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Der Wifi-7-Standard wird im ersten Quartal 2024 fertig werden

Einer der ersten auf dem Markt: Der Wifi-7-Router von TP-Link. (Bild: TP-Link)
Einer der ersten auf dem Markt: Der Wifi-7-Router von TP-Link. (Bild: TP-Link)
Noch befindet sich Wifi 7 alias 802.11be in der Entwicklung. Doch der Abschluss liegt in greifbarer Ferne. In wenigen Monaten sollen die ersten Geräte zertifiziert werden können und die spannende Frage zu Bestandshardware geklärt werden.

Die Arbeiten am Wifi-7-Standard werden von der Wifi Alliance im ersten Quartal 2024 abgeschlossen. Das geht aus einer neuen Unterseite der Allianz hervor, die über Linkedin bekannt gemacht wurde. Angedeutet wurde das im Beacon-Blog schon Ende Oktober, allerdings mit einigem Kleingedruckten, um die Aussagen abzuschwächen.

Das "Wi-Fi CERTIFIED 7"-Programm, wie es offiziell heißt, wird bis dahin verfügbar sein und auf 802.11be aufbauen. Zertifizierte Hardware ist vor allem für die Interoperabilität zwischen den Geräten wichtig. Seien es WLAN-Router, Notebooks oder auch Smartphones mit einer Wifi-7-Funkeinheit.

Wifi 7 bringt vor allem drei große Neuerungen. So sind sehr breite 320-MHz-Kanäle erlaubt. Wie sinnvoll das ist, hängt jedoch von der Region ab. Nicht jedes Land erlaubt die volle Nutzung des mit Wifi 6E eingeführten 6-GHz-Bandes. Ob in Europa der obere Bereich freigegeben wird, ist noch unklar.

Die Bandbreite soll zudem mit 4K QAM erhöht werden, also die maximale Anzahl der darstellbaren Zustände. Mit Wifi 6 waren es noch 1.024 QAM. Das sorgt für bestenfalls 20 Prozent mehr Durchsatz.

Weitere Bandbreiten- und Redundanzvorteile dürfte Multi Link Operation bieten. MLO erlaubt das Zusammenschalten der nunmehr drei Funkbänder. Die Geräte können also auf mehreren Bändern gleichzeitig funken und ihre Daten verteilen. Vergleichbar ist das grob mit Carrier Aggregation im Mobilfunk.

Inwiefern schon auf dem Markt befindliche Wifi-7-Geräte dem eigentlichen Standard entsprechen, ist eine große, noch unbeantwortete Frage. Manche im Markt befürchten eine Situation, wie es sie beispielsweise rund um den 802.11n-Standard gab. Seinerzeit gab es sehr viele Hersteller, die mit "Draft-n"-Geräten in den Markt preschten. Jahre bevor der Standard tatsächlich verabschiedet wurde.

Damals gingen die Netzwerkhersteller mit der Draft-Situation aber noch vergleichsweise transparent um und benannten das Problem zumindest mit dem Wort Draft. Allerdings ist die Anzahl der Wifi-7-Router, die bisher den Markt tatsächlich erreicht haben, überschaubar. Sie sind zudem oft sehr teuer. Ein Firmware-Update sollte potenzielle Probleme lösen, sollte es sie denn geben.

Die Wifi Alliance wird im Januar wie auch Notebookcheck.com auf der CES in Las Vegas sein. Es ist daher wohl mit zahlreichen Neuvorstellungen im Bereich der WLAN-Hardware zu rechnen.

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Autor: Andreas Sebayang,  9.12.2023 (Update:  9.12.2023)