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Test iNeo USB 3.0 Festplattengehäuse und Adapter für 2,5" HDD

Speicher-Baukasten. Bei externen Festplatten weiß man vor dem Kauf oftmals nicht, welches Festplattenmodell wirklich in dem Gehäuse drinsteckt. Zudem sind externe SSDs noch wenig erschwinglich und man könnte auf den Gedanken kommen sich sein Wunschlaufwerk nach eigenem Geschmack selbst zusammenstellen zu wollen. Getestet haben wir drei Möglichkeiten von iNeo Technologies, die im Test beweisen müssen, ob sie für solche Vorhaben eine passende Grundlage bieten können.

Zu wenig Speicherplatz, zu langsam, nicht die richtige Schnittstelle, das Gehäuse gefällt nicht oder der Preis ist einfach überzogen. Viele Gründe können vorliegen, dass man mit den angebotenen externen Festplatten nicht das findet, was man sucht und daher nach Alternativen Ausschau hält.  Eine Möglichkeit wäre sich sein Laufwerk selbst zusammenzustellen. Das ist heutzutage kein Problem mehr, da man lediglich einen Schraubendreher und einige Minuten Zeit für die eigentliche Montage benötigt. Etwas mehr Zeit sollte man sich hingegen für die Auswahl der Bauelemente nehmen. Festplattengehäuse gibt es in verschiedenen Größen, Formen, Designs und mit verschiedensten Schnittstellen bestückt. 

Sehr beliebt sind Gehäuse im 2,5“ Formfaktor, die zum einen noch recht handlich und leicht sind und zum anderen meistens auf eine zusätzliche Stromversorgung in Form eines separaten Netzteils verzichten können. Sie bieten einen guten Kompromiß aus Mobilität, Flexibilität und Preis. Die Alternativen im 1,8“ und 3,5“ Bereich sind da entweder konsequent auf Mobilität oder maximalen Speicherplatz hin ausgelegt.

Wir haben nun drei Modelle von iNeo im Test, die allesamt SATA-Festplatten aufnehmen können und zur Anbindung an PC oder Notebook mit einer USB 3.0 Schnittstelle ausgestattet sind. Darunter sind zwei klassische Festplattengehäuse im 2,5“ Formfaktor und ein Schnittstellenadapter zu finden.

Testumfang/ Testgeräte

Wir testen Gehäuse und Adapter jeweils mit einer konventionellen 2,5“ Festplatte und einem SSD unter Windows 7 Home Premium als auch unter Mac Os X (nur USB 2.0). Zum Einsatz kommen dabei eine Samsung HM320JI 320 GB Festplatte, die mit 5400 U/min arbeitet, ein Kingston Solid State Drive der NOW V Serie mit 30 GB, ein MSI 880 GMA-E45 Mainboard für die USB 3.0 Tests und ein MacMini GF9400 für die USB 2.0 Tests unter Mac OS X 10.6.6. Zudem haben wir einige Note- und Netbooks zur Kompatibilitätsprüfung hinzugezogen.

Gehäuse

Das weiße iNeo iPile Festplatten-Gehäuse (I-NA215U Plus) ist komplett aus Kunstoff gefertigt. Dennoch erhält das Gehäuse eine ordentliche Stabilität, da man im inneren verstärkende Strukturelemente eingearbeitet hat. Die glänzend weiße Oberfläche ist zudem aufgrund der Farbgebung sehr tolerant gegenüber Fingerabdrücken und macht insgesamt einen pflegeleichten Eindruck. Der untere Bereich im Alu-Look nimmt ddas Laufwerk auf, hat Technik und Schnittstelle integriert und verfügt über kleine Gumminoppen, die ein Verrutschen auf den meisten Oberflächen verhindern.

