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Ausprobiert: Netgear Nighthawk M1 im Test

Mobiler Router - Der Nighthawk M1 ist etwas teurer und größer als andere mobile Hotspots, bietet im Gegenzug aber eine starke Ausstattung, schnelles LTE, viele Anschlussmöglichkeiten und kann mit bis zu 20 Geräten verbunden werden. Wie er sich im Alltag schlägt, lesen Sie in diesem Test.

Mobil zu sein, setzt mittlerweile voraus, stets online sein zu können. Wer nicht mehrere Mobilfunkverträge abschließen oder zahlreiche Multi-SIMs hinzubuchen möchte, für den bieten sich mobile Hotspots beziehungsweise Router an. Mit dem Netgear Nighthawk M1 (MR1100) haben wir uns ein Produkt näher angeschaut, das über eine starke Ausstattung und schnelles LTE verfügt. 

Netgear ist den meisten, wenn es um das Thema Netzwerktechnik geht, eine bekannte Größe. Der Nighthawk M1 ist zwar schon länger auf dem Markt, doch mit diesem etwas späteren Langzeittest sind die anfänglichen Kinderkrankheiten ausgemerzt und der Router hat uns bereits eine Weile begleitet. 

Der mobile Router startete ursprünglich mit einem UVP von rund 330 Euro und ist mittlerweile für rund 290 Euro zu haben. Sicherlich nicht das günstigste Produkt seiner Zunft, Konkurrenzprodukte mit einer ähnlichen Ausstattung sind jedoch Mangelware. 

Ausstattung - 2x USB und Ethernet im Nighthawk M1

Der Netgear Nighthawk M1 besitzt sowohl einen USB-Type-A- als auch einen Type-C-Anschluss. Über letzteren wird der Router geladen, beide Ports können jedoch als Zuspieler für den integrierten Medienserver/NAS dienen. Dieser kann als internen Speicher eine optionale microSD-Karte (unterstützte Dateisysteme: FAT16, FAT32, NTFS, HFS und HFS+) nutzen. Der Router lässt sich zudem auch als Basisstation für Arlo-Überwachungskameras einrichten. 

Das runde LC-Display lässt sich über die App konfigurieren und stellt wichtige Informationen wie die verbrauchte Datenmenge, Anzahl der verbundenen Geräte im jeweiligen Netzwerk sowie über die Mobilfunkverbindung bereit. Praktisch ist, dass das Passwort für das jeweilige WLAN-Netzwerk direkt angezeigt werden kann und zwei separate Statusbalken am linken und rechten Rand über den Akkustand und das verbrauchte Datenvolumen informieren. 

Der Fast-Ethernet-Anschluss arbeitet leider nur mit maximal 100 MBit/s, PoE wird nicht unterstützt. Unter zwei Abdeckungen verstecken sich zudem noch zwei TS-9-Konnektoren, mit welchen externe Mobilfunkantennen an den M1-Router angeschlossen werden können, welche jedoch optional erworben werden müssen. 

Die Maße des Nighthawk sind mit 105,5 x 105,5 x 20,35 Millimetern (Länge x Breite x Höhe) noch als recht kompakt zu bezeichnen, jedoch nicht mehr für Hosen- oder Jackentaschen geeignet, zumal er mit 240 Gramm auch nicht besonders leicht ist. Die Verarbeitungsqualität hat uns gut gefallen, der Router ist griffig und wirkt trotz des Kunststoffgehäuses wertig. 

Einrichtung und Bedienung

Die Inbetriebnahme des Netgear Nighthawk M1 ist relativ einfach, theoretisch genügt es, eine Micro-SIM-Karte einzulegen und der Router kann loslegen. Wer das Gerät konfigurieren möchte, benutzt dafür am besten die App von Netgear, welche sowohl für Android als auch iOS verfügbar ist.

