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Nettops mit DualCore Atom und ION-Grafik im Test

Von: Tobias Winkler 30.01.2010

Desktop-Rechner im Miniformat.

Nvidia hat mit seinem Ion-Chipsatz einen Volltreffer gelandet und verhilft der Atom-Klasse zu spürbar mehr Schwung. Dabei spielt nicht nur der reine Performance-Gewinn, sondern auch die mit dem Chipsatz einhergehenden erweiterten Anwendungsbereiche eine bedeutende Rolle. Geforce 9400, CUDA, HDMI, eSata und Doppelkern-Atom sind schlagfertige Argumente, die wir in aktuellen Nettops vorfinden. Wie sich die neue Generation schlägt und für was sie zu gebrauchen ist, lesen sie in folgendem Test.

Im Gegensatz zu den Netbooks kommen die Desktop-Varianten nur schwerlich in Fahrt und haben bisher eher ein Schattendasein gefristet. Was für den mobilen Einsatz oftmals ausreicht, ist als heimischer Office-PC-Ersatz für die wenigsten auf Dauer vorstellbar. Nachdem die ersten Nettops mit Atom N270 oder Atom 230 und Intel GMA 950 ausgestattet, so langsam durch aktuellere Modelle abgelöst werden, könnte sich das Bild allerdings ändern.

Die im Test verwendeten Geräte verfügen alle über die gleiche Basisausstattung mit Dual-Core Atom 330, Nvidia ION-Grafik und ION-Chipsatz. Die Einstiegs-Varianten sind mit 2 GB RAM und 160 GB Festplatte ausgestattet, die teureren Derivate des Acer Revo und unser aufgerüsteter Zozac Nettop verfügen über 4GB RAM und je eine 320 GB Festplatte. Zum Test haben wir bei allen Versionen Windows 7 Home Premium 64 bit genutzt, welches sich beim Zotac allerdings nicht im Lieferumfang befindet. Die Kandidaten unterscheiden sich demnach insbesondere im Design, beim mitgelieferten Zubehör und letztlich dem Preis. Während wir die Acer Revo 3610-Modelle in den jeweiligen Serienkonfigurationen getestet haben, sind wir beim Zotac MAG HD einen Schritt weiter gegangen, haben die serienmäßige Festplatte durch eine schnelle Seagate mit 7200 U/min ausgetauscht und den Arbeitsspeicher auf 4 GB RAM erhöht. Dadurch kann man einen kleinen Einblick bekommen, ob sich ein Aufrüsten in Eigenregie lohnt und mit welchem Performance-Gewinn man rechnen kann.

Ein Ausstattungselement, das noch viele Nutzer als unentbehrlich ansehen, das optische Laufwerk, bieten unsere beiden Testserien nicht. Dennoch gibt es bereits Modelle anderer Hersteller, wie zum Beispiel die Asus Eee Box 1501, die bei ähnlicher Größe und Ausstattung bereits über einen Slot-In DVD-Brenner verfügen.

Testumfang

Getestet haben wir die Nettops mit den üblichen Benchmarks aus unserem Notebook-Testverfahren und haben auch sporadisch einige Praxistests im Video- und Spielebereich vorgenommen. Abgesehen davon wurde der komplette Testbericht inklusive Bildbearbeitung anteilig auf dem Acer Revo (320GB) und dem Zotac MAG (Serie) angefertigt, was zu unseren Eindrücken im Bereich Textverarbeitung und Bildbearbeitung geführt hat.

