iSearch: Apple soll Suchmaschinen-Entwicklung als mögliche Google-Alternative intensivieren
Apple hat sich über die Jahre immer stärker von Google gelöst – Apple Maps hat Google Maps als Standard-Karten-App am iPhone ersetzt, Suchvorschläge in der Safari-Adressleiste werden bereits von einem internen Such-Algorithmus erstellt, statt von Google geladen. Wie Bloomberg berichtet, hat Apple schon seit Jahren mit dem Gedanken gespielt, eine eigene Suchmaschine zu entwickeln, um Google als Standard-Suche am iPhone abzulösen.
Derzeit erhält Apple einen Anteil der Werbeeinnahmen, die Google mit iPhone-Nutzern verdient – das entspricht einer Summe von rund 8 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Würde Apple eine eigene Suchmaschine anbieten, könnte der Technologiegigant diese Umsätze weiter erhöhen. Konkret spekuliert Bloomberg-Redakteur Mark Gurman, dass eine Apple-Suchmaschine ähnlich viel Umsatz wie die Apple Watch erzielen könnte, also jährlich rund 14 bis 18 Milliarden US-Dollar.
Die Entscheidung, ob Apple tatsächlich einen Google-Konkurrenten auf den Markt bringen wird, wurde noch nicht gefällt. Die Entwicklung dieser Technologie soll sich für den Konzern aber auch dann lohnen, wenn "iSearch" nie auf den Markt kommt, denn einerseits erhält der Konzern dadurch eine bessere Verhandlungsposition gegenüber Google, und andererseits nutzt Apple auch außerhalb des Web-Browsers Such-Algorithmen, vor allem im App Store, in Apple Music und in der Spotlight-Suche in iOS und macOS.
Während Apples Technologie derzeit nicht annähernd mit dem Suchmaschinen-Marktführer vergleichbar ist, sollen die Fortschritte in Sachen künstlicher Intelligenz neue Möglichkeiten bieten, in diesen Markt einzusteigen. Zu diesem Zweck hat Apple im Jahr 2019 die KI-Suchmaschine Laserlike aufgekauft, und ein großes Suchmaschinen-Team unter dem ehemaligen Google-Manager John Giannandrea aufgebaut.