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Test Blaupunkt BTW 10 - Überambitionierte TWS-Kopfhörer mit Vorzügen

Kabellose Klangbohnen. Der Elektronik-Konzern Blaupunkt offeriert ein großes Portfolio an Produkten und unter anderem auch ein eigenes True-Wireless-Headset, welches einen guten Klang und gute Akkulaufzeiten verspricht. Wie es sich im Alltag schlägt, verrät unser Test.

Seit der Insolvenz im Jahr 2016 gibt es Blaupunkt als Elektronik-Konzern nicht mehr, sondern gehört dem Münchner Finanzinvestor Aurelius. Mittlerweile wird das gute Markenimage des einstigen deutschen Traditionsunternehmens verkauft und andere Hersteller können diesen Namen lizensieren und Blaupunkt vertreibt deren Produkte dann unter dem eigenen Namen. 

Die TWS-Kopfhörer Blaupunkt BTW 10 wird mit einer UVP von rund 100 Euro angeboten und setzt auf Bluetooth 5.0. 

Spezifikationen

Trageweise In-Ear
Konnektivität Bluetooth 5.0
Audio-Codecs SBC, AAC
Akkuleistung (Ohrhörer) 40 mAh
Akkuleistung (Ladeetui) 500 mAh
Ladeanschluss USB-C
kabelloses Laden nicht unterstützt
Gewicht (pro Ohrhörer) 4,5 g
Gewicht (Ladeetui) 37 g
Sensoren keine
Mikrofone 2 x 1
Lieferumfang Kopfhörer, Ladeetui, Silikon-Ohrpolster (S, M, L), Dokumentationen
Preis (UVP) 99,- EUR

Gehäuse und Ergonomie - Dezentes Design mit Farbakzent

Die Komponenten des Blaupunkt BTW 10 sind vollständig aus Kunststoff gefertigt und sowohl in Schwarz als auch Weiß erhältlich. Im Lieferumfang befinden sich außerdem drei unterschiedliche Größen von Silikonaufsätzen, von denen einer in Blau (Größe M) gehalten ist, die übrigen sind schwarz. Die Verarbeitung ist gut und es gibt keine scharfen Kanten, der matte Kunststoff hinterlässt jedoch keinen sehr wertigen Eindruck. 

Das Ladeetui ist angenehm kompakt und kann auf der Rückseite über den USB-C-Anschluss geladen werden. Die Kopfhörer werden magnetisch in der korrekten Position arretiert. Sonderlich gut halten die Magnete diese jedoch nicht fest. Wird das Ladecase etwas geschüttelt, klappert es deshalb ordentlich im Inneren. 

Die Kopfhörer fügen sich gut ins Ohr ein und wirken sehr dezent. Auch bei heftigen Kopfbewegungen bleiben sie an Ort und Stelle, sodass sie sich auch prima zum Sport eignen. 

Ausstattung und Bedienung - Spartanisch-funktional

Bei der ersten Entnahme der Kopfhörer aus dem Ladeetui schalten sich diese direkt in den Pairing-Modus und können dann einfach über das Bluetooth-Menü des Smartphones oder Computers verbunden werden. Das funktioniert recht gut, manchmal kommt es jeder vor, dass der Kopplungsvorgang nicht sauber abgeschlossen wird und nur ein Ohrhörer verbunden ist. In diesem Fall genügt es jedoch, die TWS-Kopfhörer einmal in die Ladeschale zu legen und erneut zu entnehmen. Ein optisches Feedback über den Status der Kopfhörer erhält der Nutzer über die LED-Ringe, welche um die Sensorflächen herumlaufen. 

Die Bedienung erfolgt ausschließlich über die Sensortasten der beiden Ohrhörer. Darüber können sowohl eingeschränkt die Medienwiedergabe, Telefoniefunktionen sowie die Aktivierung des Sprachassistenten gesteuert werden. Das funktioniert, ist jedoch mit kleinen Verzögerungen verbunden und sorgte im Test auch öfter mal dafür, dass der linke Ohrhörer seine Verbindung kurzzeitig verlor. 