Nettops im Kurztest
Nettops im Kurztest

Technische Daten

Gerät Acer Revo 3610 (92.NVEYZ.DIN) Acer Revo 3610 (92.NVEYZ.DUN) Zotac MAG HD (Serie) Zotac MAG HD (NBC)
CPU + Grafik Atom 330 / Nvidia Ion Atom 330 / Nvidia Ion Atom 330 / Nvidia Ion Atom 330 / Nvidia Ion
RAM 2x 1GB DDR2 2x 2GB DDR2 2x 1GB DDR2 2x 2GB DDR2
Festplatte Hitachi HTS543216L9A300 Hitachi HTS545032B9A Samsung HM160HI Seagate ST9320423AS
Kapazität, Cache, U/min 160GB, 8MB, 5400 320GB, 8MB, 5400 160GB, 8MB, 5400 320GB, 16MB, 7200
Schnittstellen 6x USB/ 1x eSata/ Cardreader 6x USB/ 1x eSata/ Cardreader 6x USB/ 1x eSata/ Cardreader 6x USB/ 1x eSata/ Cardreader
Display VGA/ HDMI VGA/ HDMI VGA/ HDMI VGA/ HDMI
Maße 180 (B) x 180 (T) x 30 (H) mm 180 (B) x 180 (T) x 30 (H) mm 189 (B) x 186 (T) x 38 (H) mm 189 (B) x 186 (T) x 38 (H) mm
LAN/ W-LAN Gigabit-LAN, W-LAN b/g Gigabit-LAN, W-LAN b/g Gigabit-LAN, W-LAN b/g/n Gigabit-LAN, W-LAN b/g/n
Sonstiges Tastatur, Maus, Boxen, Vesa-Halterung Tastatur, Maus, Boxen, Vesa-Halterung Vesa-Halterung Vesa-Halterung
Audio in/out, SPDIF in/out, SPDIF in/out, SPDIF in/out, SPDIF
Betriebssystem/ Software Windows 7 HP 64bit, MS Works Windows 7 HP 64bit, MS Works ohne ohne
Preis (Straße) ca. 300,- Euro ca. 350,- Euro ca. 250,- Euro ca. 250,- Euro + Komponenten

Gehäuse

Die Gehäuse der beiden Testkandidaten gehören zur sogenannten 1-Liter-Klasse und können dementsprechend mit sehr geringen Ausmaßen aufwarten. Optisch versucht jeder Hersteller seinen eigenen Weg zu finden, um sich auch von der Konkurrenz ein wenig absetzen zu können.

Als Gehäusematerial kommt Kunststoff zum Einsatz und wird an den großen Seitenflächen mit einer Hochglanzlackierung versehen. Während die schwarze Lackierung des Zotac sehr anfällig für Fingerabdrücke ist, hält sich dieser Effekt beim strukturierten leicht glitzernden Dunkelblau des Acer Revo noch in Grenzen. Auch bezüglich der Materialanmutung und Festigkeit des Gehäuses kann Acer leichte Vorteile für sich verbuchen und macht den insgesamt wertigeren Eindruck. Positioniert werden können die Nettops je nach Geschmack liegend, stehend oder an der Rückseite eines Bildschirms mit Vesa-Bohrungen. Standfuß und Vesa-Halterung befinden sich bei beiden Modellen im Lieferumfang. Ob letztere mit dem bereits vorhandenen Bildschirm (ab 24") zusammenpasst sollte man im Vorfeld sicherheitshalber abklären. Der Standfuß ist bei beiden Kandidaten sehr standsicher und lässt bei üblicher Verwendung keine Kippgefahr erkennen.

Acer Revo Front-Anschlüsse
Acer Revo Front-Anschlüsse
Acer Revo Heck-Anschlüsse
Acer Revo Heck-Anschlüsse
Acer Revo USB on Top
Acer Revo USB on Top
Zotac MAG Heck-Anschlüsse
Zotac MAG Heck-Anschlüsse
Zotac MAG Front-Anschlüsse
Zotac MAG Front-Anschlüsse

