Astronomen enthüllen Entdeckung einer neuen Welt in unserem Sonnensystem
Das Universum ist so riesig, dass jedes Jahr zahlreiche Entdeckungen gemacht werden. Ein Beispiel ist das immense Wasserreservoir, welches Wissenschaftler in Erstaunen versetzt hat. Manchmal muss man jedoch nicht weit suchen. Tatsächlich birgt auch unser Sonnensystem einige Überraschungen, und während es derzeit etwa von einem interstellaren Objekt durchquert wird, haben Forscher mithilfe des Subaru-Teleskops eine "neue Welt" entdeckt.
Dieser neue Himmelskörper wurde offiziell 2023 KQ14 genannt und trägt den Spitznamen „Ammonit“. Er gehört zu den Sednoiden, transneptunischen Objekten mit einzigartigen Umlaufbahnen, die sich am Rande des Sonnensystems befinden. Und das ist noch nicht alles: Er wurde 2023 im Rahmen des FOSSIL-Projekts entdeckt, als Forscher die Hyper Suprime-Cam – eine Weitfeld-Prime-Focus-Kamera des Subaru-Teleskops – verwendeten.
Anschließend wurden im Jahr 2024 mithilfe des Canada-France-Hawaii-Teleskops neue Sichtungen durchgeführt. Da dieses Objekt jedoch bereits 2005, 2014 und 2021 beobachtet worden war, müssen weitere Faktoren berücksichtigt werden. Durch die Kombination der während dieser verschiedenen Beobachtungen gespeicherten Daten konnten Wissenschaftler die einzigartige Umlaufbahn dieses Himmelskörpers ermitteln.
Ammonit hat einen Durchmesser von 220 bis 380 km und eine stark elliptische Umlaufbahn. Sein sonnennächster Punkt weist eine Entfernung zwischen 50 und 75 astronomischen Einheiten auf. Umgekehrt ist er an seinem Aphel, dem sonnenfernsten Punkt, ungefähr 252 astronomische Einheiten entfernt.
Doch damit nicht genug: Laut einer am 14. Juli in der Fachzeitschrift Nature Astronomy veröffentlichten Simulation von Wissenschaftlern ist seine Umlaufbahn seit 4,5 Milliarden Jahren stabil. Dies zeigt, dass das äußere Sonnensystem trotz seiner Mysterien sehr vielfältig ist. Darüber hinaus gibt es einen weiteren Faktor, der die Umlaufbahn von Ammonit und den hypothetischen Planeten Neun betrifft.
Tatsächlich ähnelt die Umlaufbahn von Ammonit nicht der der drei anderen Sednoiden, die in der Vergangenheit entdeckt wurden. Dr. Yukun Huang vom National Astronomical Observatory of Japan sagt dazu: „Die Tatsache, dass Ammonits aktuelle Umlaufbahn nicht mit denen der anderen drei Sednoiden übereinstimmt, verringert die Wahrscheinlichkeit der Planet-Neun-Hypothese. Es ist möglich, dass einst ein Planet im Sonnensystem existierte, der später ausgestoßen wurde und so die ungewöhnlichen Umlaufbahnen verursacht hat, die wir heute beobachten.“
Daher könnte diese Entdeckung Astronomen weltweit dabei helfen, mehr über diesen möglichen neunten Planeten zu erfahren. Dies ist ein riesiger Fortschritt für die Wissenschaft, wie Dr. Fumi Yoshida erklärt:
„Ammonit wurde in einer weit entfernten Region entdeckt, in der Neptuns Schwerkraft nur einen geringen Einfluss hat. Die Anwesenheit von Objekten mit langgestreckten Umlaufbahnen und großen Perihelentfernungen in diesem Gebiet impliziert, dass während der Entstehungszeit des Ammoniten etwas Außergewöhnliches geschah. Um die gesamte Geschichte des Sonnensystems zu verstehen, ist das Verständnis der Orbitalentwicklung und der physikalischen Eigenschaften dieser einzigartigen, entfernten Objekte entscheidend.“
Quelle(n)
Sciencepost.fr (auf Französisch), Subarutelescope.org
