E-Reader mit Farbdisplay punktet mit Google Play Store und Stylus: Boox Note Air4 C im Kurztest

Durch Android 13 und den Google Play Store ist es möglich, beliebige Android-Apps auf das Boox Note Air4 C zu laden, darunter nicht nur E-Reader-Apps wie Amazon Kindle, sondern unter anderem auch Shopping- und Notizen-Apps. Onyx hat die Benutzeroberfläche von Android an vielen Stellen überarbeitet und für das E-Ink-Display optimiert. Das Gerät verzichtet nicht nur auf überflüssige Animationen, sondern bietet auch vom Nutzer anpassbare Schnelleinstellungen, die unter anderem die Helligkeit und Farbtemperatur der Frontbeleuchtung anpassen oder das E-Ink-Zentrum öffnen können.

Das E-Ink-Zentrum erlaubt es, zwischen einer höheren Bildfrequenz oder einer besseren Darstellungsqualität zu wählen, den Kontrast zu erhöhen und die Farbsättigung anzupassen. Schade: Es ist nicht möglich, Farben komplett zu deaktivieren, um stattdessen von der höheren Auflösung der Monochrom-Darstellung zu profitieren. Die Software hatte im Test auch einige kleinere Probleme, wie ein paar nicht übersetzte Texte, während nach dem Einrichten standardmäßig ein japanisches Tastatur-Layout gewählt wurde. Im Test mussten nach dem Setup mehrere Updates nacheinander installiert werden, statt ein kumulatives Update.
 

E-Ink stellt auch Farben dar – mit Einschränkungen

Das Herzstück des Tablets ist das 10,3 Zoll E-Ink-Display auf Basis eines Kaleido 3 Panels, das 4.096 Farben darstellen kann. Im Farb-Modus erreicht das Display eine Auflösung von 1.240 x 930 Pixel bei einer Pixeldichte von 150 PPI, werden nur Schwarzweiß-Inhalte angezeigt, steigt die Auflösung auf 2.480 x 1.860 Pixel. Das Display ist schnell genug, um ohne Schwierigkeiten durch Apps und Webseiten zu scrollen. Zum Anschauen von Videos eignet sich das Display aber kaum, da die Nachbilder zu lange sichtbar sind.

E-Ink-typisch bleiben Inhalte so lange zumindest ein klein wenig sichtbar, bis das Display einen kompletten Refresh macht. Das geschieht in bestimmten Abständen automatisch, kann aber jederzeit auch manuell gemacht werden, indem der Finger als Teil einer Geste vom linken Bildschirmrand nach innen bewegt wird. Wie die unten eingebetteten Fotos zeigen, ist die Farbdarstellung nicht perfekt – durch die begrenzte Anzahl an Farben, die das Panel darstellen kann, werden gerade Verläufe und intensive Blau- und Orange-Töne nicht richtig dargestellt. Zum Lesen von Comics und Manga ist die Farbdarstellung allerdings passabel.
 

Passable Akkulaufzeit, mittelmäßige Lautsprecher

Das Tablet besitzt einen 3.700 mAh Akku, der über USB-C geladen wird, allerdings ist der USB-C-Anschluss unter dem "Kinn" platziert, sodass das Boox Note Air4 C nicht geladen werden kann, während die mitgelieferte Schutzhülle zugeklappt ist oder das Tablet mit dieser aufgestellt wird. Durch das sparsame Display ist beim Lesen von eBooks eine Laufzeit von 20 Stunden möglich, allerdings hängt dies stark von der Helligkeit der Beleuchtung ab. Im Standby-Betrieb verliert der Akku rund 4 Prozent Ladung pro Tag.

Der integrierte Speicher kann durch eine microSD-Karte erweitert werden, um etwa Platz für Musik oder Hörbücher zu schaffen. Das Tablet besitzt Stereo-Lautsprecher, die für Podcasts durchaus ausreichend sind, die Qualität kann aber nicht annähernd mit den Lautsprechern eines Apple iPad Pro Schritt halten – für Musik oder Hörbücher emfpiehlt sich daher die Nutzung von Bluetooth-Kopfhörern. Der Fingerabdrucksensor im Sperrbutton beschleunigt den Login, dieser funktioniert im Test etwa vier von fünf Mal.
 

Fazit: Vielseitiges E-Note mit kleinen Schwächen

Das Onyx Boox Note Air4 C zeigt sich im Test als passables E-Ink-Tablet, das vor allem mit einem Display mit akzeptabler Farbdarstellung und mit Android 13 punkten kann, denn durch den Google Play Store ist das Boox Note Air4 C mit praktisch jeder Reader-App kompatibel, und kann auch Hörbücher, Musik und Podcasts abspielen.

Im Test zeigt sich aber, dass das Boox Note Air4 C einige kleine Software-Probleme hat, die eingeschränkte Farbdarstellung und die sichtbaren Nachbilder des Displays schließen Video-Streaming quasi aus, und auch die Qualität der Stereo-Lautsprecher und die Zuverlässigkeit des Fingerabdrucksensors könnten verbessert werden.

Das Boox Note Air4 C ist für 529 Euro auf Amazon verfügbar. Der kompatible Pen Plus wird mitgeliefert, die Flip-Hülle wird für rund 50 Euro separat angeboten.