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iPad Taschen und Sleeves im Test - Teil 2

iSchale. Nach diversen Taschen und Neoprenhüllen im ersten Test, sehen wir uns nun eine Reihe von Kunststoff- und Silikon-Schalen an, die wie eine zweite Haut direkt am Gehäuses des iPads anliegen, und das Tablet nahezu „plain“ bedienen lassen.

Dicke Taschen sind nicht jedermanns Sache. Speziell, da es bei den meisten Lösungen trotzdem nicht möglich ist, diverses Zubehör mit einzupacken. Für iPad-User, die ihren Tablet in erster Linie zuhause benutzen und nicht ständig ein- bzw. auspacken müssen/wollen, könnten so genannte „Shell-Lösungen“ die richtige Wahl darstellen.

Wahlweise aus flexiblen Materialen wie etwa Silikon oder auch aus biegesteifen hartem Kunststoff gefertigt, bieten sie der Alu-Rückseite und den Kanten dennoch einen gewissen Schutz beim Hantieren mit dem Device. Wie schon im ersten Test bewerten wir nach den Kriterien Style, Qualität, Features, Schutz und Preis.

Cool Bananas TheShell

Link: Herstellerinformationen

Wir starten mit der einschlägigen Lösung von Cool Bananas, genannt „TheShell“. Diese ist aus einem halbtransparenten thermoplastischen Polyurethan (TPU) hergestellt und soll die Schutzfunktion der Rückseite mit einem hohen Anspruch an das Design kombinieren. Die einzelnen Ports als auch die Lautsprecheröffnung wurden dabei ausgespart. Interessant die Lösung bei den Buttons: diese werden durch eine dünne Materialschichte zwar überdeckt, können aber durch den Kunststoff hindurch weiterhin bedient werden. Beim On/Off Button klappte dies ganz gut, die Regelung der Lautstärke der Audio-Ausgabe gestaltete sich aber schon etwas mühsam.
Kritik muss die Hülle auch hinsichtlich Verarbeitung einstecken. So konnten wir an der umlaufenden Spritzgieß-Naht einen teils doch deutlich fühlbaren Grat ertasten. Das geht besser.

Hat man die Kunststoffhülle dem iPad einmal übergestülpt, was im Test gar nicht so einfach war wie man annehmen könnte, da das Material doch vergleichsweise formstabil ist, bedeckt der Kunststoff die Rückseite als auch Kanten mit einer rund einen Millimeter dicken Schichte. Kratzer haben damit keine Chance. Diese bleiben aber nach einiger Zeit der Verwendung durchaus auch auf der Hülle zurück und können deren Optik durchwegs beeinträchtigen. Einen etwaigen Fallschutz bietet die Hülle nicht, zu dünn ist die Knautschzone rund um das Gerät. Da die Hülle aber auch um die Kanten greift und an der Vorderseite durch einen umlaufenden Wulst fixiert wird, ist es durchaus möglich, das iPad auch mit der Displayseite nach unten abzulegen, ohne dort Kratzspuren befürchten zu müssen. Die Oberfläche bietet darüber hinaus auch mäßigen Schutz gegen Wegrutschen auf glatten Untergründen.

Gefallen hat uns das semitransparente Design der Schale. Unser Testexemplar in „schwarz“ verpasste der Alurückseite des iPads einen „rauchigen“ Look, lies dabei allerdings das Apple-Logo als auch den iPad Schriftzug an der Rückseite dennoch gut erkennbar durchscheinen. Aufatmen also bei eingefleischten Apple-Fans. Cool Bananas bietet „TheShell“ außerdem auch in den Farben Blau und Rot als auch eine völlig transparente Lösung an. Kostenpunkt: ab etwa 18 Euro, auch Value Packs mit zwei Stück (verschieden färbig) ab etwa 25 Euro verfügbar. Unsere Wertung:
Style: 4/5, Qualität: 2/5, Features: 3/5, Schutz: 3/5, Preis: 5/5 - Gesamt 3.4/5 Punkte

» Cool Bananas TheShell ist derzeit ab 15,- bei Amazon.de erhältlich

Artwizz SeaJacket Clip

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Die nächste Lösung im Test kommt aus dem Hause Artwizz und nennt sich SeaJacket Clip. Material der Wahl ist hier Polycarbonat, das sich durch seine hohe Stabilität bei geringem Gewicht auszeichnet. Zwecks Haptik und Griffigkeit wurde die Oberfläche an der Außenseite außerdem mit einer Gummi-Silikon Beschichtung versehen. Auch auf glatten Oberflächen rutscht das iPad damit nicht unkontrolliert ab. Alle Buttons und Anschlüsse sind beim SeaJeacket Clip großzügig ausgespart. Damit sollte es auch bei diversen Docking-Lösungen zu keinerlei Problemen kommen. Die Anbringung der Hülle ist vergleichsweise einfacher als etwa beim TheShell von Cool Bananas.
Auch bei dieser Lösung können wir an einer Seitenkante eine deutlich fühlbare Naht ertasten. Dafür gibt es auch hier Punkteabzüge.

