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Display Week 2024 | Aus Blau mach Rot: Quantum Dots sollen einfachere mehrfarbige Micro-LED-Displays ermöglichen

Bunte Zukunft auf Basis einer Farbe. (Symbolbild: Nanosys)
Bunte Zukunft auf Basis einer Farbe. (Symbolbild: Nanosys)
Nur noch blau? Auf der Display Week zeichnet sich ein neuer Weg für die Schaffung von RGB-Micro-LEDs-Displays ab. Statt Rot, Grün und Blau werden wohl viele Micro-LED-Displays nur noch blaue LEDs verwenden – dank QDCC.

Quantum Dot Color Conversion, kurz QDCC wird wohl auch für Micro-LED-Displays von großer Bedeutung werden. Denn die Umwandlung einer Farbe in eine andere bietet einige Vorteile, die die Produktion, aber auch den Betrieb eines Displays vereinfachen. 

Das senkt auch die Preise, denn noch sind große Micro-LED-Displays im sechsstelligen US-Dollar-Bereich. Gemeint sind hier Displays mit selbstleuchtenden Pixeln und keine Displays mit einer Micro-LED-Hintergrundbeleuchtung. 

Eine wichtige Farbe wird dabei offensichtlich blau sein. Wie Mojo auf der Display Week angab, wäre auch Grün als Basis möglich. Rot disqualifiziert sich allerdings. Denn rote LEDs mit Quantum Dots zu versehen, ist keine gute Idee. Diese sind nicht sonderlich temperaturstabil, so Nikhil Balram, Chef von Mojo Vision, auf der Display Week. Um Blau zu verwandelt produziert Mojo sogar seine eigenen Quantum Dots. 

Aber auch Nanosys, die alleine in Itoshima, Japan, genug Quantum Dots produzieren, um 40 Millionen Fernseher zu versorgen, will Micro-LEDs mit Quantum-Dots auf den Subpixeln umsetzen. 

Der Marktführer geht davon aus, dass die Effizienz durch QDCC deutlich steigt. Auf der Display Week sagte Ilan Jen-La Plante, dass die Effizienz der LEDs von 2 Prozent für echtes Rot auf 20 Prozent für in Rot umgewandeltes Blau steigt. Wie die Plante angab, müssen aber nicht unbedingt blaue LEDs genutzt werden. Es gibt auch Versuche, die auf ultraviolette LEDs setzen, wie sie auf der Display Week sagte. Beides befindet sich aber noch in einer Forschungsphase.

Während Nanosys derzeit für Micro-LEDs aber vor allem kleine Anwendungsbereiche sieht, also etwa AR/VR-Displays oder Wearables sowie Displays für Fahrzeuge, die etwa als indirektes Head-Up Display sehr hohe Lichtstärken erreichen müssen, will Mojo später auch größere Anwendungen angehen. 

Im Vergleich zu bisherigen Methoden spart die Quantum-Dot-Methode Aufwand. Statt von drei Wafern per Pick-&-Place die LEDs auf das Endprodukt aufzubringen, braucht es nur noch einen Wafer. Bei besonders kleinen Anwendungen, die auf drei Micro-LED-Displays (RGB) setzen, die dann optisch zusammengeführt werden, spart QD-Micro-LED zudem Platz. Welche Methode allerdings die beste ist, hängt auch stark vom Anwendungsfall ab, wie Mojos Chef Balram angab. Jeder Weg hat seinen Preis, so Balram.

Einsatz von Quantum Dots bei Nanosys. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Einsatz von Quantum Dots bei Nanosys. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Nanosys verspricht hohe Effizienzgewinne bei Rot. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Nanosys verspricht hohe Effizienzgewinne bei Rot. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)

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Display Week

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Autor: Andreas Sebayang, 13.05.2024 (Update: 13.05.2024)