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Doom auf menschlichen Bakterien zocken: E. coli werden dank Fluoreszenz zum Display

48 x 32 Pixel und 1-bit-Farben sind kaum spielbar, beweisen aber dennoch, dass auch Bakterien Doom zocken können. (Bild: Lauren Ramlan)
48 x 32 Pixel und 1-bit-Farben sind kaum spielbar, beweisen aber dennoch, dass auch Bakterien Doom zocken können. (Bild: Lauren Ramlan)
Doom wurde in den vergangenen Jahren auf die unterschiedlichsten Geräte portiert, von Taschenrechnern über einen Apple iPod Nano bis hin zu einer Spiegelreflexkamera. Eine Forscherin bringt das Rennen um die kurioseste Art, Doom zu zocken, nun auf das nächste Level.

Den First-Person-Shooter Doom auf einem Schwangerschaftstest zu zocken war erst der Anfang, der MIT-Biotech-Forscherin Lauren Ramlan ist es nun gelungen, das Spiel mithilfe von Bakterien aus einem menschlichen Darm darzustellen, statt auf einem herkömmlichen Display.

Wie ein zusammen mit dem Projekt veröffentlichtes Google Doc erklärt, mussten E. coli Bakterien effektiv in Pixel umfunktioniert werden, um Doom auf diesen darstellen zu können. Um dies zu ermöglichen, wurden die Bakterien durch eine Platte in ein Gitter aus 48 x 32 "Pixel" unterteilt, sodass Doom immerhin mit 1.536 Pixeln dargestellt werden kann. Ein Display-Controller-Chip verarbeitet den Output des Spiels in der passenden Auflösung.

So sieht das Doom-Menü auf einem Display aus ...
So sieht das Doom-Menü auf einem Display aus ...
... und so auf E. coli-Bakterien.
... und so auf E. coli-Bakterien.


Um die Bakterien zu "überzeugen", Doom darzustellen, muss anschließend ein fluoreszierendes Protein aktiviert werden, wodurch jeder Pixel sowohl Schwarz als auch Weiß darstellen kann – Graustufen oder gar Farben sind mit diesem System nicht möglich. Abgesehen von der eingeschränkten Auflösung und der simplen 1-bit-Darstellung ist auch die Bildfrequenz etwas niedriger, als eingefleischte Gaming-Enthusiasten das mittlerweile gewohnt sind.

Einen einzelnen Frame darzustellen dauert ungefähr 70 Minuten, zum Ausgangszustand zurückzukehren, um die Darstellung des nächsten Einzelbildes vorzubereiten, dauert insgesamt 8,3 Stunden. Doom komplett durchzuspielen dauert dadurch rund 599 Jahre. Lauren Ramlan betont allerdings, dass es in Zukunft Potenzial gibt, die Bildfrequenz zu verbessern, vor allem ein aktiver Löschmechanismus, der "Pixel" schneller zurück in den Ausgangszustand versetzt, könnte das Gameplay deutlich beschleunigen.


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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2024-02 > Doom auf menschlichen Bakterien zocken: E. coli werden dank Fluoreszenz zum Display
Autor: Hannes Brecher,  1.02.2024 (Update:  1.02.2024)