Die Schutzfunktion ist durchwegs vergleichbar mit der vorhergehenden Lösung. Das Backcover des iPads bleibt verschont von Kratzern und Schleifspuren, der Schutz gegen Schmutz fällt unserer Meinung nach indes etwas geringer aus, da diese Hülle große Seitenbereiche ausgespart lässt. Zudem steht das SeaJacket Clip kaum über die Seitenkanten hinaus, wodurch man das Tablet keinesfalls auf der Displayseite ablegen sollte. Der Fallschutz fällt auch hier als zu vernachlässigend aus.

Artwizz liefert vom SeaJacket Clip aktuell nur eine Farbvariante aus, schwarz. Diese ist undurchsichtig und zeigt an ihrer Außenseite eine matte Oberfläche. Stärke der Hülle ist also eher ihr dezentes Auftreten. Auch das Artwizz-Logo an der Rückseite ist sehr dezent gehalten. Preislich liegt das Seajacket Clip mit rund 22 Euro doch etwas über dem TheShell. Unsere Bewertung aufgrund der eben beschriebenen Beobachtungen:
Style: 3/5, Qualität: 2/5, Features: 3/5, Schutz: 3/5, Preis: 4/5 – Gesamt 3/5 Punkte

» Das Artwizz SeaJacket Clip ist derzeit ab 22.- bei Amazon.de erhältlich

Artwizz SeaJacket Silicone

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Der Softy der Artwizz-Produktpalette nennt sich SeaJacket Silicone. Ob Silikon auch „Sexy“ ist, so wie Artwizz das auf der zugehörigen Produktseite beschreibt, darüber sollte wohl der User selbst entscheiden. Fakt ist, dass Silikon wohl zu den verschmutzungsresistentesten verfügbaren Materialien zählt. Selbst Test-Kritzeleien mit einem wasserfesten Edding-Stift konnten entweder direkt weggerubbelt werden oder wie auch vom Hersteller beschrieben, einfach mit klarem Wasser abgewaschen werden. Dass man dabei das iPad zuvor aus der Hülle nimmt sollte klar sein, denn die Silikon-Haut schützt wie die vorigen Lösungen lediglich vor Abnutzungserscheinungen. Die Anbringung ist in der Tat denkbar einfach, die Hülle lässt sich gutmütig in Position ziehen.
Nicht gefallen hat uns auch hier der deutlich fühlbare umlaufende Grad, auch wenn er hier aufgrund des weichen und geschmeidigen Materials weniger stört als bei diversen Hartschalen.

Die Schutzunktion der SeaJacket Silicone Hülle würden wir als geringfügig besser einstufen als etwa die beiden vorhergehenden Lösungen. Das weiche Material trägt im Randbereich etwa zwei Millimeter auf und kann damit auch kleinere Stöße absorbieren. Einen Falltest würden wir mit eingesetztem funktionstüchtigen iPad nicht riskieren, allerdings darf man das Tablet auch mit dem Display auf die Tischoberfläche ablegen, da die Silikonhaut umlaufend rund 10Millimeter in das Display hinein steht. Positiv: Die weiche Silikonhülle klebt regelrecht auf glatten Oberflächen und kann so ungewolltes Abrutschen erfolgreich verhindern.

Was das Design betrifft, so beschränkt sich Artwizz auch hier auf eine einzige Farbvariante in einem weißlich-lichtdurchlässigen Material. Apple-Logo und Schriftzüge sind also auch bei diesem Modell an der Rückseite nach wie vor erkennbar. Preislich kommen Silikon-Fetischisten ab etwa 18 Euro auf ihre Kosten. Unserer Bewertung wie folgt:
Style: 3/5, Qualität: 2/5, Features: 3/5, Schutz: 4/5, Preis: 5/5 - Gesamt 3.4/5 Punkte

