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NBC vor Ort: Fujitsu Visit 09 / Munich

von J. Simon Leitner 19.11.2009

Good bye Amilo, Esprimo & Co.

Ins internationalen Kongress Zentrum München (ICM) lud Fujitsu das internationale Publikum, um dieses auf die Visionen der „neuen“ Fujitsu –Brand einzuschwören. Neben unzähligen Vorträgen durfte man auch Bekanntes und Neues aus dem Sortiment des nunmehr rein japanischen Multis bestaunen. Außerdem: First contact Lifebook S760, AH550 und NH570 Multimedia Notebooks.

Fujitsu Infinity

Als hätten wir nicht schon genug mit dem Verlust der Vertrauten Siemens-Brand zu kämpfen, müssen wir uns fortan auch von einigen weiteren Serienbezeichnungen verabschieden.
Kluger Schachzug oder Schuss ins Knie? Fujitsu tauft ab sofort seine gesamte Notebookpalette, mit Ausnahme der Celsius-Workstations, auf die bekannte Bezeichnung „Lifebook“. Anders ausgedrückt, Amilo und Esprimo werden als Serienbezeichnungen bald das Zeitliche gesegnet haben. Warum? – „Man strebe eine Vereinfachung für den Kunden an“. Bitte wie?
Aufpassen, hier nun die neue, IQ-schonende, Modellbezeichnung:

Alle Lifebooks werden wie gewohnt mit einem Ziffern/Zahlenkürzel versehen. Dieses gibt etwa am Beispiel S760 die Serie preis (S), sowie die jeweilige Modellvariante in Form der Zahlenkombination. Wenn Sie wissen wollen, was nun etwa ein Business Gerät kennzeichnet, nun, dann sollten Sie schon wissen, welche Buchstaben diese repräsentieren. Man kann aber im Sinne von  „Millionenshow“ bzw. „Wer wird Millionär“ nach dem Ausschlussverfahren vorgehen. „Eher“ für den Consumerbereich entworfene Geräte werden nämlich ein zusätzliches „H“ in deren Bezeichnung tragen, beispielsweise das Lifebook AH550. „H“ steht dabei für Home, falls sie sich das nicht ohnehin schon gedacht haben.

Operation gelungen, Patient...?  Zugegeben, wir stehen dieser Strategie etwas skeptisch gegenüber. Griff man bisher zu einem Lifebook, wusste man was man sich leistet, ähnlich einem Thinkpad oder einem Latitude. Nunmehr läuft selbst die 500 Euro Multimedia-Einsteiger-Kiste unter diesem Brand. Ob das bei der Business Klientel gut ankommt, man wird sehen.  Intention dahinter ist einerseits die Stärkung der Brand „Fujitsu“ (so in etwa das Gegenteil wie dies Lenovo mit den Thinkpads handhabt), und zum anderen sollen bewusst die Grenzen zwischen Consumer und Business verwischt werden, um insgesamt eine breitere Käufergruppe anzusprechen. Erinnert sie das eventuell an einen anderen Hersteller? Asus? Ja, durchaus. Asus als Brand hat sich in unseren Köpfen eingebrannt. Etwas nebelig  wird es dann schon bei der Eee-Family. Aber wie heißt die Business Serie von Asus? Na? – Na eben, womit das Gegenteil bewiesen wäre (Bxy wäre übrigens die richtige Antwort gewesen).

Was wäre eine starke Brand ohne ein zugehöriges Logo? Ok, in diesem Zusammenhang fällt mir jetzt nur der legendäre Apfel ein, wenn man auf die Schnelle zu den anderen Herstellern schielt. Den roten Punkt des Thinkpad Terminus als Logo zu bezeichnen wäre wohl nicht angebracht, wenn, dann schon der gesamte Schriftzug, wo wir aber wiederum mitten in der Lifebook Problematik wären. Zurück zum Logo.
Infinity. Klingt das nicht toll? Misserfolg quasi ausgeschlossen. Das bisher nur auf den Fujitsu-i-Punkt beschränkte Zeichen soll in Zukunft auf allen Lifebooks eingeprägt sein – groß und glänzend bei den Consumer-Boliden und selbstverständlich dezent konservativ bei den „Lifebook-Lifebooks“.

