Unifi: Ubiquiti "befreit" SFP- und QSFP-Module mit dem SFP Wizard

Ubiquiti hat ein Gerät zum Programmieren von SFP-Netzwerkmodulen vorgestellt: den SFP Wizard. Der soll das im Netzwerkbereich sehr lästige Vendor Lock-in beenden. Viele Switch-Hersteller sperren ihre SFP- und QSFP-Schächte etwa für Module von Fremdherstellern. Das ist teilweise schon bei Switches der Fall, die nur ein paar 100 Euro kosten. Es kommt aber sehr auf den Hersteller an, wie stark die Nutzung von Fremdmodulen eingeschränkt wird.

Ubiquitis Vorstellung des SFP Wizard kann daher auch als direkter Angriff auf das margenträchtige Geschäft seiner Konkurrenten gewertet werden. Der Hersteller begleitet das mit ungewöhnlich aggressivem Marketing und spricht von einem "SFP Liberation Day" oder "Tag der Befreiung für SFP-Module". 

Mit dem Gerät sollen SFP- und die größeren QSFP-Module jedenfalls für andere Switches vorbereitet werden können. Dafür hat der SFP Wizard zwei Schächte in entsprechender Größe.  Dank eines 1,1-Wh-Akkus kann das Gerät laut Ubiquiti bis zu 75 Minuten lang ohne Stromanschluss genutzt werden. Ein Display inklusive Touchfunktion hilft bei der Programmierung der Module. Mit 5 × 9 cm Grundfläche und 84 Gramm ist das Gerät auch sehr handlich und passt in eine Hosentasche. 

Über die beiden Schächte werden Module der Typen SFP, SFP+, SFP28 QSFP+ und QSFP28 unterstützt. Das Gerät ist zudem in der Lage, per Firmwareupdate aktualisiert zu werden. Die Kommunikation findet über Bluetooth Low Energy statt. Als Konfigurationssoftware wird die Unifi Mobile App für Android oder iOS benötigt.

Das Gerät wurde kurzzeitig für rund 53 Euro angeboten. Kurzzeitig deswegen, weil die erste Charge bereits ausverkauft ist. Mit dem Preis ist Ubiquiti sehr günstig. Konkurrenzprodukte, wie die Flexbox sind erheblich teurer. Das lohnte sich daher in der Tendenz nur für große Firmen. Mit Uniis SFP Wizard lohnt sich der Kauf auch schon bei kleineren Installationen. 

Im Zuge der Vorstellung des SFP Wizards hat Ubiquiti zudem die Preise seiner SFP-Module teils deutlich gesenkt. Ein SFP+-Multi-Mode-Transceiver für kürzere Reichweiten mit 10 GBit/s gibt es beispielsweise für rund 13 Euro. Ein 100GbE-Modul (QSFP28-Format) wird aktuell für etwa 42 Euro angeboten.