Der ebenfalls aus weißem Kunststoff bestehende SATA-USB 3.0 Adapter (I-NA214U Plus) ist im Bereich der Spaltmaße nicht ganz so ordentlich verarbeitet wie die anderen beiden iNeo Gehäuse, funktioniert aber ebenso tadellos. Kleiner Vorteil hier, selbst die bei den Komplettgehäusen schon geringen Schraubarbeiten kann man sich sparen und muss lediglich das Laufwerk in den SATA-USB 3.0 Adapter einschieben.

Das schwarzfarbene 2,5“ Gehäuse I-NA 201U+ ist bereits etwas länger im Programm, als die iPile Modelle, und verfügt über eine dünne matte Aluminiumhaut. Auf der Verpackung wird zwar eine Unterstützung von 1 TB Festplatten versprochen, tatsächlich passen aber nur Modelle mit 9,5mm Bauhöhe in das Gehäuse und damit derzeit maximal 750 GB. Auf der Hersteller-Homepage ist diese Fehlinformation bereits korrigiert. Die Verarbeitung macht auch hier einen guten Eindruck.

Adapter
Adapter
Gehäuse schwarz
Gehäuse schwarz
Gehäuse weiß
Gehäuse weiß

Wir haben jedes Gehäuse und den Adapter jeweils mit Festplatte und SSD bestückt und mehrmals die Testtools durchlaufen lassen. Verwendet haben wir dazu HD Tune Pro 4.6, Crystal Disk Mark 2.2 und Xbench 1.3.

Windows 7

Die maximal mögliche Übertragungsrate hängt bei externen Festplattengehäusen vornehmlich von dem verwendeten Laufwerk und der jeweiligen Schnittstelle ab. Auch die Gegenstelle ist von Bedeutung, da wir bei den bisher getesteten Notebooks mit USB 3.0 eine Geschwindigkeitslimitierung von knapp 120 MB (Intel Chipsätze) feststellen mussten. Wir testen auch deshalb die USB 3.0 Performance an einem AMD Desktop-System, welches mit der OCZ Enyo maximal knapp 240 MB/s erreichte. 

Die Ergebnisse am USB 3.0 Port unter Windows 7 sind insgesamt als sehr positiv einzustufen. Die Performance konventioneller Festplatten wird von allen drei Testmodellen quasi 1:1 durchgereicht. Unterschiede zur internen Nutzung direkt am SATA Port konnten wir nicht feststellen. Die Samsung Festplatte erreichte so auch im Rahmen der Messungenauigkeit ziemlich identische Werte von knapp 69 MB/s beim Lesen.

Ebenfalls auf dem Niveau der maximalen Leistungsfähigkeit, zeigen sich die Resultate des Kingston SSDs beim iNeo SATA-USB 3.0 Adapter und der schwarzen iNeo NA201U+. Beide liegen mit 178 MB/s und 175 MB/s beim sequentiellen Lesen auf einer Höhe mit der nativen SATA-Leistungsfähigkeit des Kingston SSDs. Mit anderen Laufwerken könnte also auch mehr drin sein, die wirkliche Grenze konnten wir aber mangels schnellerem Testexemplar nicht ausreizen. Einzig die weiße iNeo iPile erreicht nicht ganz die Performance und fällt mit 153 MB/s unter ansonsten gleichen Bedingungen etwas ab. Hier scheint der im Gehäuse verbaute Controller nicht mehr leisten zu können.

Am Notebook trat wieder die übliche Limitierung auf. Hier erreichten wir dieses Mal maximal 111 MB/s zusammen mit einem HP ProBook 6540b und einer Raidsonic USB 3.0 ExpressCard Erweiterung. Dieses Ergebnis liegt auf einem Niveau mit früheren Tests.

