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Mark Rober zeigt wie Blutspenden mit Zipline-Katapult-Drohnen verschickt werden

Mark Rober bereitet eine Lieferung Blut per Zipline vor. (Bild: Mark Rober)
Mark Rober bereitet eine Lieferung Blut per Zipline vor. (Bild: Mark Rober)
Dank eines Drohnenliefersystems konnte in Krankenhäusern in Ruanda die Müttersterblichkeit um 88 Prozent reduziert werden. Technik-Youtuber Mark Rober nahm dies zum Anlass, eine Reportage über das Zipline-System in Ruanda zu drehen.

Mark Rober hat ein Video veröffentlicht, bei dem es mal nicht überwiegend um den Spaß rund um aufwendige Projekte geht. Stattdessen hat er sich das Zipline-Drohnen-System im Detail angesehen, eine Reportage vor Ort im zentralafrikanischen Ruanda (Repubulika y'u Rwanda) gedreht und wirft einen Blick in die Zukunft des Zipline-Systems mit seinen äußerst leisen und sehr ungewöhnlich designten Propellern.

Die US-Firma Zipline löst in Ruanda mit ihrem gleichnamigen Drohnenliefersystem das Problem der Unzugänglichkeit mancher Regionen. Aus der Luft ist ein weit entferntes Krankenhaus hingegen leicht zu erreichen. Und da das System weder eine Landebahn noch eine Startbahn benötigt, kann es sehr flexibel eingesetzt werden.

So muss die Drohnensteuerung sich nicht um einen Start kümmern, da die Drohnen per Katapult auf Reisegeschwindigkeit gebracht werden, was auch Energie spart. Auch eine klassische Landung gibt es nicht. Am Zielort wirft die Drohne medizinische Güter einfach ab und hat dies schon – nicht nur in Ruanda – über eine halbe Million Mal getan.

Drohne am Haken

Anschließend kehrt die Drohne zu ihrer Basis zurück und führt auch dort keine klassische Landung durch. Vielmehr wird die Drohne über ein Angelsystem eingefangen, was in der Anfangsphase tatsächlich aus Angeln bestand. Über das System wird die Drohne an ihrem Haken abrupt aber äußerst schonend abgebremst.

Wie Rober berichtet, nutzt Zipline zwei Basen in Ruanda mit einem Operationsradius von je 150 Kilometern. Das reicht, um das gesamte Land abzudecken, das nicht einmal eine Eisenbahn besitzt. Es zeigt auch, dass klassische Technologien nicht unbedingt notwendig sind. So haben viele afrikanische Länder eine gut ausgebaute Mobilfunkinfrastruktur, weil sie schlicht die bessere Technik ist, wenn ein Land keine Altlasten hat. Selbiges gilt etwa auch für das satellitengestützte Zahlungssystem Q-Kon auf dem afrikanischen Kontinent. Die Drohnen von Zipline können hier ebenfalls eingeordnet werden. Diese haben ein Problem gelöst, ehe die in Industriestaaten dafür typische Infrastruktur erst gebaut werden konnte.

Zipline selbst musste sich auch mit vielen Skeptikern auseinandersetzen. Wie Rober berichtet, bezweifelten viele, dass das System überhaupt funktionieren kann, zumal es in Teilen einen überraschend simplen Mechanismus verwendet.

Zipline plant derweil schon mit dem nächsten Schritt, der tatsächlich eine kommerzielle Lieferung von Waren per Drohne ermöglichen könnte. Auch bei diesem System muss die Drohne nicht landen, sondern seilt sozusagen als Mutterschiff eine Tochterdrohne ab, die in gewissen Grenzen manövrierfähig bleibt, während die Mutterdrohne in der Höhe nahezu unhörbar bleibt. Laut Rober dürfte das System bis zum Jahresende fertig werden.

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Autor: Andreas Sebayang, 18.03.2023 (Update: 18.03.2023)