Die App, welche für Android und iOS verfügbar ist, ist übersichtlich gestaltet und gibt einen guten Überblick über den Status des Routers. Außerdem kann der M1 dort als Arlo-Basisstation oder NAS konfiguriert werden. Ebenso können dort die Einstellungen für das sogenannte Offloading vorgenommen werden. Diese Funktion erlaubt es, ein bestehendes WLAN oder eine kabelgebundene Internetanbindung über den Nighthawk zu teilen. Das Offloading kann vor allem auf Reisen enorm von Vorteil sein, da nur der Router mit dem neuen Netzwerk verknüpft werden muss, dessen Clients jedoch weiter auf das Netzwerk des M1 zugreifen und sich nicht einzeln einwählen müssen. 

App: Startbildschirm
App: Optionen
App: Datennutzung
App: Offloading
App: Einstellungen

Konnektivität - Gigabit-LTE, Dual-Band-WLAN und Ethernet im MR1100

Mobil gelangt der Netgear Nighthawk M1 mit einem Qualcomm MDM9x50 ins Datennetz, welcher LTE Cat. 16 (Band 1, 3, 7, 8, 20, 28, 38, 40 und 41) oder eine 3G-Verbindung (Band 1, 2, 5 und 8) erlaubt. 2G wird nicht unterstützt. Wer auf das schnelle LTE Advanced setzt, kann in der Theorie bis 1 GBit/s im Download und 150 MBit/s im Upload erreichen. Die Empfangseigenschaften haben uns im Test gut gefallen. Wir haben die Dämpfung des Routers mit der von Smartphones verglichen, dabei liegt der M1 gleich auf mit dem Huawei Mate 20 Pro, beide zeigten im Mobilfunkbetrieb um die -75 dBm, während preiswertere Smartphones wie das Redmi Go oder Galaxy J6 zwischen -82 und -86 dBm schwankten. Mit den optionalen Antennen kann der Empfang sicherlich noch weiter verbessert werden. Technisch interessierte Nutzer können die Daten des Mobilfunkanbieters übrigens in den Einstellungen auslesen, welche unter anderem auch das verwendete LTE-Band ausweist. Im Alltag waren wir sehr zufrieden mit den Empfangseigenschaften des Routers. 

Mit Wi-Fi 5 (IEEE-802.11 a/b/g/n/ac) beherrscht der Nighthawk M1 auch Dual-Band-WLAN, dessen Sendeleistung sich in drei Stufen einstellen lässt. Im Dual-Band-Betrieb ist dessen Leistung ordentlich. Bei mittlerer Sendeleistung schwankt die Datenrate zwischen 130 und 234 MBit/s, wenn wir uns ein Stockwerk unterhalb des Routers befinden. Noch eine Etage tiefer fällt der Wert auf 13 MBit/s ab und ist dann in der Praxis nicht mehr nutzbar. Wer sich für die lange WLAN-Reichweiteneinstellung entscheidet, erhält einen spürbar verbesserten Empfang auf langen Distanzen. Während die Datenrate ein Stockwerk entfernt nur minimal auf 263 MBit/s ansteigt, erhöht sie sich bei zwei Etagen Entfernung auf 58 MBit/s und ermöglicht noch ein zügiges Surfen im Web. Die Werte in unmittelbarer Nähe zum Router fallen dann jedoch auf 585 MBit/s ab (mittlere Reichweite: 866 Mbit/s). Um das Ganze zu vervollständigen, haben wir uns auch noch die kurze WLAN-Reichweite angeschaut. Hier liegen die Datenübertragungswerte in unmittelbarer Nähe zum Router ebenfalls bei 866 MBit/s und sind einen Stock tiefer mit 364 Mbit/s noch überraschend hoch, es wird uns jedoch nur noch eine schwache Signalqualität attestiert, auf dem Weg weiter nach unten reist das Signal dann schon ab. 

Durch die Offloading-Funktion kann die Datenverbindung eines vorhandenen WLANs oder eine Ethernet-Verbindung angezapft werden, um diese mit dem Nighthawk M1 zu teilen und das eigene Datenvolumen zu schonen. Das ist vor allem in Hotels praktisch oder auf Reisen im Ausland, in denen Roaming unter Umständen teuer sein kann. Das funktioniert im Alltag prima. Mit Fast-Ethernet ist die kabelgebundene Lösung jedoch vergleichsweise langsam und beim WLAN-Betrieb fällt die Dual-Band-Lösung flach und es steht nur noch das 2,4-GHz-Netz zur Anbindung an den Router bereit. 

