Die vermeintlich durch den großen Bedarf in KI-Rechenzentren verursachte Arbeitsspeicher-Krise spitzt sich weiter zu. So hatte Samsung Berichten zufolge den Vertragspreis für DDR5-RAM um über 100 Prozent angehoben. Dell und Lenovo limitieren Mittelklasse-Laptops eventuell auf 8 GB RAM. Die von Gamern sehnsüchtig erwartete Steam Machine könnte sich durch die Speicherknappheit verzögern und eventuell nur als Barebone-Version auf den Markt kommen. Viele hoffen, dass sich die Lage bald beruhigt. Fragt man bei dem südkoreanischen Chiphersteller SK Hynix, sieht die Zukunft jedoch düster aus.
Bei SK Hynix geht man scheinbar davon aus, dass die DRAM-Knappheit noch bis mindestens 2028 andauern könnte. Tech-Kommentator BullsLab Jay hat auf X Auszüge aus internen Analysen von SK Hynix veröffentlicht, aus denen diese Prognosen hervorgehen.
Hauptgrund für die pessimistische Annahme ist der langsame Ausbau der Produktionskapazitäten. Neue DRAM-Fabriken werden demnach erst ab 2028 relevante Mengen liefern. Hinzu kommt eine steigende Nachfrage: KI-Server binden zwar immer größere Teile der Produktion, doch auch bei PCs wächst der durchschnittliche Bedarf an Arbeitsspeicher (2 x 16 GB Curcial Pro DDR5 RAM derzeit rund 300 Euro bei Amazon), was in erster Linie durch den zunehmenden Anteil sogenannter AI-PCs verursacht wird.
Da Angebot und Nachfrage sich unter diesen Bedingungen nicht ausgleichen, geht SK Hynix intern davon aus, dass eine Entspannung des DRAM-Markts frühestens ab 2028 realistisch ist. Allerdings ist das keine gesicherte Prognose, sondern nur eine von vielen Analysen. Es gibt auch optimistischere Einschätzungen. Der PR-Manager von Sapphire, Edward Crisler, rechnet damit, dass sich die hohen DDR5-RAM-Preise innerhalb von sechs bis acht Monaten erholen könnten – unter der Voraussetzung, dass Kunden von Panikkäufen absehen.
Quelle(n)
@BullsLab via X (ehemals Twitter)
Bildquelle: Pixabay Oimheidi/ cliffsmith23








