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Bluetooth Auracast: Im zweiten Halbjahr 2024 sollen auch die großen Hersteller richtig loslegen

Samsungs Galaxy Buds2 Pro unterstützen Auracast. (Bild: Samsung)
Samsungs Galaxy Buds2 Pro unterstützen Auracast. (Bild: Samsung)
Am Rande der Embedded World in Nürnberg konnte Notebookcheck.com mit der Bluetooth Special Interest Group über den Auracast-Standard und die teils fehlende Kommunikation reden. Demnach werden sich zu den Hörgeräteherstellern bald auch bekannte Marken gesellen.

Wie ist der Stand rund um Auracast? Am Rande der Embedded World konnte Notebookcheck.com über den Status kurz mit der Bluetooth Special Interest Group (SIG) sprechen. Das es noch an Kommunikation rund um den Standard fehlt, konnte Bluetooth dabei bestätigen. Die SIG sagte aber, dass es nicht mehr lange dauert, bis große Namen mit Geräten auffallen werden.

Darunter etwa Google, die aktiv an Auracast arbeiten, den Standard in der Entwicklungsdokumentation aber noch Broadcast nennen. Verwirrend für die ersten, die sich für den Standard interessieren. Laut SIG sollte es im zweiten Halbjahr 2024 mit größeren Ankündigungen losgehen. Spezifische Daten konnte die SIG nicht nennen. 

Hörgerätehersteller sind schneller als Google und Co.

Bisher ist vor allem die Hörgeräteindustrie im Bereich Auracast stark aufgefallen. Namhafte Hersteller haben längst Produkte und sogar Upgrades für bestehende Bluetooth-fähige Hörhilfen angekündigt. Die Branche hofft einen adäquaten Ersatz für induktive Höranlagen, auch als Telecoil bekannt, zu finden. Solche Anlagen erkennt man in der Öffentlichkeit an einem blauen Schild mit einem weißen Ohr und einem diagonalen Strich. Das Telecoil-System ist fast 100 Jahre alt und die Installation sehr aufwendig. Dementsprechend selten sind Telecoil-Anlagen.

In der eher konservativen Branche überrascht das Vorpreschen etwas, ist aber im Angesicht der Chancen nachvollziehbar.

Auf der Embedded World in Nürnberg war Auracast selbst eher eine Randerscheinung. Wenn auch eine ungewöhnliche. So zeigte Nordic Semiconductor auf seinem Stand etwa eine Hörhilfe mit Auracast-Unterstützung. Von dem neuen Standard, der praktisch wie ein Radio an unendlich viele Empfänger ohne Rückkanal senden kann, erhoffen sich viele Experten einen Schub im Bereich der Barrierefreiheit oder Armut. Ansagen in Bahnhöfen, auf Flughafen oder in Bussen und Kaufhäusern können so technisch sehr leicht und mit geringem Aufwand an Hörgeräte gesendet werden. 

Die SIG, die bereits Einblick in die Qualifizierung von Geräten hat, aber sich natürlich nicht dazu im Detail und vor allem vorsichtig äußert, deutete zahlreiche Geräte an. Darunter auch Fernseher, die im zweiten Halbjahr in Erscheinung treten werden. Auracast-Updates für einige Samsung Smart TVs sind beispielsweise schon seit 2023 bekannt.

Die Bluetooth SIG geht zudem fest davon aus, dass bis dahin der Name Auracast einheitlich verwendet wird. Bisher gibt es hier noch etwas Chaos. Nicht jedes Smartphone nennt Auracast etwa Auracast und Smartphone-Hersteller Samsung unterstützt Auracast zwar schon lange in einzelnen Geräten, inklusive In-Ears, bewirbt die Funktion aber so gut wie gar nicht. Das geht so weit, dass sogar in den Datenblättern eine Erwähnung fehlt.

Notebookcheck.com konnte auf der CES 2024 Auracast im Detail ausprobieren und hat dementsprechend zwei Hintergrundartikel zu dem Standard veröffentlicht:

Nordic Semiconductor zeigte auf der Embedded World ein Auracast-Headset. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Nordic Semiconductor zeigte auf der Embedded World ein Auracast-Headset. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)

Quelle(n)

Embedded World / Eigene Recherchen

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Autor: Andreas Sebayang, 10.04.2024 (Update: 10.04.2024)