» Das Artwizz SeaJacket Silicone ist derzeit ab 18,- bei Amazon.de erhältlich

Hama Cover „Stripes“

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Auch vom bekannten Zubehörspezialisten Hama findet man in der getesteten Hüllen-Kategorie entsprechende Lösungen. Geboten wird etwa die Schutzhülle „Stripes“, ebenso aus einem thermoplastischen Polyurethan (TPU) hergestellt. Damit übernimmt die Hülle auch alle Eigenschaften der „TheShell“-Lösung von Cool Bananas. Das flexible aber doch formstabile Material legt sich passgenau um das iPad und schützt dieses erfolgreich vor Kratzern, Schmutz und Abnutzungserscheinungen. Der Schutz gegen ungewolltes Abrutschen fällt allerdings deutlich geringer aus, als mit vergleichbaren Silikon-Lösungen. Wie bei „TheShell“ sind auch hier die Buttons überdeckt und können durch die Hülle hindurch gedrückt werden. Die Schnittstellen sind jeweils passgenau ausgespart.
Verarbeitungstechnisch können wir bei unserem Testmuster erfreulicher Weise keinen unsauberen Grat erkennen. Dennoch, im Bereich des SimCard Einschubs des iPads finden wir dennoch eine unebene Oberfläche, möglicherweise ein Fehler im entsprechenden Spritzgießwerkzeug.

Wie bereits angesprochen, bietet das Hama Cover „Stripes“ guten Schutz gegen Abnutzungserscheinungen des Alu-Backcovers und der Kanten. Gegen Stöße ist das Tablet besten Falles an den vom Material umgebenen Seiten mäßig geschützt. Auch eine Ablage am Display ist ohne zu befürchtende Kratzspuren möglich. Einen Sturzschutz bietet das Hama Cover allerdings nicht wirklich.

Punkten kann diese Lösung beim Design. Wie der Name schon erraten lässt, ist die Rückseite der Hülle mit einem streifenartigen Muster versehen, das durch einen Wechsel von glatter zur leicht aufgerauter Oberfläche entsteht. Zudem ist das Material transparent, womit das Apple-Logo an der Rückseite erkennbar bleibt. Alternativ erhältliche Farbvarianten wären Pink, Schwarz und Petrol. Preislich sind die Hama Cover „Stripes“ ab rund 23 Euro positioniert. Unsere Bewertung:
Style: 5/5, Qualität: 3/5, Features: 3/5, Schutz: 3/5, Preis: 4/5 - Gesamt 3.6/5 Punkte

» Das Hama Cover "Stripes" ist derzeit ab 23.- bei Amazon.de erhältlich

Hama Schutzcover Set

Link: Herstellerinformation

Bereits die Bezeichnung lässt etwas mehr als eine übliche Schale erwarten und in der Tat befinden sich in der Verpackung gleich zwei Teile, wovon einer wie gewohnt an die Rückseite des iPads geschnallt wird, während die zweite Halbschale für das Display selbst gedacht ist. Durch Druck auf das mittig markierte Push-Symbol lösen sich die seitlichen Krallen und der Displaydeckel kann abgenommen werden.
Als Material kommt bei der Unterschale lackiertes Polycarbonat zum Einsatz, beim Displaydeckel in transparenter Form. Die Schalen sind jeweils formstabil und fest. Verarbeitungstechnisch ist abermals beim Basisteil ein fühlbarer Grat zu ertasten, nicht so beim Displaydeckel. Insgesamt verbreitet die Lösung trotz gut durchdachten Konzepts einen nur mäßig wertigen Eindruck.

Der Schutz der Gehäuseschale beschränkt sich auf das Backcover des iPads. Schmutz, Kratzer und sonstige Abnutzungserscheinungen werden erfolgreich abgehalten. Platziert man nun etwa beim Transport auch den Displaydeckel am iPad, so ist auch dieses gut gegen Kratzer geschützt. Acht geben sollte man aber dennoch, das nicht allzu großer Druck auf das Display ausgeübt wird, da der Displaydeckel in dieser Hinsicht eine nur mäßige Widerstandskraft zeigt, und unter punktueller Belastung bis zum Display durchgedrückt werden kann. Dennoch, die Doppelschalen-Lösung bietet unter allen bisher getesteten Schalen den umfassendsten Schutz.