Anschlussausstattung

Die Anzahl und Vielfalt der Schnittstellen ist bei beiden Herstellern nahezu identisch. 6x USB, 1x eSata, VGA, HDMI, Cardreader, Audio in/out, SPDIF und ein Gigabit-LAN-Anschluss. Unterschiedlich ist die W-LAN-Ausstattung, die beim Zotac auch den N-Standard mit einschließt. Besitzer des Revo müssen sich dagegen mit dem G-Standard zufrieden geben. Die Anschlüsse befinden sich an den schmalen Kopfenden verteilt und bieten so für die meisten Belange eine gute Erreichbarkeit. Beide Modelle haben zwei schnell erreichbare USB-Anschlüsse und einen frontseitig positionierten Cardreader. Neben den Audio-Ports findet man bei Acer auch die eSata-Schnittstelle an der Vorderseite, diesen hat Zotac, wie SPDIF, an der Rückseite untergebracht.

Die Geschwindigkeitsmessungen der Schnittstellen fallen sehr positiv aus und liegen mit 30 MB/s USB, 75 MB/s eSata und 18-19 MB/s Cardreader auf einem guten Niveau. Nicht überzeugen konnte hingegen der analoge VGA-Anschluss des Zotac, der schon bei einer Auflösung von 1280x1024 ein leicht unscharfes Bild ablieferte und deshalb nur für Notfälle zu gebrauchen ist. Bei gleicher Auflösung sehr saubere Signale lieferten dagegen die VGA-Ports der beiden Acer, die somit einem Verwenden älterer Displays ohne Digitalanschluss nicht im Wege stehen.

Das Kabelwirrwarr hält sich nur bedingt in Grenzen
Das Kabelwirrwarr hält sich nur bedingt in Grenzen
Schnell erreichbare USB-Ports
Schnell erreichbare USB-Ports
Übergroße Sticks blockieren angrenzenden USB-Port
Übergroße Sticks blockieren angrenzenden USB-Port
Umfangreiches Zubehör beim Acer
Umfangreiches Zubehör beim Acer

Leistung

Nvidias Ion-Chipsatz verspricht nicht nur mehr Grafikleistung, sondern bietet mit neuen Schnittstellen auch ein wesentlich erweitertes Einsatzspektrum. Hat man zuvor einem Nettop höchstens zugetraut genügsame Büroarbeiten, Browser und eMail zu bewältigen, kann man nun über einen Einsatz als Mediacenter, Videokonvertierer, HD-Abspieler oder PC-Ersatz nachdenken.

Als Prozessor kommt bei beiden Modellen eine 64 bit-fähige Intel Atom 330 CPU zum Einsatz, die mit zwei Rechenkernen, einem L2 Cache von 1MB, 533 Mhz FSB und einer Taktung von 1,6 Ghz arbeitet. Wie bei den meisten anderen Atom-CPUs auch, verfügt der Atom 330 über Hyperthreading und kann so theoretisch 4 Threads gleichzeitig bewältigen. Mit einer TDP von 8 Watt bleibt sie auch noch recht genügsam und schont den Geldbeutel. Im Gegensatz zu den mobilen Atom-Kollegen läuft die Desktop-Variante durchgehend mit 1,6 Ghz und kann so bei Leerlaufzeiten nicht die Taktfrequenz absenken.

Der Nvidia Ion-Chipsatz ermöglicht den Einsatz von bis zu 4GB RAM, in unseren Testkandidaten finden wir bei den Einstiegsmodellen serienmäßig jeweils 2x1GB DDR2 SO-DIMMs vor.

