Samsung bereitet offenbar das Ende seines SATA-SSD-Geschäfts vor. Laut einem bekannten Hardware-Leaker könnte dieser Schritt weitaus ernstere Folgen für die Verbraucherpreise haben als die Entscheidung von Micron, seine unter der Marke Crucial vertriebene RAM-Sparte für Endverbraucher einzustellen. Tom, der Moderator des YouTube-Kanals Moore’s Law Is Dead, behauptet, dass mehrere Quellen aus Vertrieb und Einzelhandel den langfristigen Ausstieg Samsungs aus der Produktion von SATA-SSDs unabhängig voneinander bestätigt hätten.
Die Meldung kommt, nachdem ein anderer Bericht detailliert dargelegt hatte, dass Samsung die Preise für DDR5-Speicher um bis zu 60 % angehoben hat. Trotz des schwindenden Interesses unter Enthusiasten spielen SATA-SSDs weiterhin eine prominente Rolle im Einzelhandel und machen einen bemerkenswerten Anteil der meistverkauften SSDs auf großen Plattformen wie Amazon aus, insbesondere im Budget- und Upgrade-Segment. Tom argumentiert, dass der Wegfall eines großen Lieferanten wie Samsung das Angebot in diesem Segment verknappen und die SSD-Preise kurz- bis mittelfristig generell in die Höhe treiben könnte.
Samsungs Ausstieg aus dem SATA-SSD-Geschäft könnte die Preise für SSDs insgesamt erhöhen
Laut Tom liegt das Hauptproblem nicht darin, dass SATA-SSDs technologisch veraltet sind, sondern darin, wie viel Angebot sie immer noch repräsentieren. Er weist darauf hin, dass etwa 20 % der meistverkauften SSDs bei Amazon immer noch SATA-basiert sind, wobei Samsung-Laufwerke einen beachtlichen Teil dieser Liste ausmachen. Selbst wenn dieses Volumen schrittweise vom Markt genommen wird, reduziert es die gesamte SSD-Verfügbarkeit. Das wiederum erhöht den Preisdruck sowohl auf SATA- als auch auf NVMe-Laufwerke.
Dies steht auch im Einklang mit einer kürzlich geäußerten Vorhersage des Speicherindustrie-Veteranen Dave Eggleston. In einem aktuellen Podcast teilte er Tom auf eine Zuschauerfrage hin mit, dass NAND-SSDs die nächste PC-Komponente sein könnten, bei der Preissteigerungen zu erwarten sind.
Tom betont außerdem, dass dieser Schritt sich grundlegend von einer Marken-Umstrukturierung unterscheidet. Laut seinen Quellen plant Samsung, die SATA-SSD-Produktion nach Erfüllung bestehender Verträge vollständig einzustellen, statt denselben NAND unter anderen Endverbraucher-Marken weiterzuliefern.
Dies würde zu einer echten Angebotsreduzierung führen und nicht nur zu einer Änderung des Brandings. Darüber hinaus könnte die Aussicht, dass SATA schwerer zu beschaffen ist, laut Tom zu Panikkäufen bei Systembauern und Unternehmen führen, die immer noch auf diese Schnittstelle angewiesen sind. Dies würde die kurzfristigen Preissteigerungen weiter verstärken.
Warum dies schlimmer ist als das Ende von Microns Crucial Consumer RAM
Tom stellt die Situation bei Samsung Microns Entscheidung gegenüber, die Produktion von Consumer-RAM unter der Marke Crucial zurückzufahren. Er beschreibt dies hinsichtlich der Marktauswirkungen als weitgehend symbolisch. Genau wie Samsung und SK Hynix liefert Micron Speicherchips bereits direkt an Dritthersteller wie G.Skill und ADATA. Auch ohne Crucial-Kits erreicht Micron-DRAM die Verbraucher weiterhin über andere Hersteller, sodass das Gesamtangebot weitgehend unverändert bleibt.
Im Gegensatz dazu beseitigt der Ausstieg Samsungs aus dem SATA-SSD-Geschäft eine gesamte Klasse fertiger Endverbraucherprodukte eines der weltweit größten NAND-Lieferanten. Tom argumentiert, dass dies der Grund sei, warum der Samsung-Schritt für Verbraucher „schlimmer” ist: Er wirkt sich direkt darauf aus, wie viele Laufwerke verfügbar sind, und nicht nur darauf, wer sie verkauft.
Mit Blick auf die Zukunft sagt Tom, dass Branchenprognosen darauf hindeuten, dass der Preisdruck wieder nachlassen wird, sobald die Hersteller voraussichtlich um das Jahr 2027 herum wieder auf Consumer-Hardware umschwenken. Dies wird durch lokale KI-Workloads und Konsolen der nächsten Generation angetrieben, die schnelle SSDs und große Mengen an RAM erfordern. Er warnt jedoch, dass die Ära der billigen SATA-SSDs, insbesondere von Samsung, wahrscheinlich nicht zurückkehren wird – selbst wenn die SSD-Preise irgendwann wieder sinken sollten.