Eine App, welche die Möglichkeit bietet, die Kopfhörer zu konfigurieren oder Updates einzuspielen, gibt es nicht. 

Sprachqualität und Noise Cancelling - Nichts für Vieltelefonierer

Die Ohrhörer des Blaupunkt BTW 10 besitzen jeweils ein Mikrofon. Bei Telefonaten wird dessen Nutzer nur sehr leise aufgenommen und von einem deutlich hörbaren Rauschen begleitet, außerdem hallt es recht stark nach.

Eine Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen findet nicht statt und Personen, die sich im gleichen Raum befinden, werden in der gleichen Qualität übertragen wie der Träger selbst. Gesellen sich dann noch laute Umgebungsgeräusche hinzu, kann das Headset nur noch eine Kakophonie von Tonfragmenten übertragen.

Klang - Blaupunkt-Kopfhörer mit gutem Sound

Subjektiv betrachtet, liefert das TWS-Headset von Blaupunkt ein recht ausgewogenes Klangbild, jedoch reißen die Hochtöne bei Popsongs gerne mal ein wenig aus und verleihen dem Klang eine etwas metallische Färbung. Für bassreiche Titel und auch für Filme steht genügend Druck bereit, sodass auch ein actiongeladener Streifen mit den Kopfhörern durchaus Freude bereitet. Die Latenzen scheinen jedoch etwas zu schwanken, was wir sowohl beim Spielen als auch beim Betrachten von Filmen feststellen konnten, da Geräusche und Sprachausgabe gelegentlich nicht synchron waren. 

Der Blick auf die Messergebnisse zeigt zudem Defizite beim Signal-Rausch-Abstand (SNR: 23,30 dBFS), was sich im Alltag vor allem in ruhigen Passagen widerspiegelt, welche dann von einem hörbaren Rauschen begleitet werden. Auch die harmonischen Verzerrungen liegen nur auf einem befriedigenden Niveau. 

Pink-Noise-Messung
harmonische Verzerrungen und Rauschen
Pegel für linken und rechten Kanal

Akkulaufzeiten - Halten, was sie versprechen

Blaupunkt gibt es Laufzeit von bis zu vier Stunden für seine TWS-Kopfhörer an, was sich im Test durchaus bestätigt.

Das Ladeetui bietet zudem genügen Power, um die Kopfhörer noch rund sechsmal vollständig aufzuladen. Ein vollständiger Ladevorgang benötigt etwa zwei Stunden. 

Akkulaufzeiten (@ 65 dB) 3 h 51 min

Fazit - Etwas zu teuer

Im Test: Blaupunkt BTW 10. Testgerät zur Verfügung gestellt von Blaupunkt Deutschland.
Im Test: Blaupunkt BTW 10. Testgerät zur Verfügung gestellt von Blaupunkt Deutschland.

Bei den Blaupunkt BTW 10 konzentriert sich der Hersteller primär auf die Kopfhörer-Eigenschaften. Klangenthusiasten kommen hier sicherlich nicht auf ihre Kosten, einen ordentlichen Klang hat das Blaupunkt-Headset dennoch zu bieten und auch die Akkus bieten genügend Ausdauer für einen sehr langen Film oder fünf Folgen der eigenen Lieblingsserie. Außerdem sitzen die Kopfhörer gut und sicher in den Ohrmuscheln, was sie auch für Sportler interessant machen sollte. 

Die Blaupunkt BTW 10 Kopfhörer offerieren einen guten Mix ohne technologische Höhepunkte, zeigen sich preislich jedoch überambitioniert.

Auf Features wie ANC, Sensoren zur Trageerkennung oder eine App-Anbindung muss verzichtet werden. Ebenso wenig werden Freunde der Telefonie auf ihre Kosten kommen. Der vergleichsweise hohe Preis von rund 100 Euro ist jedoch das größte Hemmnis, um eine klare Kaufempfehlung auszusprechen. 

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Autor: Daniel Schmidt, 15.06.2020 (Update: 15.06.2020)