Schick integrierter Einschaltknopf verlangt nach etwas Druck
Schick integrierter Einschaltknopf verlangt nach etwas Druck
Die vielen Aufkleber auf dem Gehäuse verwandeln den Revo in eine Litfaßsäule
Die vielen Aufkleber auf dem Gehäuse verwandeln den Revo in eine Litfaßsäule
Standfester Fuß
Standfester Fuß
verdeckter USB-Anschluss auch beim Zotac
verdeckter USB-Anschluss auch beim Zotac

Messergebnisse

Gerät Acer Revo 3610 (92.NVEYZ.DIN) Acer Revo 3610 (92.NVEYZ.DUN) Zotac MAG HD (Serie) Zotac MAG HD (NBC)
CPU + Grafik Atom 330 / Nvidia Ion Atom 330 / Nvidia Ion Atom 330 / Nvidia Ion Atom 330 / Nvidia Ion
RAM 2x 1GB DDR2 2x 2GB DDR2 2x 1GB DDR2 2x 2GB DDR2
Festplatte Hitachi HTS543216L9A300 (160GB) Hitachi HTS545032B9A (320GB) Samsung HM160HI (160GB) Seagate ST9320423AS (320GB)
Schnittstellen USB/eSata/ SDHC/ VGA 30,2/ 75,6/ 19,2/ gut -/-/-/ gut 30,6/ 76,2/ 20,0/ noch ausreichend 30,6/ 76,2/ 20,0/ noch ausreichend
Benchmarks
Dhrystone/ Whetstone 8041/ 6600 -/-/- 8027/ 6599 8027/ 6593
WPrime 32/ 1024 61/ 1921 -/-/- 61/ 1921 61/ 1921
Cinebench R10 Single/ Multi/ OpenGL 661/1885(2,85x)/1137 -/-/- 643/1880(2,92x)/1112 -/-/1090
SuperPi 1M/ 2M/ 32M 96/ 212/ 4719 -/-/- -/-/- -/-/-
PCMark Vantage 1832 1969 2014 2170
3D Mark `06 1280x1024/ CPU 1400/ 823 -/-/- 1404/ 815 1429/ 830
3D Mark Vantage 1280x1024/ GPU/ CPU 406/ 325/ 1650 -/-/- 421/ 337/ 1666 417/ 334/ 1654
HD Tune lesen (MB/s) max./ min./ Schnitt 58,7/ 27,3/ 45,1 79,1/ 14,9/ 59,9 65,5 /22,6 / 52,4 103,2/ 34,2/ 78,7
Badaboom CUDA DVD>iPhone (426x320) 28,5 fps -/-/- 28,8 fps 29,1 fps
CPU-Z CPU
CPU-Z CPU
CPU-Z Cache
CPU-Z Cache
CPU-Z Mainboard
CPU-Z Mainboard
CPU-Z RAM
CPU-Z RAM
CPU-Z SPD
CPU-Z SPD
CPU-Z Grafik
CPU-Z Grafik

Die Benchmarkergebnisse fallen im Vergleich zu Einkern-Atom-Konfigurationen mit Intel GMA 950 Grafik sehr positiv aus. Zwar kann das System bei Einkern-Anwendungen nur wenig (ca. 10-20%) zulegen, sobald aber mehrere Kerne von der Software angesprochen oder parallel Aufgaben abgearbeitet werden, erhöht sich der Vorteil auf über 100%. Beim SuperPi 32M Test, der lediglich einen Prozessorkern beansprucht, ist das Ergebnis mit 4719 Punkten entsprechend ernüchternd. Werden jedoch alle Kerne und noch dazu Hyperthreading, wie beim wPrime 1024 Test genutzt, rennt das System allen Atom-Konkurrenten mit 1921 Punkten davon. Noch beeindruckender ist der Zuwachs bei der Grafikleistung, wo wir je nach Benchmark eine drei bis vierfache Leistungssteigerung gegenüber der Standard-Grafik Intel GMA 950 feststellen konnten.

Im Cinebench R10 erreichten wir beim CPU Rendern 616 (Single) und 1885 (Multi) Punkte, beim OpenGL Shading 1137 Punkte. Der Multicore-Effekt liegt hier bei ca. 2,9-facher Beschleunigung gegenüber der Single-Core Variante. Im PC Mark Vantage, der die Systemleistung insbesondere im Office-Bereich bewertet, erhielten wir je nach Ausstattung 1832–2170 Punkte , beim 3D Mark `06 1400 Punkte und beim 3D Mark Vantage 406 Punkte. Für aktuelle Spiele reicht zwar auch dies nicht, World of Warcraft (1024x768, medium, 49 fps) und Sims 3 (1024x768,medium , 22 fps) lassen sich aber recht flüssig spielen, wenn man auf die ein oder andere Qualitätseinstellung  verzichten kann.

