Erneuter Führungswechsel beim Splinter Cell Remake sorgt für Unsicherheit bei Ubisoft

Tom Clancy’s Splinter Cell, Ubisofts legendäres Stealth-Spionage-Franchise, liegt seit über einem Jahrzehnt auf Eis. Zwar befindet sich ein Remake des ersten Teils in Entwicklung, doch das Projekt hat mit dem Weggang seiner Spielleiterin einen weiteren Rückschlag erlitten.

Das 2021 angekündigte Remake, das unter dem Codenamen „North“ entwickelt wird, nutzt laut Berichten Ubisofts hauseigene Snowdrop-Engine. Seit der Ankündigung blieb es jedoch still – weder Gameplay-Material noch Trailer oder nennenswerte Updates wurden veröffentlicht. Diese Funkstille hat bei Fans und Branchenbeobachtern Zweifel geweckt, zumal Ubisoft derzeit eine umfassende Umstrukturierung durchläuft, nachdem das Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit Tencent eingegangen ist.

Laut aktuellen Berichten hat Andrea Schmoll, die nach der Ankündigung des Projekts die Leitung übernahm, Ubisoft Toronto im September 2025 verlassen, wie aus ihrem LinkedIn-Profil hervorgeht.

Schmoll arbeitete zuvor als Systemdesignerin an Far Cry 6 und war maßgeblich an der Entwicklung zentraler Gameplay-Elemente des Remakes beteiligt – darunter Gadgets, NPC-Verhalten, Umgebungsinteraktionen und das Moment-zu-Moment-Gameplay.

Ihr Abgang markiert bereits den zweiten Führungswechsel innerhalb von drei Jahren. Zuvor hatte David Grivel, der ursprüngliche Game Director, das Studio im Jahr 2022 verlassen. Grivel war über ein Jahrzehnt bei Ubisoft tätig und arbeitete unter anderem an Splinter Cell: Blacklist, mehreren Far Cry-Titeln sowie Assassin’s Creed Unity, bevor er zu EA wechselte, um an der Battlefield-Reihe mitzuarbeiten.

Der jüngste Wechsel wurde durch eine inzwischen gelöschte Stellenausschreibung auf der Ubisoft-Website bekannt, die von Tech4Gamers entdeckt wurde. Darin suchte Ubisoft Toronto nach einem neuen Game Director für das Splinter Cell Remake.

Laut der Anzeige, die etwa fünf bis sechs Wochen online war, umfasste die Position Aufgaben wie die Überwachung der NPC-KI, die Feinabstimmung der Stealth-Mechaniken und Kamerasysteme sowie die Einführung neuer Gameplay-Funktionen, ohne dabei den Kern des klassischen Spionage-Gameplays zu verlieren.

Solch wiederholte Führungswechsel deuten häufig auf interne Schwierigkeiten hin – ein Muster, das auch bei anderen Ubisoft-Remakes wie Prince of Persia: The Sands of Time zu beobachten war.

Trotz vereinzelter Gerüchte über eine mögliche Einstellung des Projekts betont Ubisoft, dass die Entwicklung weiterhin aktiv voranschreitet. Brancheninsider spekulieren derzeit über eine mögliche Veröffentlichung im Jahr 2026.

Mehr als zehn Jahre nach dem letzten Hauptteil könnte das Remake Ubisofts letzte große Chance sein, die Splinter Cell-Reihe wiederzubeleben. Doch die anhaltenden Turbulenzen lassen Zweifel aufkommen, ob Spieler Sam Fisher je wieder mit seiner ikonischen Nachtsichtbrille in Aktion erleben werden.