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30 Minuten in die Zukunft: KI warnt vor Herzrhythmusstörung bereits vor deren Auftreten

Schon die Herzfrequenz soll genügen für eine verlässliche Vorhersage.
Schon die Herzfrequenz soll genügen für eine verlässliche Vorhersage.
Eine Smartwatch kann mehr als nur Daten sammeln. Dank Training mit Patientendaten erkennt KI gefährliche Störungen des Herzschlags, bevor sie auftreten, und verschafft Zeit zur Intervention.

Geraten die Bewegungen des Herzens außer Takt, wird es schnell bedrohlich. Vom bevorstehenden Herzinfarkt bis zu Demenz stehen zahlreiche Krankheiten in direktem Zusammenhang mit Herzrhythmusstörungen wie dem Vorhofflimmern.

Kein Wunder also, dass mit Unterstützung von maschinellem Lernen bereits die Smartwatches von Apple, Fitbit oder Samsung solche Abweichungen mit einer fast 100-prozentigen Genauigkeit erkennen können.

Eine Studie der Universität Luxemburg geht nun aber einen Schritt weiter. Statt mit den Messungen eines Elektrokardiogramms (EKG) über kurze Zeit eine KI zu trainieren, sollten deutlich längere Zeiträume erfasst werden.

Diese langfristigen Messreihen lassen sich zum Beispiel als reine Herzfrequenzmessung wesentlich einfacher realisieren. Auch aktuelle Smartwatches und Fitnessarmbänder können diesen Wert sehr präzise protokollieren. Die EKGs, die Smartwatches ebenfalls aufzeichnen, sind dagegen nur bedingt verlässlich.

Mit immerhin 24 Stunden langen Datensätzen von mehreren hundert Patienten war es den Forschenden anschließend möglich, Herzrhythmusstörungen bereits durchschnittlich 30 Minuten vor ihrem Auftreten vorherzusagen.

Dabei lag die Verlässlichkeit mit reiner Herzfrequenzmessung sogar minimal vor dem Wert mit EKG. Jeweils konnte dank KI mit mehr als 80 Prozent Genauigkeit vor Vorhofflimmern und anderen Störungen gewarnt werden.

Ohne einzelne Ausreißer in den Daten waren es sogar 40 Minuten mit zum Eintreten der Herzrhythmusstörung. Vor allem im Krankenhaus ergäbe sich daraus genügend Vorlaufzeit, um entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können.

Eine weitere Hoffnung der Forschenden liegt darin, ihr Vorwarnsystem weiter zu verfeinern. So ließe sich eines Tages vielleicht noch eher und noch verlässlicher angeben, dass zukünftig Herzprobleme auftreten können. Dann hieße es, Bewegung und Diät sowie ein passendes Medikament statt Krankenhausaufenthalt.

Die Smartwatch im Bild ist übrigens die Huawei Watch Fit 2 aus unserem Testbericht.

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2024-04 > 30 Minuten in die Zukunft: KI warnt vor Herzrhythmusstörung bereits vor deren Auftreten
Autor: Mario Petzold, 29.04.2024 (Update: 29.04.2024)