Insgesamt bieten also alle drei Geräte unter Windows vor allem gegenüber den Alternativen USB 2.0, Firewire 400 oder Firewire 800 ein gehöriges Geschwindigkeitsplus, sofern man auch ein entsprechend leistungsfähiges Laufwerk einbaut. Während Firewire 800 in der Windows-Welt quasi nicht zu finden ist, liegt das Limit von USB 2.0 bei etwa 35 MB/s und das von Firewire 400 bei etwa 40 MB/s. Mit USB 3.0 haben wir in diesem Test knapp 180 MB/s und mit der OCZ Enyo zum Vergleich sogar fast 240 MB/s erreicht. Somit ist lediglich das weiße iNeo iPile Gehäuse von denjenigen zu meiden, die sich ein Hochleistungslaufwerk zusammenstricken möchten, das nicht unwesentlich über die ermittelten 153 MB/s hinausgehen soll.

iNeo Gehäuse schwarz
iNeo Gehäuse schwarz
iNeo Adapter iPile weiß
iNeo Adapter iPile weiß
iNeo Gehäuse iPile weiß
iNeo Gehäuse iPile weiß
iNeo Gehäuse schwarz
iNeo Gehäuse schwarz
iNeo an USB 3.0 ExpressCard
iNeo an USB 3.0 ExpressCard
iNeo mit Samsung Festplatte
iNeo mit Samsung Festplatte

Mac Os X

Auch unter Mac Os X 10.6.6 wurden alle drei Lösungen problemlos erkannt. Getestet haben wir mit FAT und Mac Os Extended Formatierung. Wer das Laufwerk sowohl unter Windows als auch Mac Os einsetzen möchte, sollte aus Kompatibilitätsgründen FAT oder exFAT verwenden. Nutzen konnten wir unter Mac Os X natürlich nur die USB 2.0 Schnittstelle mit der entsprechend maximalen Performance. Mit xBench 1.3 erzielten wir bei allen Geräten um die 36 MB/s beim sequentiellen Lesen. Hier ist eindeutig USB 2.0 der limitierende Faktor. Als reine Mac Os Lösung sind die iNeo-Geräte damit gegenüber guten Firewire 400/800 Alternativen zum Teil deutlich unterlegen. Mit Firewire 800 sind unter Mac Os bis zu 80 MB/s möglich (LaCie d2 Quadra 79,5 MB/s am MacMini). Wer jedoch in beiden Welten unterwegs ist, kann unter Windows die maximale Performance nutzen und dennoch am Mac damit arbeiten.

problemlos auch unter MacOs X nutzbar
problemlos auch unter MacOsX nutzbar, dann aber nur mit USB 2.0
XBench 1.3 Ergebnis MacOs X 10.6.6
XBench 1.3 Ergebnis MacOs X 10.6.6

Stromversorgung

Keines der getesteten Geräte ist mit einer zusätzlichen Stromversorgungsmöglichkeit, wie zum Beispiel bei  Transcends StorJet zu finden, versehen. Die Leistungsaufnahme wird alleine über das USB 3.0 Kabel befriedigt. Das kann bei manchen Festplatten-Modellen mit erhöhter Leistungsaufnahme in der Anlaufphase zu einem unzuverlässigen oder gar keinem Starten führen. Das tritt öfter bei Festplatten mit 7200 U/min als bei Festplatten mit 5400 U/min und so gut wie gar nicht bei SSDs auf. Auch Desktops als Gegenstelle sind hier oft toleranter als Notebooks, da man hier die USB-Spezifikationen anscheinend nicht so genau nimmt. Eine wirkliche Regel gibt es hier aber nicht. Da die Leistungsaufnahme von Modell zu Modell sehr unterschiedlich sein kann, sollte man sich vor dem Kauf des Massenspeichers also zur Sicherheit auch über die maximale Leistungsaufnahme in der Anlaufphase informieren. Solange diese innerhalb der USB 3.0 Spezifikation (900 mA) liegt, sollte es keine Probleme geben.

