Ärzte nutzen ChatGPT, um Patientenfragen zu beantworten: KI arbeitet laut Studie besser als menschliches Personal

Im neuen ChatGPT-Pilotprogramm geht es darum zu testen, ob durch die Anwendung des Chatbots Zeit im Gesundheitswesen gespart werden kann. Das Experiment findet in Kalifornien und Wisconsin statt, wo Patienten online Anfragen an ihre Ärzte stellen, die von OpenAIs ChatGPT stellvertretend gelesen und beantwortet werden.

Die Krankenhäuser UC San Diego Health und UW Health testen das Verfahren seit April und das Stanford Health wird die AI ab kommender Woche erproben. Marlene Millen, Allgemeinmedizinerin an der UC San Diego Health, die den Chatbot eine Woche lang getestet hat, stellte fest, dass die Antworten des Bots noch einiger Nachbearbeitung bedürfen. Darüber hinaus hat sie die KI so optimiert, dass ihre Antworten noch menschlicher klingen, indem sie sich zum Beispiel bei Patienten, die gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt sind, nach dem Verlauf ihrer Reise erkundigt.

Eine in der Fachzeitschrift JAMA Internal Medicine veröffentlichte Studie zeigt, dass die Antworten von ChatGPT besser abschneiden, als die von echten Ärzten - dies geht aus einer Befragung von Ärzten hervor, die die Antworten in einer Blindbewertung beurteilt haben. Grund für den Einsatz von künstlicher Intelligenz ist der massive Anstieg von Burnout beim Personal während der Pandemie. Krankenhäuser erhoffen sich Entlastung durch den Einsatz von KI.

Doctors are so burnt out that they are looking for any kind of hope.

- Dr. Millen.

Die Ärzteteams des San Diego Health ließen die KI nicht auf medizinische Fragen antworten, sondern nur auf Anfragen nach Rezepten, Dokumenten oder ähnlichen einfachen bürokratischen Aufgaben. Das Ärzteteam aus Wisconsin hingegen ließ eine begrenzte Anzahl an anderen Patientenfragen zu.

Bei komplexeren Anfragen dienen die Antworten der KI jedoch lediglich als erster Entwurf, durch den die Ärzte eine Zeitersparnis erhalten und der im Detail vom Personal geprüft und ausgearbeitet wird. Sollte die Überprüfung der Fakten zukünftig zu viel Zeit in Anspruch nehmen, wird das Tool langfristig nicht eingesetzt, sondern nur, wenn es eine echte Arbeitserleichterung darstellt.