Die China National Nuclear Corporation (CNNC) hat die Produktion des ersten Fasses Natururan aus dem größten In-situ-Recovery-(ISR)-Uranbergbauprojekt des Landes in Ordos in der Inneren Mongolei bekannt gegeben. Dies ist ein sehr relevanter Schritt in der Atomenergiestrategie des Landes, das stark von Importen abhängig ist. Das Demonstrationsprojekt „National Nr. 1 Uran“ markiert einen wichtigen Erfolg hinsichtlich seiner betrieblichen und ökologischen Effizienz.
Die Anlage in Ordos nutzt anstelle des herkömmlichen Uranbergbaus, der Aushubarbeiten und erhebliche Umweltauswirkungen mit sich bringt, die In-situ-Laugung mit CO₂ + O₂. Bei diesem Prozess wird Uran direkt unterirdisch aufgelöst und über ein geschlossenes System an die Oberfläche befördert. So werden feste, flüssige und gasförmige Abfälle reduziert.
Das Unternehmen bezeichnet das Projekt als „Smarte Uranium-Mine der dritten Generation“ – dank ferngesteuerter Extraktion, automatisierter Systeme und digitaler Echtzeitüberwachung. Dies ermöglicht die technische Machbarkeit der Förderung. Zuvor galt die Lagerstätte als nicht wirtschaftlich, da Sandstein-Uranlagerstätten besondere Herausforderungen für die Gewinnung darstellen.
Die Pilot-Demonstration der Produktion eines 55-Gallonen-Fasses Uran markiert den Übergang vom Bau zum aktiven Demonstrationsabbau. Die Mine ist jedoch noch nicht im Vollbetrieb. Bislang hat CNNC keinen offiziellen Termin für den Beginn des vollständigen kommerziellen Betriebs der Mine genannt.
Sobald das Projekt voll betriebsbereit ist, wird es eine solide Ressourcenbasis für die nationale Energiesicherheit und die Weiterentwicklung der Nuklearindustrie schaffen. Gleichzeitig wird es die internationale Wettbewerbsfähigkeit des chinesischen Naturgassektors erheblich steigern.
- CNNC
Der Erfolg des Pilotprojekts und des Gesamtprojekts ist strategisch wichtig, um Chinas Abhängigkeit von importiertem Uran zu reduzieren. Laut Daten der Weltbank stammte der Großteil der Uranversorgung Chinas im Jahr 2023 aus Importen, hauptsächlich aus Kasachstan (66 %) und Namibia (33 %). China hat einen Plan zur Steigerung seiner Kernenergiekapazität vorgelegt.
Derzeit macht Kernenergie 5 % der gesamten Energieversorgung aus. Es gibt 58 in Betrieb befindliche Reaktoren und 32 sind im Bau. Dies erfordert mehr Brennstoff, weshalb zuverlässige heimische Brennstoffquellen zunehmend notwendig sind – insbesondere, da sich die globalen Uranmärkte verknappen und geopolitische Unsicherheiten die Lieferketten beeinflussen.
Die Anlage in Ordos ist die erste in einem geplanten Netzwerk von ISR-Stützpunkten in Nordchina – darunter die Becken Songliao, Erlian und Yili. Ziel ist der Aufbau einer langfristigen Treibstoffsicherheit.