Mit dem Tool DPC Latency Checker haben wir das System auf möglicherweise auftretende Latenzen an den Schnittstellen überprüft. Durch diese kann es beim Verwenden externer Geräte zu Synchronisationsfehlern kommen. Während Acers Revo aus dem Stand heraus den Test mit Bravour schaffte, konnte beim Zotac schnell das W-LAN Modul als Übeltäter zweier Ausschläge festgestellt werden. Nach dem Abschalten lief auch hier der Test im absolut grünen Bereich durch.

Zotacs Nettop mit möglichen Latenzen
Zotacs Nettop mit möglichen Latenzen
Ohne W-Lan hat Zotac keine Probleme
Ohne W-Lan hat Zotac keine Probleme
Acers Revo schafft den Test aus dem Stand
Acers Revo schafft den Test aus dem Stand

Als Massenspeicher kommt beim "kleinen" Acer eine eher gemütliche 5400er Festplatte von Hitachi zum Einsatz, die mit durchschnittlichen 45 MB/s beim Lesen als nicht mehr zeitgemäß betrachtet werden kann.  Etwas schneller arbeitet da schon Zotacs Samsung-Festplatte, die mit 52,4 MB/s im Schnitt flotter zu Werke geht. Eine weitere Steigerung bringt erwartungsgemäß die 320 GB Festplatte von Hitachi im zweiten Acer Revo mit knapp 60 MB/s und den Spitzenplatz nimmt die schnell drehende Seagate im aufgerüsteten Zotac mit durchschnittlich 78 MB/s ein. Weitere Geschwindigkeitsvorteile könnten SSDs liefern, wirtschaftlich sinnvoll wäre dies aus unserer Sicht in diesem Fall derzeit aber nicht.

HD Tune Hitachi
HD Tune Hitachi
HD Tune Seagate
HD Tune Seagate
HD Tune Samsung
HD Tune Samsung
HD Tune Hitachi 320GB
HD Tune Hitachi 320GB

Video

Im Videobereich verfügt das Atom-ION-Gespann über genügend Leistung um Full-HD Filme ruckelfrei abzuspielen. Wir haben mehrere 1080p-Trailer und unseren auf Full-HD hochkonvertierten Film Sieben mit dem Media Player Classic getestet und konnten keine Ausfallerscheinungen feststellen. Die Prozessorlast lag bei etwa 20%.

Kaufvideos aus dem iTunes-Store wie z.B. Shooter (853x354), der iTunes-bedingt nicht von einer GPU-Beschleunigung profitieren kann, lief ebenfalls geschmeidig ab, forderte aber um die 55% CPU-Auslastung.

Die per CUDA-Engine mögliche GPU-gestützte Videokonvertierung haben wir wieder mit dem Programm Badaboom getestet. Hier haben wir aus Vergleichsgründen als Ausgabegröße wieder das iPhone Format (426x320) gewählt, als Film-Basis diente wieder "Sieben". Hier konnte Ion in den Nettops gegenüber dem zuvor getesteten Netbook Samsung N510 (23,9 fps) mit 28,5 fps ein paar fps Performance herausholen. Von den 39 fps, die wir bei einem MacMini mit Geforce 9400 und 2x1GB DDR3 erreichten, sind wir allerdings immer noch ein gutes Stück entfernt.