Über das Design wird es wohl geteilte Meinungen geben. Beginnen wir mit der Farbe. Die grüne Variante bei uns im Test lässt sich auch durch eine schwarze, weiße, blaue oder rote Optik ersetzen. Gleich bleibt das Sichtfenster an der Rückseite, welches das Apple-Logo freigibt. Mit der silbernen Umrandung grenzt dies unserer Meinung nach aber schon knapp an Kitsch. Der Push-Button an der Vorderseite besitzt zumindest eine funktionelle Berechtigung. Preislich positioniert sich diese Hülle ab etwa 26 Euro. Unsere Bewertung wie folgt:
Style: 2/5, Qualität: 3/5, Features: 4/5, Schutz: 4/5, Preis: 3/5 - Gesamt 3.2/5 Punkte

» Das Hama Schutzcover Set ist derzeit ab 26.- bei Amazon.de erhältlich

Hama Silikon Schutz Cover „Button“

Link: Herstellerinformationen

Für die Silikon-Fans hat auch Hama eine passende Lösung im Programm, genannt „Button“. Der Name ist dabei Programm, denn die Hülle integriert einen Silikon Home-Button, der gleichsam als Eyecatcher dieser Lösung dient. Ein funktioneller Vorteil ergibt sich damit zwar nicht, der Button lässt sich mit praktisch gleichem Feedback drücken. Wie diverse Konkurrenzproduckte spart dieses Schutz Cover Ports aus und bedeckt den Ein/Aus-Schalter sowie die Lautstärkeregelung. Deren Betätigung funktioniert nach wie vor sehr gut, unserer Meinung nach sogar etwas besser als bei den TPU-Hüllen. Die elastische Hülle lässt sich einfach über das iPad ziehen, dürfte aber gerne noch etwas strammer sitzen.
Nicht begeistern konnte uns die Verarbeitungsqualität. Ein deutlich spürbarer umlaufender Grat sowie teils unsaubere Ausnehmungen für die Ports zeugen für eine etwas zu lasche Qualitätskontrolle.

Die Schutzfunktion beschränkt sich auch hier auf mögliche Kratzer und Schleifspuren am Backcover, Verschmutzung desselbigen sowie darüber hinaus auch leichte Stöße aufgrund des weichen dämpfenden Materials. Die Silikon-Oberfläche verhindert zudem erfolgreich ein ungewolltes Wegrutschen des iPads auf glatten Oberflächen. Der Fallschutz ist wie auch bei allen anderen getesteten Lösungen nicht wirklich gegeben.

Punkten kann das Hama Schutz Cover „Button“ dann wieder bei beim Design, besser gesagt bei den Möglichkeiten zur Individualisierung. Amazon listet aktuell gleich sieben verschiedene Farbvarianten. Darunter das im Test befindliche Orange, Rot, Blau, Grau, Schwarz, Weiß und Grün. Preislich liegen die Cover bei 20-26 Euro, je nach Farbe und Anbieter. Was uns gefällt: Hama verzichtet auf die sichtbare Positionierung seines Firmenzeichens bei den angebotenen Hüllen und reagiert unserer Meinung nach damit richtig im Zusammenspiel mit dem prägnanten Design des iPads. Anhänger von dezenten Lösungen wissen dies zu schätzen. Unsere Wertung:
Style: 4/5, Qualität: 2/5, Features: 3/5, Schutz: 3/5, Preis: 4/5 - Gesamt 3.2/5 Punkte

» Das Hama Schutzcover "Button" ist derzeit ab 26.- bei Amazon.de erhältlich

Fazit

Die Unterschiede zwischen den angebotenen Lösungen sind gering. In erster Linie entscheidet wohl die persönliche Vorliebe ob man eher zu einer Hartschalen-Lösung aus Polycarbonat oder TPU oder aber doch zu einer weichen Silikonhülle greift. Entscheidend dabei sind vor allem das Design und der Style-Faktor, wohl die wichtigsten Gründe für den Erfolg des iPads. Für uns das überzeugendste Gesamtpaket lieferte das Hama-Cover „Stripes“, das eine passable Schutzfunktion mit einem ansprechenden Äußeren zum fairen Preis kombiniert. Daher unsere Empfehlung in diesem Test.

Überrascht waren wir von kleineren Qualitätsproblemen in Form von deutlich fühlbaren Graten entlang der Kanten, wie sie fast alle Testexemplare aufwiesen. Verarbeitungstechnisch sollte da auf jeden Fall mehr machbar sein. Interessant finden wir gerade in dieser Hinsicht, dass selbst Silikon- oder Kunststoff-Schalen, die vollautomatisch aus einem Stück gegossen werden, preislich auf dem Niveau der im ersten Test unter die Lupe genommenen iPad-Taschen rangieren, die ihrerseits vernäht worden sind und Teils auch mit Reißverschlüssen bestückt werden mussten…

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Autor: J. Simon Leitner, 14.12.2010 (Update:  6.06.2013)