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E-Autos nach 24.000 km sauberer als Benziner: Batterie-Recycling gewinnt an Fahrt

Kritische Materialien aus Batterien können nun bis zu 95 % recycelt werden (Bild: Redwood Materials)
Kritische Materialien aus Batterien können nun bis zu 95 % recycelt werden (Bild: Redwood Materials)
Das von einem Tesla-Mitbegründer aufgebaute Batterie-Recyclingunternehmen Redwood Materials hat ein Verfahren entwickelt, mit dem die meisten wertvollen Metalle und kritischen Materialien aus gebrauchten Elektroauto-Batterien zurückgewonnen werden können.

Eine neue Studie zeigt, dass E-Fahrzeuge doppelt so schnell umweltfreundlicher werden als bisher angenommen, wenn das Recycling der Batterien berücksichtigt wird. Bisherige Berechnungen gingen davon aus, dass E-Autos in den USA erst nach einer Fahrleistung von rund 40.000 Kilometern klimafreundlich sind und sich dann die CO₂-Emissionen aus der Batterieproduktion ausgleichen. Die Fahrleistung schwankt jedoch je nach Region.

Unter Berücksichtigung der derzeitigen Recyclingraten für Batterien sind Elektrofahrzeuge jedoch bereits nach etwa 24.000 gefahrenen Kilometern umweltverträglicher als Benziner, was etwa einer durchschnittlichen Fahrleistung von einem Jahr in den USA entspricht.

Bisherige Studien betrachteten nur die Emissionen, die direkt mit der Gewinnung der Batterierohstoffe und dem Betrieb von Elektroautos einschließlich des Ladens mit dem aktuellen Strommix verbunden sind. Unternehmen wie Redwood Materials des Mitbegründers von Tesla, JB Straubel, sind heute jedoch in der Lage, 95 % der teuren Metalle, die für die Herstellung einer E-Auto-Batterie abgebaut und raffiniert werden, zu recyceln und wiederzuverwenden.

Toyota hat sich kürzlich mit Redwood zusammengetan, um einen geschlossenen Versorgungskreislauf zu schaffen und seine alten Hybridbatterien zu Elektrodenmaterial für neue Zellen zu recyceln. Nach Angaben von Forschern der Universität Stanford werden dadurch die Emissionen bei der Herstellung von Elektroautobatterien um etwa 55 % und der Energiebedarf für die Rohstoffgewinnung um etwa 80 % gesenkt.

Berücksichtigt man die lokale Wiederverwertung durch US-Unternehmen wie Redwood, kann die Reduktion der Gesamtemissionen bei der Herstellung von E-Autobatterien bis zu 80 % betragen. Dies gilt für Batterien auf Nickelbasis, die etwa im neuen Tesla Model 3 Performance verwendet werden, und nicht für Phosphat-Batterien, die in der Basisversion mit Hinterradantrieb zum Einsatz kommen.

Die Ära des Massenrecyclings von Elektroautobatterien steht noch am Anfang, da sich viele Batterien noch in der Garantiezeit befinden. Laut JB Straubel können moderne Batteriepacks ein Fahrzeug 15 Jahre lang antreiben, bevor sie so verschlissen sind, dass sie recycelt werden müssen. Und vereinzelte Erfahrungsberichte scheinen ihm Recht zu geben.

Der weltweit größte Batteriehersteller CATL ist kürzlich eine Partnerschaft mit NIO eingegangen, um eine 15-jährige Garantie auf Elektroautobatterien mit einer Kapazitätserhaltung von 85 % zu gewährleisten. Derzeit gewähren die meisten Hersteller von Elektroautos nur eine Garantie von 8 Jahren und garantieren lediglich einen Kapazitätserhalt von 70 %, was den Wiederverkaufswert erheblich mindert.

Der CEO von NIO schätzt, dass in den nächsten Jahren mehr als 20 Millionen Elektroautos aus der Garantie fallen werden. Daher sei die Initiative für eine 15-jährige Garantie von entscheidender Bedeutung, um die Industrie in Zukunft zu unterstützen. Außerdem werden viele Batterien dieser Fahrzeuge wiederverwertet, was die Produktion und Nutzung von Elektroautos im Vergleich zu Benzinern noch umweltfreundlicher macht.

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Emissionen aus dem Bergbau vs. Recycling von EV-Batterien
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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2024-04 > E-Autos nach 24.000 km sauberer als Benziner: Batterie-Recycling gewinnt an Fahrt
Autor: Daniel Zlatev, 26.04.2024 (Update: 26.04.2024)