Full-HD mit MPC und GPU-Unterstützung läuft flüssig
Full-HD mit MPC und GPU-Unterstützung läuft flüssig
Badaboom nutzt GPU zur Konvertierung
Badaboom nutzt GPU zur Konvertierung
Höhere CPU-Auslastung bei Playern ohne Grafikunterstützung
Höhere CPU-Auslastung bei Playern ohne Grafikunterstützung

Aufrüstung

Vor dem Aufrüsten sollte man sich genau darüber informieren, welche Auswirkungen die geplanten Maßnahmen auf die Garantie haben. Ein möglicher Garantieverlust sollte immer in der Entscheidung mitberücksichtigt werden.

Um an die Innereien des Zotac zu gelangen, müssen Schrauben gelöst, Clips aus ihren Halterungen herausgeschoben und ineinandergreifende Verbindungsstücke herausgedrückt werden. Ungünstig erweist sich hierbei der dünne Gehäusekunststoff, der schnell in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Auch ist es uns beim Zusammensetzen nicht mehr gelungen die beleuchtete Seite wieder paßgenau einzusetzen. Ein kleiner Spalt und auch kleinere Öffnungsspuren blieben deshalb übrig. Zum Erreichen des Arbeitsspeichers genügt es die unproblematischere Unterseite zu öffnen. Um die Festplatte zu tauschen, muss man auch die Oberseite (linke Seite) entfernen, da die Festplatte von der Rückseite des Mainboards her festgeschraubt ist. An dieser Seite befinden sich auch mehrere Kabel, die an der Gehäuseinnenseite befestigt sind und ein sorgsames Vorgehen erfordern.

In Anbetracht unserer Erfahrungen ist eine solche Erweiterung nicht zu empfehlen. Der Aufpreis für ähnlich ausgestattete Varianten mit 4GB RAM und 320GB Festplatte ist moderat und bietet im Fall des Acer Revo auch eine gelungene Gesamtkonzeption.

Die Aussenhülle findet Halt durch unzählige Clips
Die Aussenhülle findet Halt durch unzählige Clips
über die Unterseite ist der Arbeitsspeicher erreichbar
über die Unterseite ist der Arbeitsspeicher erreichbar
Vor dem Aufhebeln der Clips müssen drei Schrauben am Unterboden entfernt werden
Vor dem Aufhebeln der Clips müssen drei Schrauben am Unterboden entfernt werden
Das Öffnen der Oberseite führte zu einem sichtbaren Spaltmaß nach dem Festplattentausch
Das Öffnen der Oberseite führte zu einem sichtbaren Spaltmaß nach dem Festplattentausch

Leistungsaufnahme/ Emissionen

Gerät Acer Revo 3610 (160GB) Acer Revo 3610 (320GB) Zotac MAG Serie Zotac MAG (NBC)
Idle (Watt) 18,8 19,2 19,9 21,7
Boot (Watt) 22-26 22-26 22-24 24-29
Badaboom, CB R10 Multi, (inkl. Samsung SE-T084) 31,1 31,3 31,8 34,9
WPrime 23,4 23,4 23,8 25,2
Lautstärke (subjektiv) sehr leise sehr leise noch leise deutlich wahrnehmbar
Temperatur Festplatte (HD Tune) 45°C (Hitachi) 42°C (Samsung) 47°C (Seagate)

Energieverbrauch/ Emissionen

Die Atom 330 CPU muss auf typische Stromsparfunktionen wie zum Beispiel Speedstep verzichten. Der Prozessor taktet also durchgehend mit 1,6 Ghz. Die TDP von 8 Watt kann sich dennoch sehen lassen und trägt Ihren Teil zur moderaten Gesamtleistungsaufnahme des Systems bei. Obwohl hier hauptsächlich Notebooktechnik zum Einsatz kommt, ist der Stromverbrauch mit ähnlich ausgestatteten Netbooks, wie dem Asus 1201N, trotz fehlendem Display, nicht vergleichbar.