Energiemanagement - Nighthawk mit knapp 20 Wh

Der Netgear Nighthawk M1 ist mit einem 19,78 Wh (3,85 Volt, 5.040 mAh, W-10a) starken Lithium-Ionen-Akku ausgestattet, welcher sich wechseln lässt. Wer einen Ersatzakku erwerben möchte, muss dafür in der Regel weniger als 20 Euro zahlen, was angesichts der Größe ein fairer Preis ist.

Die Akkulaufzeiten fallen sehr unterschiedlich aus. Wenn kein Gerät mit dem Router verbunden ist, sorgen die Energiesparmechanismen dafür, dass der M1 durchaus zwei Wochen im Standby verharren kann. Sind Geräte mit dem Nighthawk verbunden, entleert sich der Akku bedeutend schneller. Im Test hatten wir ein Tablet und ein Smartphone dauerhaft in das WLAN-Netz des Routers eingebunden, bei denen die automatischen Updates deaktiviert waren, um keine größeren Datenübertragungen im Hintergrund zu provozieren. Doch selbst dann verlor der M1 binnen 16 Stunden rund 70 Prozent seiner Ladung. 

Die aktive Nutzung haben wir mit einem Netflix-Stream in hoher Qualität überprüft. Erfreulich ist, dass es zu keinerlei Aussetzern oder Qualitätsschwankungen kam und nach einer 100-minütigen Dokumentation der Akkustand nur um zehn Prozentpunkte gefallen ist. 

Die Akkuleistung sollte also für einen vollen Tag ausreichen, wenn nicht zu viele Nutzer auf den Router zugreifen. Bei bis zu 20 gleichzeitig verbundenen Geräten kann sich der Energiespeicher sicherlich auch wesentlich schneller entladen, aber da solche Gerätezahlen wohl eher bei einem stationären Gebrauch auftreten, sollte dann auch eine externe Stromquelle verfügbar sein. Andernfalls kann eine Powerbank die Laufzeiten auch unterwegs verlängern. 

Über den USB-A-Anschluss des M1 können auch andere Geräte mit Strom versorgt werden. Der Router ist binnen rund zweieinhalb Stunden wieder vollständig aufgeladen. 

Fazit - zuverlässiger Begleiter im Alltag

Im Test: Netgear Nighthawk M1 (MR1100). Testgerät zur Verfügung gestellt von Netgear Deutschland.
Im Test: Netgear Nighthawk M1 (MR1100). Testgerät zur Verfügung gestellt von Netgear Deutschland.

Der Netgear Nighthawk M1 (MR1100) gefällt uns gut. Er ist kompakt, bietet ausreichende Akkukapazitäten und bietet vor allem sehr schnelle und flexible Datenanbindungsmöglichkeiten. Die Reichweite des WLANs ist sicherlich nicht übermäßig hoch, jedoch wird dies unterwegs auch nur selten nötig sein. Die Empfangseigenschaften des LTE-Moduls haben uns im Alltag sehr gut gefallen.

Was den mobilen Router auszeichnet, ist vor allem sein Höchstmaß an Flexibilität. Neben mobilen Datenverbindungen können auch andere WLAN- oder kabelgebundene Netzwerke einfach auf viele Geräte verteilt werden. Darüber hinaus eignet sich der M1 auch als mobiler Daten- oder Sicherheitsserver.

Der Netgear Nighthawk M1 überzeugt mit einer hohen Flexibilität und schnellem LTE. Die Akkulaufzeiten sind aber nicht in allen Szenarien befriedigend. 

Die Akkulaufzeiten haben uns im Test nicht vollends überzeugen können. Als einzelne reisende Person sollte die Leistung des Energiespeichers auch einen ganzen Tag ausreichen, selbst bei intensiver Nutzung. Wenn jedoch mehrere Personen den Router nutzen, könnte es schnell knapp werden, weshalb in solchen Fällen ein Netzadapter oder eine Powerbank im Reisegepäck nicht fehlen sollten. 

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Autor: Daniel Schmidt,  7.06.2019 (Update: 14.06.2019)