Nintendo-Klagen wegen Urheberrechtsverletzungen sind weltweit keine Seltenheit. Doch ein russischer Podcaster spekuliert offenbar darauf, dass Nintendos juristischer Arm sein zunehmend isoliertes Heimatland nicht erreicht. Im Gespräch mit Kotaku erklärte Fedor Volkov, er habe die Nintendo Switch 2 neun Tage vor dem offiziellen Release über einen Importhändler erworben.
In einem ausführlichen Unboxing-Video präsentierte Volkov nicht nur die Hardware, sondern bestätigte auch mehrere technische Details und Einstellungen des Handhelds. Zudem erklärte er, dass ein Day-One-Update erforderlich sei, um Switch-Spiele zu starten. Das Video zählt zu den bisher aufschlussreichsten Einblicken in die neue Konsole. Trotz möglicher rechtlicher Konsequenzen zögerte Volkov nicht, in einer Szene sogar sein Gesicht zu zeigen.
Über persönliche Kontakte gelang es Fedor Volkov, eine Nintendo Switch 2 von einem Verkäufer zu erwerben, der von Dubai nach Russland reiste. Für den Handheld zahlte er umgerechnet rund 700 Euro Seitdem Nintendo 2022 den offiziellen Vertrieb in Russland eingestellt hat, nutzen viele Spieler ähnliche Wege, um weiterhin an Konsolen und Spiele zu gelangen.
Volkov zeigt sich überzeugt, dass Nintendo ihn kaum belangen kann – wegen der eingeschränkten Präsenz des Unternehmens in Russland und mangelnder juristischer Durchgriffsmöglichkeiten. Seinen Leak rechtfertigt er damit, dass er die Konsole legal gekauft habe und nie eine Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnet habe. Rechtsexperten würden jedoch wohl davor warnen, den juristischen Einfluss Nintendos zu unterschätzen – zumal der Konzern in der Vergangenheit auch in Russland rechtlich aktiv geworden ist.
So reichte Nintendo 2022 Klage gegen das Unternehmen KupiVip ein, das mit einem Online-Shop in Russland tätig war. Zwar sind die genauen Hintergründe nicht öffentlich bekannt, doch soll die Klage mit der Schließung des Shops zusammenhängen und Schadensersatzforderungen nach sich gezogen haben. Dennoch gibt Volkov nicht an, ein etabliertes Unternehmen zu führen, was eine rechtliche Verfolgung zusätzlich erschwert. Ob Nintendo tatsächlich den Aufwand betreiben wird, seinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen, bleibt fraglich. Naheliegender scheint es derzeit, Plattformen wie YouTube und soziale Netzwerke dazu zu bewegen, Switch-2-Leaks rasch zu entfernen.



