Beim Bootvorgang zieht der Acer Revo 3610 zwischen 22-26 Watt aus der Dose, fällt dann aber nach abgeschlossener Desktop-Einrichtung im Idle-Mode beim Nichtstun auf 18,8 Watt zurück. Browsen, Textverarbeitung und andere genügsame Officeaufgaben verlangen nach etwa 22 Watt. Bei der Filmvorführung von der Festplatte steigert sich das Ganze auf 24-26 Watt. Maximal konnten wir dem Kleinen 31,1 Watt (Inkl. externem Laufwerk) entlocken, indem wir den Cinebench R10 Multicore-Rendertest, Pi-Kalkulation und Badaboom-Video-Konvertierung gleichzeitig ablaufen ließen. Durchweg knapp 1Watt mehr benötigt  Zotac in der Serienausstattung und nochmal 1Watt mehr in der aufgerüsteten Variante.

Während die reine Leistungsaufnahme im Desktop-Betrieb nur absolute Stromsparfreunde berücksichtigen, könnte die Folge daraus schon eine größere Gruppe von Anwendern interessieren. So stellten wir recht unterschiedliche Festplatten-Temperaturen (HD-Tune-Werte) fest, die ihren Teil zur Gesamttemperatur im Gehäuse beitragen und somit das Lüfterverhalten beeinflussen. Hier scheint Acer kühlungstechnisch einen recht guten Weg gefunden zu haben, denn der Lüfter dreht mit 2500 U/min recht langsam, leise und sehr unaufdringlich. Die Lösung von Zotac dreht in der Basis-Konfiguration mit über 3000 U/min schneller, nicht ganz so leise und auch etwas hochfrequenter. Generell eine Stufe höher schaltete die aufgerüstete Variante mit der Seagate-Festplatte und ist dann auch deutlich wahrnehmbar. Zwar bietet Zotac im Bios vielfältige Einstellmöglichkeiten, die auch die Lüftergeschwindigkeit reduzieren, dann muss man aber mit einem deutlichen Überschreiten der 60°C Grenze rechnen. Hitzeschäden könnten auf Dauer die Folge sein. Acer liegt laut Bios-Temperaturangabe in dem Aspekt etwa 2-3°C unter den Temperaturen des Zotac.

Fazit

Durch Nvidias Ion-Chipsatz mit verhältnismäßig leistungsfähiger Grafik und Anschlussausstattung, in Verbindung mit Intels Dual-Core Atom 330, gelingt es den getesteten Nettops viele alltägliche Basisaufgaben ausreichend zügig abzuarbeiten. Größter Vorteil der Winzlinge sind aber die kompakten Ausmaße, die ein vielfältiges und unauffälliges Positionieren erlauben. Auch die Geräuschemissionen sind im Vergleich zu „normalen“ Desktops sehr gering, verlieren aber etwas von Ihrem Vorteil, da Nettops üblicherweise eher auf, als unter dem Tisch Verwendung finden.

Während Zotac mit dem MAG HD ein günstiges Grundpaket ohne Betriebssystem und Zubehör liefert, bietet Acer fast schon ein Rundum-Sorglos-Paket zur sofortigen Arbeitsaufnahme.

Vorteile des Acer sind die gute Verarbeitungsqualität, das sehr leise Betriebsgeräusch und die komplette Ausstattung. Kleiner Wehrmutstropfen ist hier das langsamere W-LAN und der je nach Modell höhere Preis.

Zotacs Lösung ist sehr günstig und lieferte auch etwas bessere Leistungswerte. Leider muss man kleine Abstriche bei der Materialqualität, dem Lüftergeräusch und dem wenig brauchbaren VGA-Anschluss machen.

Ein Aufrüsten dieser Kleinstgeräte ist höchstens risikofreudigen und erfahrenen Bastlern zu empfehlen und selbst dann sind die Vorteile nicht bei allen Anwendungsbereichen spürbar.

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Autor: Tobias Winkler, 30.01.2010 (Update:  9.07.2012)