Genug nun mit trockener Markenpolitik, uns interessiert vor allem, was sich zukünftig im Lifebook-Universum abspielen wird. Im so genannten „Demo Center“ wurden unter dutzenden Server Kisten auch aktuelle und kommende Notebook Modelle ausgestellt. Unser Fokus fiel dabei natürlich sofort auf die bisher uns unbekannten Geräte, die sich still und heimlich unter die bereits erhältlichen Laptops gemischt hatten.

Lifebook S760

Lifebook S760
Lifebook S760

Zu sehen war lediglich ein „Mock-up“, also eine funktionslose Kunststoffhülle, die zumindest in Hinblick Design und Formfaktor bereits eine erste Idee vom kommenden Business-Lifebook Design gab. Beim „Best friend on the move“ handelt es sich offenbar um einen 13-Zöller mit 16:9 Breitbilddisplay. Stark gewichtet wird offenbar auch die Bauhöhe des Notebooks, welche mit etwas Bauchschmerzen noch als „Slim“ durchgehen könnte.

Auffallendstes Element war allerdings die kreisrunde Fläche rechts neben dem Touchpad. Hierbei soll es sich um das so genannte „Scroll Wheel“ handeln, eine touch-sensitive Fläche, die vorerst nur für das Scrollen in Fenstern und Dokumenten Verwendung finden soll.

Das Gesamtdesign wirkt im Vergleich zu den aktuellen Lifebooks etwas aufgefrischter und kompakter. Dazu trägt vor allem der mit einer aufgerauten Struktur versehene Teil im Bereich der Handballenablagen bei. Treu geblieben ist man der Farbkombination aus schwarzem Display, hellgrauer Tastatur und silbernen Materialien an der Oberseite der Baseunit. Damit sind die Lifebooks auch eindeutig wiederzuerkennen.

Als Erscheinungstermin nennt Fujitsu voraussichtlich Q1/Q2 2010. Dies zwingt natürlich im Umkehrschluss die Spekulation auf, dass das Lifebook S760 bereits auf der Anfang des kommenden Jahres erscheinenden Intel Technologie basieren wird. Auch andere Hersteller arbeiten bereits an einem Refresh ihrer Modelle im selben Zeitraum. Weitere Infos der Gerüchteküche finden Sie hier.

Lifebook S760
Lifebook S760
Lifebook S760
Lifebook S760
Lifebook S760
Lifebook S760
Lifebook S760
Lifebook S760
Neues Business-Outfit: Fujitsu Lifebook S760

Lifebook AH550

Lifebook AH550
Lifebook AH550

Das ausgestellte AH550 repräsentiert dem anwesenden Fujitsu-Personal zufolge die neue kompakte Consumer-Multimediaklasse, also sozusagen ein Nachfolger der aktuellen Amilos. Das ausgestellte Sample war voll funktionstüchtig und soll auch schon sehr seriennah gestaltet sein. Änderungen sind allerdings wie immer nicht auszuschließen.
Als erstes wird das neue Design auffällig, das sich von der aktuellen kantig-futuristischen Linienführung hin zu einem deutlich schlichteren Äußeren entwickelt. Schade eigentlich, denn die vorliegenden Samples könnten unserer Meinung nach auch beliebige andere Markennamen tragen, die bisherigen Amilos hatten im Vergleich einen wesentlich höheren Wiedererkennbarkeitsfaktor.

Lackierte Hochglanzoberflächen und Chromelemente sollen es nun auch bei den neuen Multimedia-Lifebooks sein, die den Käufer in Verlockung bringen sollen. Was das bedeutet, kann man anhand unserer Bilder gut erkennen: Fingerabdrücke, Schmierspuren und Staubpartikel wohin das Auge reicht. Schade eigentlich, auch hier gaben sich die Amilos wesentlich toleranter.

