Nvidia GeForce RTX 3090 FE - High-End-Grafikpower zum Premiumpreis!

Nvidia’s neues Flaggschiff hört auf den Namen GeForce RTX 3090 und bietet erstmals satte 24 GB Grafikspeicher für den Consumer-Bereich an. Diese Speichergrößen kannte man vorher nur von den professionellen Grafiklösungen ala Quadro oder Titan. Eines ist damit aber sicher, Kritik aufgrund von einem zu geringen VRAM ist bei einer RTX 3090 unangebracht.

Beim Kühldesign weicht Nvidia sehr deutlich von dem Referenzdesign der RTX-2000er-Karten ab. Von Grund auf neu wurde der Kühler entwickelt und bei der GeForce RTX 3090 werden gleich drei Slots belegt. Dafür bietet dieser nun endlich auch einen Fan-Stop-Mode, welcher die Lautstärke im 2D-Betrieb deutlich reduziert. Außerdem platziert Nvidia einen Axiallüfter pro Seite, welches wir vorher auch noch nicht so gesehen haben. Die großen 110-Millimeter-Lüfter schaufeln ordentlich Luft durch die Kühlrippen, die sich über die ganze Länge der Grafikkarte verteilen. Somit gibt es eine sehr große Kühlfläche, um die Verlustleistung der 350 Watt auch schnell wegzuführen. Mit gut 2 Kilogramm bringt die Nvidia GeForce RTX 3090 ein stattliches Gewicht auf die Waage. Wer die Grafikkarte waagerecht im System verbaut, sollte über einen Ständer nachdenken. Auf Dauer wird es einem der PCI-Slot danken. Anders als bei der MSI GeForce RTX 3090 Suprim X legt Nvidia seinem Modell keinen Grafikkartenhalter bei.

Eine weitere Neuerung ist der 12-Pin-Stromanschluss. Dieser ersetzt die bisherigen 2x 8-Pin-Anschlüsse. Die Positionierung ist unserer Ansicht nach aber nicht gut gelungen, denn wer den mitgelieferten Adapter benutzt, hat im Sichtfeld immer einen unschönen Kabelsalat vor Augen. Diverse Netzteilhersteller haben reagiert und bieten passende Kabel an, um ohne die mitgelieferte Adapterkonstruktion vorlieb nehmen zu müssen.

Extern bietet die Nvidia GeForce RTX 3090 Founders Edition 1x HDMI 2.1 und 3x DisplayPort 1.4a.

Die GeForce RTX 3090 ist eine extrem schnelle Grafikkarte, die sich ausgezeichnet für 4K-Gaming eignet. Nichtsdestotrotz müssen Nutzer der Founders-Edition mit einer etwas schwächeren Performance vorliebnehmen. Die Partnerkarten, welche oftmals eine höhere TDP bieten, liefern etwas mehr Frames pro Sekunde. Merklich schneller laufen die Spiele jedoch nicht. Schauen wir uns einmal nur die Ergebnisse der FullHD-Benchmarks an, so geht das Duell gegen die AMD Radeon RX 6800 XT nicht eindeutig zugunsten Nvidia’s aus. Oftmals kann sich die AMD Radeon RX 6800 XT vor der GeForce RTX 3090 FE platzieren. Eine AMD Radeon RX 6900 XT sollte hier den Vorsprung sogar noch vergrößern. Bislang hatten wir aber nicht die Möglichkeit ein Sample der Radeon RX 6900 XT genauer unter die Lupe zu nehmen, sodass wir hier keine Benchmarkergebnisse liefern können. Erst bei höheren Auflösungen gelingt es der GeForce RTX 3090, sich abzusetzen. AMD kann hier nicht mehr mithalten. Zudem bietet Nvidia mit DLSS und Raytracing tolle Features, welche in vielen Spielen immer mehr zum Einsatz kommt. AMD hat bei seinen RX-6800-GPUs inzwischen ebenfalls RT-Cores impliziert, leistungstechnisch können diese aber mit der aktuellen Ampere-Generation nicht mithalten.

Aufgrund der sehr hohen Leistungsaufnahme sollte man beim Thema Energieverbrauch nicht auf jeden Cent achten. Maximal 350 Watt gibt der Hersteller für die Founders Edition an. Das vor kurzem getestete Modell von MSI brachte es sogar auf 420 Watt laut Datenblatt. Im Leerlauf ist das System aber mit 91 Watt genauso sparsam, wie mit anderen aktuellen Grafikkarten. Hier hat die Nvidia GeForce RTX 3090 FE also keinen Nachteil. Deutlich mehr steht auf unserem Messgerät, wenn wir The Witcher 3 spielen. Hier sind es 463 Watt im Durchschnitt. Ein vergleichsweises gutes Ergebnis, wenn wir uns einmal die RTX 3080 von Asus oder die RTX 3090 von MSI anschauen. Mit 501 Watt erreicht unser Textsystem beim Stresstest mit FurMark fast den gleichen Wert, wie die RTX 3080 aus dem Hause Asus.

Der neu konstruierte Kühler arbeitet gut und dank des Fan-Stop-Mode ist nun ein flüsterleiser 2D-Betreib möglich. Erst unter Last beginnen die großen 110-Milimeter-Lüfter zu rotieren. Gleichwohl bleiben diese unter Last trotzdem erstaunlich leise. Knapp 40 dB(A) messen wir beim Stresstest und knapp 43 dB(A) waren es beim Spielen. Hier treiben die Lüfter der verbauten AIO die Lautstärke etwas nach oben, da beim Spielen die CPU mehr gefordert ist. Das Gehäuse der Grafikkarte erwärmt sich schnell und auf den Bildern der Wärmebildkamera ist gut zusehen, dass sich die Hitze gut verteilt. Dennoch gibt es Hotspots auf der Rückseite der Grafikkarte mit 84 °C, welches auf den darunter verbauten VRAM zurückzuführen ist. Die GPU-Temperatur ist mit 69 °C erstaunlich kühl. Mit ca. 95 °C wird der VRAM aber deutlich heißer.