Angesichts der alarmierend hohen DDR5-Preise verdüstert sich die Stimmung rund um die Kosten für Arbeitsspeicher zunehmend. Die Krise trifft vor allem Gamer, die neue PC-Systeme zusammenstellen möchten. Zudem geraten auch die unverbindlichen Preisempfehlungen anderer Komponenten unter Druck – etwa von Grafikkarten, die auf VRAM angewiesen sind. Dennoch ruft der PR-Manager von Sapphire die Käufer zur Geduld auf. Anders als viele andere Prognosen geht Edward Crisler davon aus, dass sich die Preise bereits innerhalb von etwa sechs Monaten einpendeln könnten.
Wie Wccftech berichtet, war Crisler im The Hardware Unboxed Podcast zu Gast, der sich abschnittsweise auch mit dem DRAM-Dilemma beschäftigte. Er räumt ein, dass die aktuelle Lage ernst ist und möglicherweise schlimmer, als sich viele Käufer bewusst seien. Sollten die Speicherpreise auf einem unrealistischen Niveau bleiben, könnten Gamer auch vom Kauf von Cases, Mainboards und weiteren Komponenten absehen. Das hätte potenziell verheerende Auswirkungen auf die gesamte Hardware-Industrie.
Trotz der trüben kurzfristigen Aussichten blickt er für die Zeit nach sechs bis acht Monaten deutlich optimistischer in die Zukunft. Der Sapphire-Vertreter erklärt, dass derzeit „viel Unsicherheit auf dem Markt herrscht“. Diese Verunsicherung führt dazu, dass einige Käufer bereits mit dem schlimmsten Szenario rechnen.
Geschichte der Panikkäufe von PC-Hardware
Crisler vergleicht die aktuelle Lage mit der Phase, in der US-Zölle eingeführt wurden. Damals reagierten einige Anbieter, indem sie ihre Lagerbestände sofort anpassten – selbst bei Produkten, die von den Abgaben gar nicht direkt betroffen waren. Zwar sind einige Komponenten weiterhin teurer, doch die Preisanstiege fallen inzwischen nicht mehr so drastisch aus wie die aktuellen Preissteigerungen bei DDR5.
So beruhigend Crislers Aussagen auch klingen mögen, viele Analysten teilen diesen Optimismus nicht. Hinweise darauf, dass die Speicherkosten mindestens bis 2028 auf einem hohen Niveau bleiben könnten, kommen ausgerechnet von den DRAM-Herstellern selbst. Marktführende Unternehmen wie Samsung und SK Hynix zeigen sich zurückhaltend, ihre Produktion auszuweiten – trotz der enormen Nachfrage aus KI-Rechenzentren. Eine mögliche Überproduktion könnte ihre zukünftigen Gewinne gefährden.
Selbst wenn DDR5-Arbeitsspeicher nicht günstiger wird, ist Crisler überzeugt, dass sich Käufer daran anpassen werden. Er verweist darauf, wie widerstandsfähig Enthusiasten bereits in der Vergangenheit waren, als andere Komponenten knapp oder teuer wurden. Ein anspruchsvoller, aber naheliegender Ansatz besteht darin, in Laptops und Desktop-PCs mit weniger Arbeitsspeicher auszukommen. Unabhängig davon, ob Hersteller eine Lösung finden, haben Gamer immer wieder bewiesen, dass sie auch ältere Hardware und bestehende Konfigurationen effektiv optimieren können.









