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Garmin: In Zukunft könnte sich der Hämatokrit optisch bestimmen lassen und etwa eine Dehydration anzeigen

Die optische Sensorik von Garmin-Wearables könnte noch erweitert werden (Symbolbild, Bildquelle: Marcus Herbrich)
Die optische Sensorik von Garmin-Wearables könnte noch erweitert werden (Symbolbild, Bildquelle: Marcus Herbrich)
Garmin könnte in Zukunft den Funktionsumfang der eigenen Wearables in Bezug auf die Messung von Gesundheitsparametern noch erheblich erweitern. Konkret soll sich mithilfe einer optischen Sensorik auch der Anteil der roten Blutkörperchen messen lassen können. Dabei handelt es sich aber wie so oft noch um Zukunftsmusik.

Wearables auch etwa von Garmin messen ganz verschiedene Gesundheitsparameter. Patente belegen, dass Garmin an der Ausweitung der Sensorik arbeitet, so beschreibt das Unternehmen etwa die Analyse des Langzeit-Blutzuckers. Nun ist ein neues Patent (US-12343124-B2, möglicherweise nur über die Suche abrufbar) aufgetaucht, welches die Messung weiterer Parameter beschreibt. An dieser Stelle wollen wir große Erwartungen an ein baldiges Rollout einer solchen Funktion ein wenig dämpfen: Für eine Patentanmeldung ist es nicht nötig, dass ein Messverfahren denn auch den Anforderungen entspricht, die etwa an ein Medizinprodukt gestellt werden und längst nicht jedes in einem Patent beschriebenes System, Gerät oder Messverfahren wird am Ende auch genutzt.

Das Patent dreht sich um ein Verfahren namens Pulse Spectroscopy, also der nicht-invasiven Analyse des Pulses beziehungsweise allgemeiner gesprochen des Blutflusses unter Einsatz elektromagnetischer Strahlung. Das Patent ist wie durchaus üblich mit technischen Abbildungen, Diagrammen und auch Absorptionsspektren angereichert und beschreibt im Textteil auch ausführlich die Betrachtung verschiedener Wellenlängen für die Messung unterschiedlicher Parameter. Neu ist dabei durchaus die Nutzung von elektromagnetischer Strahlung mit einer Wellenlänge von 850 nm und 1.000 nm, mit denen sich der Hämatokrit-Wert bestimmen lassen soll. Dieser gibt den Anteil der zellulären Bestandteile im Blut und damit praktisch den Anteil der Erythrozyten im Blutvolumen an. Dieser Wert ist klinisch durchaus relevant - und kann beispielsweise bei einer Dehydrierung stark ansteigen, da Flüssigkeit fehlt. Für einen Wearable-Hersteller wie Garmin mit Fokus auf Sportler könnte die Messung des Hämatokrit-Wertes interessant sein, da so Nutzer quasi in Echtzeit auf einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf hingewiesen werden könnten - und zwar auf Grundlage von Messdaten und nicht etwa nur einer Abschätzung aus Herzfrequenz (also Belastung) und beispielsweise Umweltfaktoren wie der Umgebungstemperatur. Zudem ist bei Ausdauersportlern der Hämatokrit-Wert nicht selten abgesenkt, dementsprechend könnte dieser Parameter auch Auskunft über die langfristige Leistungsentwicklung geben.

Disclaimer: Dieser Artikel wurde von einer approbierten und praktizierenden Humanmedizinerin auf fachliche Richtigkeit in Bezug auf die medizinischen Aussagen überprüft

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Autor: Silvio Werner,  3.07.2025 (Update:  3.07.2025)