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DHL zeigt Boston-Dynamics-Roboter Stretch bei der Paket-Unterstützung

Stretch beim Finden eines Pakets, das herunterfiel. (Bild: Boston Dynamics)
Stretch beim Finden eines Pakets, das herunterfiel. (Bild: Boston Dynamics)
Boston Dynamics geht zunehmend mit seinen Demonstrationen in Richtung Praxis. Zusammen mit DHL zeigt die US-Tochter von Hyundai, wie gut der Roboter schon Pakete ausladen kann.

Boston Dynamics hat zusammen mit DHL in den USA den Roboter Strech im Einsatz. Über ein Video demonstrieren die beiden Unternehmen direkt aus der Praxis, wie gut der Roboter bereits funktioniert. DHL setzt ihn zum Entladen gefüllter Container ein. Mit seinen Saugnäpfen "greift" der Roboter die Pakete innerhalb des Containers. Er ist dabei nicht darauf beschränkt, diese an der Oberseite zu "greifen", sondern kann die Pakete auch seitlich ansaugen.

Interessant ist, dass der Roboter laut DHL-Personal keinerlei Trainingsdaten braucht. Stretch erkennt die Pakete von sich aus und weiß sie korrekt zu greifen und zu entladen. Sollte allerdings doch einmal ein Paket herunterfallen, ist Stretch in der Lage, solch ein Paket wieder aufzuheben, da der Roboter seine sich verändernde Umgebung wahrnimmt. Ein Vorteil gegenüber klassischen Lösungen, die fest definierte Objekte zwischen festen Orten bewegen.

Das Video behandelt die Thematik recht euphorisch im Kontext des Personalmangels im Paketgeschäft. Seit dem Ausbruch der Sars-Cov-2-Pandemie haben immer mehr Unternehmen Schwierigkeiten, Personal zu finden. Das gilt insbesondere für körperlich anstrengende Arbeiten. Zudem kann sich der Roboter auch nicht an schweren Paketen überheben. Klar ist auch, dass der Roboter deutlich effizienter ist. In Hochphasen, wie etwa dem Weihnachtsgeschäft, verspricht sich DHL eine bessere Handhabung der Last. Gleichzeitig geht man von weniger Unfällen und weniger beschädigten Paketen im Geschäft aus. Bereits in der frühen Phase hat sich laut DHL gezeigt, dass Pakete seltener fallen gelassen werden.

Ganz ohne menschliche Bedienung funktioniert Stretch allerdings nicht. Es braucht dem Video zufolge noch einige Parameter, die an den Einsatzstationen gesetzt werden müssen. Die Bedienung soll aber sehr einfach sein, es braucht also keine Roboter-Spezialisten.

Stretch ist noch ein vergleichsweise neues Produkt. Der Prototyp wurde erst im März 2021 enthüllt und hat es bereits zur Produktreife gebracht.  Im Januar 2022 wollte DHL bereits für 15 Millionen US-Dollar Stretch-Roboter anschaffen. Im Rahmen eines Early-Adopter-Programms sollten die ersten Stretch-Einheiten bereits im Frühjahr zum Einsatz kommen. Danach wurde es jedoch etwas stiller.

Im August 2022 gab Boston Dynamics dann einen weiteren Großauftrag bekannt. NFI will für die Stretch-Lösung insgesamt 10 Millionen US-Dollar ausgeben, um Warenhäuser damit auszustatten. Weder DHL noch NFI noch Boston Dynamics haben jedoch angegeben, wie viele Roboter jeweils innerhalb des Investitionsvolumens verkauft werden.

Mit einer einzigen Akkuladung kann Stretch eine typische Schicht eines Menschen bedienen. Für Stretch gibt es aber auch eine Batterieoption mit hoher Kapazität für einen 16-Stunden-Betrieb bis zum nächsten Aufladezyklus.

Quelle(n)

Youtube-Video und Produktseite

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Autor: Andreas Sebayang, 31.01.2023 (Update: 31.01.2023)