Dank des Breitbildformats schafft man auf der Baseunit ausreichend Platz, um neben dem Standard-Tastenblock auch einen zusätzlichen Nummernblock platzieren zu können. Das Touchpad zeigt eine angenehme Oberfläche, lediglich die verchromten Touchpadtasten übertreiben es mal wieder etwas.
Positiv fällt unserer Meinung nach die Anschlusspositionierung aus, sofern es dabei bleibt. An den Seitenkanten sind diese in den hinteren Bereichen zu finden, HDMI, LAN und gleich 3 USB Ports wurden an die Rückkante des Notebooks verbannt.

Und was können wir von dem Gerät leistungsmäßig erwarten? Nun, auch hier gilt: Top secret! Anhaltspunkt ist aber hier ebenso der geplante Erscheinungstermin Q1/Q2, sprich vermutlich CPUs der kommenden Intel Generation und aktuelle Grafikkarten die ebenso in diesen Zeitslot passen.  In Anbetracht der Geräteklasse würden wir mit Chips der Mittelklasse rechnen.

Fujitsu AH550
Fujitsu AH550
Fujitsu AH550
Fujitsu AH550
Fujitsu AH550
Fujitsu AH550
Fujitsu AH550
Fujitsu AH550
kompakte Multimedia-Klasse: Fujitsu Lifebook AH550

Lifebook NH570

Lifebook NH570
Lifebook NH570

Zu sehen gab es auch einen zweiten Kandidaten, und zwar das größere NH570. Im Grunde zeigt dieses Gerät sehr ähnliche Gestaltungszüge wie auch das kleinere AH550, also Hochglanzoberflächen im Überfluss. Auch die Tastatur samt Nummernblock ist hier wiederum zu finden.

Eine spannende Sache wurde im Zusammenhang mit dem NH570 noch gezeigt, und zwar eine neue Version des Fujitsu Presenters. Dieser kommuniziert über einen zugehörigen USB-Stick mit dem Notebook (soll mit jedem beliebigen Notebook klappen) und ermöglicht die kabellose Steuerung des Mauszeigers auch auf größere Distanzen. Auch mit Beamern soll ein Einsatz möglich sein. Neben dem Haupteinsatzzweck, wie der Name schon preis gibt das Präsentieren von Daten und Bildern, speziell in Hinblick Powerpoint-Folien, hat dieses Device aber noch eine weitere interessante Funktion.

Mit einer Drehbewegung lässt sich der Presenter in eine Art Pistole verwandeln, prädestiniert für Ballerspiele. Möglich war etwa ein Test mit dem bekannten Shooter House of the Dead. Für ein ernsthaftes Hinarbeiten zu den oberen Einträgen in der High-Score Liste scheint das Gerät weniger geeignet, einen gewisser Fun-Faktor a la Nintendo Wii wird dennoch geboten. Das Bundle samt Stick und Presenter sowie eine Reihe an Games soll 69 Euro kosten und möglicherweise noch vor Weihnachten in den Handel kommen.

Nochmal zurück zu den Leistungsdaten des NH570: Ähnlich dem AH550 gab Fujitsu keine konkreten Details Preis. Erscheinen soll auch dieses Notebook Anfang des kommenden Jahres, also Q1 bzw. Q2 2010. Demzufolge darf man sich vermutlich auch in diesem Laptop über die neue Intel Plattform bzw. über neue Grafikchips, vermutlich der gehobenen Mittelklasse, freuen. Wir sind gespannt.

Lifebook NH570
Lifebook NH570
Lifebook NH570
Lifebook NH570
Lifebook NH570
Lifebook NH570
Lifebook NH570
Lifebook NH570
Big-Size Multimedia: Fujitsu Lifebook NH570
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Autor: J. Simon Leitner, 19.11.2009 (Update:  9.07.2012)