, Twitch, Procreate, Keynote und Shiftscreen, von umfassendem Support für mehrere Monitore ist iPadOS aber noch weit entfernt.

Etwas besser sieht die Situation mittlerweile bei USB-Ports aus: iPadOS ermöglicht es, externe Festplatten, Mäuse, Tastaturen, Drucker, Kameras, Gaming-Controller und co. anzuschließen. Durch die Dateien-App lassen sich Speichermedien problemlos verwalten, während SD-Karten auf dieselbe Weise gelesen werden können.

iPadOS weist im Vergleich zu Windows und macOS nach wie vor viele Einschränkungen auf, die berücksichtigt werden sollten, bevor man sein Notebook oder seinen Desktop durch ein iPad ersetzt. Mittlerweile bietet das Gerät aber eine erstklassige Unterstützung für Mäuse und Tastaturen, inklusive vieler Gesten und Tastatur-Shortcuts, sowie ordentliches Multitasking und unzählige Apps, sodass ein iPad Pro mit StudioDock je nach Nutzung durchaus einen Desktop ersetzen kann.

Als praktisches Extra verstecken sich im Fuß des StudioDock zwei Qi-Ladespulen. Eine davon kann ein Smartphone mit bis zu 7,5 Watt aufladen – dem Maximum, das iPhones über den Qi-Standard unterstützen, das andere erlaubt das Laden von bis zu 5 Watt, womit sich diese Ladespule optimal für kleine Gadgets wie drahtlose Ohrhörer eignet. Ein Add-on, mit dem die Apple Watch geladen werden kann, wird separat verkauft.

Diese Features vermissen wir

Das StudioDock bietet eine Menge praktischer Features, dennoch haben wir im Testzeitraum ein paar Funktionen vermisst. So ist es beispielsweise nicht möglich, den USB-C-Port am Dock zu nutzen, um das iPad mit einem Mac oder einem PC zu synchronisieren – dazu muss das Tablet vom Dock entfernt werden. 

Außerdem schade: Während das StudioDock mit gleich zwei Kensington Lock Ports ausgestattet ist, mit denen das Gerät beispielsweise mit einem Kensington K64444WW NanoSaver (ca. 48 Euro auf Amazon) vor Diebstahl geschützt werden kann, gibt es keine Möglichkeit, das iPad selbst im Dock zu verankern und so vor Langfingern zu schützen, was den Einsatz in öffentlichen Räumlichkeiten wie etwa in Geschäften unmöglich macht.

Fazit

Das Kensington StudioDock ist ein eindrucksvoll verarbeitetes iPad-Dock, welches das Tablet schnell auflädt und um viele Ports erweitert. Durch die Einschränkungen von iPadOS ist gerade der HDMI-Anschluss aber nur bedingt nützlich, die USB- und Ethernet-Ports sind aber durchaus vielseitig einsetzbar. Zwei Qi-Ladepads erlauben es, beispielsweise ein iPhone und AirPods Pro aufzuladen, ohne dafür auf separate Kabel zurückgreifen zu müssen.

Das StudioDock kostet allerdings mehr als so manches Chromebook. Für diesen Preis ist das Dock eigentlich nur einer Zielgruppe zu empfehlen: Profis aus der Kreativbranche, die regelmäßig über einen längeren Zeitraum mit dem Apple Pencil arbeiten und welche die Ergonomie vom StudioDock zu schätzen wissen. 

Kompatibilität, Preise und Verfügbarkeit

Das Kensington StudioDock ist in zwei Größen erhältlich. Das kleinere Modell ist mit dem 11 Zoll iPad Pro aus den Jahren 2018 und 2020 und mit dem aktuellen iPad Air (ca. 600 Euro auf Amazon) kompatibel, die größere Variante ist mit dem 12,9 Zoll iPad Pro kompatibel. In den USA kann das StudioDock bereits über die Webseite des Hersteller zum Preis von 380 US-Dollar (ca. 318 Euro) bzw. 400 US-Dollar (ca. 334 Euro) bestellt werden, in Europa können sich Kunden für Benachrichtigungen zur Verfügbarkeit anmelden.

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Autor: Hannes Brecher, 16.03.2021 (Update: 15.03.2021)