Fazit

Die iNeo-Geräte bieten alle eine gute Performance und haben genügend Leistungspotential für alle derzeit erhältlichen konventionellen 2,5“ Festplatten. Einzig schnelle SSDs werden beim weßien iNeo iPile I-NA215U bei etwa 150 MB/s ausgebremst und können hier ihr wahres Leistungspotential nicht ausspielen. Die Gehäuse sind robust, pflegeleicht und gut verarbeitet. Der Adapter hat etwas unregelmäßige Spaltmaße hält aber ansonsten das Niveau der beiden anderen Testkandidaten. Die Handhabung ist bei allen einfach und Laufwerke sind mit wenigen Handgriffen eingebaut. Scharfe Kanten, fragile Einzelteile oder Produktionsfehler konnten wir nicht entdecken. Bei manchen Laufwerken könnte sich die fehlende zusätzliche Stromversorgung negativ auswirken. 

Preise und Verfügbarkeit für den deutschsprachigen Raum sind noch nicht bekannt. Bei Amazon USA bewegen sich die Preise derzeit von 20,- $ (Adapter) über 25,- $ (Gehäuse schwarz) bis zu 30,- $ (Gehäuse weiß). Wann und ob diese auch im DACH-Vertriebsbereich verfügbar sein werden, ist noch nicht bekannt.

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Im Test: iNeo USB 3.0 Festplattengehäuse und Adapter
Im Test: iNeo USB 3.0 Festplattengehäuse und Adapter
DDer iPile Adapter vereint SATA auf der einen Seite...
Der iPile Adapter vereint SATA auf der einen Seite...
auch hier sind Stabilität und Montage gut und einfach
auch hier sind Stabilität und Montage gut und einfach
auch nicht beim schwarzen Alu iNeo, obwohl auf der Verpackung damit geworben wird
auch nicht beim schwarzen Alu iNeo, obwohl auf der Verpackung damit geworben wird
Laufwerke mit einer Bauhöhe von über 9,5mm passen aber nicht
Laufwerke mit einer Bauhöhe von über 9,5mm passen aber nicht
Montage ist schnell und einfach ohne zusätzliches Werkzeug durchführbar
Montage ist schnell und einfach ohne zusätzliches Werkzeug durchführbar
einzige Schnittstelle ist der USB 3.0 Port
einzige Schnittstelle ist der USB 3.0 Port
insgesamt schlichtes Kunststoffgehäuse mit guter Stabilität in gebogener Form
insgesamt schlichtes Kunststoffgehäuse mit guter Stabilität in gebogener Form
Gehäuse, Kabel, Schrauben und Dreher beim weißen iNeo im Lieferumfang
Gehäuse, Kabel, Schrauben und Dreher beim weißen iNeo im Lieferumfang
die Leistungsgrenze lag in unserem Test bei 153 MB/s
die Leistungsgrenze lag in unserem Test bei 153 MB/s
für Transport und Aufbewahrung liegt auch ein Täschchen bei
für Transport und Aufbewahrung liegt auch ein Täschchen bei
er eignet sich insbesondere für das schnelle Wechseln von Laufwerken
er eignet sich insbesondere für das schnelle Wechseln von Laufwerken
...mit USB 3.0 auf der anderen Seite
...mit USB 3.0 auf der anderen Seite
für den Erfolg ist letztendlich auch der Preis entscheidend, der steht aber noch nicht fest
für den Erfolg ist letztendlich auch der Preis entscheidend, der steht aber noch nicht fest

Shortcut

Was uns gefällt

Gute Performance, robuste Gehäuse. Die technische Handhabung ist unproblematisch.

Was wir vermissen

Eine zusätzliche Möglichkeit der Stromversorgung, eine im Detail bessere Verarbeitung beim Adapter.

Was uns verblüfft

Das recht umfangreiche Produktportfolio des bisher in Deutschland unbekannten Herstellers.

Die Konkurrenz

Fertige externe Festplatten und die unzähligen Festplattengehäuse verschiedenster Hersteller. Im Test hatten wir bereits ein Modell von Typhoon.

Autor: Tobias Winkler, 11.01.2011 (Update:  6.06.2013)