Obwohl die Sonne seit Milliarden von Jahren strahlt (und dabei Unmengen an Energie zur Erde schickt) und so zur Entwicklung des Lebens beigetragen hat, birgt sie immer noch viele Rätsel. Kürzlich wurden Bilder des Südpols der Sonne enthüllt, die eine bislang unbekannte Welt zeigten. Diese Aufnahmen wurden der Welt dank der Solar-Orbiter-Sonde der Europäischen Weltraumorganisation ESA zugänglich gemacht. Um diese Darstellung zu erhalten, mussten die Forschenden die Sonde um 17 Grad unter den Sonnenäquator neigen.
Die am 23. März aufgenommenen Bilder enthüllen Details, die dem bloßen Auge zuvor verborgen waren, darunter Sonnenwinde und das Magnetfeld des Sterns. Zudem zeichneten die auf der Sonde installierten Instrumente eine Fülle von Daten in verschiedenen Wellenlängenbereichen auf, sowohl im sichtbaren als auch im ultravioletten Spektrum.
Eines dieser Instrumente, der Polarimetric and Helioseismic Imager (PHI), lieferte detaillierte magnetische Karten, die eine äußerst ungewöhnliche Verteilung der magnetischen Polaritäten am Südpol zeigten. Was das bedeutet? Es ist ein Zeichen für eine bevorstehende Umkehrung des Sonnenmagnetfeldes. Das ist allerdings nichts Ungewöhnliches und es gibt keinen Grund, Katastrophen zu befürchten. Dieser Zyklus findet im Schnitt alle elf Jahre statt und markiert den Übergang zwischen solarem Maximum und Minimum.
Diese Aktivität wird mithilfe von Sonnenflecken und Eruptionen gemessen, deren Häufigkeit je nach Periode variiert. Zu Beginn jedes Zyklus spricht man von einem solaren Minimum, das bedeutet, dass die Aktivität relativ gering ist. Anschließend bewegt sich die Sonne zum Maximum, wo die Polumkehr stattfindet, bevor sie wieder ins Minimum zurückkehrt. Die Dauer von elf Jahren ist vollständig auf die dynamischen Prozesse der Sonne zurückzuführen.
Für Solar Orbiter ist die Mission noch lange nicht vorbei, obwohl diese Bilder einzigartig sind und ein besseres Verständnis unseres Sterns ermöglichen. Tatsächlich muss die Sonde unterschiedliche und stärker ausgeprägte Neigungswinkel einnehmen, um ihre Beobachtungen zu vertiefen und diese Phänomene besser zu verstehen.
Quelle(n)
ESA, Techno-Science (auf Französisch)














