Peltier Kühltechnologie: Samsung entwickelt Kühlsystem der nächsten Generation ohne Kältemittel

Im Juni 2025 veröffentlichten Samsung Electronics und das US-amerikanische APL eine gemeinsame Studie im Fachmagazin Nature Communications. Darin beschreiben sie ein Dünnschicht-Peltier-Element, das mittels Nanoengineering gefertigt wurde und im Vergleich zu bisherigen Bauelementen rund 75 Prozent höhere Kühlleistung ermöglicht. Das System basiert auf dem Peltier-Effekt, bei dem durch Stromfluss zwischen zwei Halbleiterschichten ein gerichteter Wärmetransport erzeugt wird.

Schon 2024 brachte Samsung mit dem Bespoke AI Hybrid-Kühlschrank ein erstes Modell mit hybrider Kühltechnik auf den Markt. Dabei kombiniert das Gerät einen Inverter-Kompressor mit einem Peltier-Modul, das in bestimmten Situationen wie dem Einlagern großer Mengen oder beim Abtauen zusätzlich aktiviert wird. Die neue Dünnschicht-Technologie kam in diesem Gerät jedoch noch nicht zum Einsatz.

Im Rahmen eines achtmonatigen Forschungsprojekts gelang es Samsung, zentrale Probleme wie den thermischen Widerstand an Kontaktflächen und die Wärmeabfuhr durch neue Packaging-Ansätze und Materialien zu verbessern. Die Integration in künftige Seriengeräte wird derzeit vorbereitet. Laut Samsung arbeitet das Digital Appliances Business eng mit Samsung Research zusammen, um die Technologie zur Marktreife zu bringen. Eine kurzfristige Markteinführung ist jedoch nicht angekündigt.

Langfristig verfolgt Samsung das Ziel, vollständig auf Kältemittel zu verzichten und Haushaltsgeräte ausschließlich mit Peltier-Modulen zu betreiben. Dazu sollen auch weitere Technologien wie KI, Halbleiterverarbeitung und 3D-Druck beitragen. Aktuell wird die Hybridkühlung in ausgewählten Märkten angeboten. Zukünftige Modelle mit verbesserter Peltier-Unterstützung sind insbesondere für tropische Regionen wie Indien geplant.

Die Peltier Kühltechnologie gilt als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Kompressionssystemen. Angesichts steigender regulatorischer Anforderungen in den USA und Europa könnte die Technologie in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen.