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Display Week 2023 | Fabriken schließen, Preise steigen und kommende OLED-Panels für Notebooks

OLED-Notebook könnten einen größeren Marktanteil bekommen. (Bild: Asus)
OLED-Notebook könnten einen größeren Marktanteil bekommen. (Bild: Asus)
Alte Fabriken schließen, weil es zu viel Kapazität gibt, nachdem die Nachfrage nach der Covid-Hochzeit sank. Als Folge werden Displaypreise deutlich steigen. Langfristig wird es aber insbesondere für Notebooks interessant, denn dort ist der große Einsatz von OLED-Paneln in Sichtweite.

Der Displaymarkt wird für alle schwieriger. Das ist die Prognose von Ross Young, Chef des Displaymarktforschungsunternehmens DSCC, die er auf der Display Week vorstellte. Während der Hochzeit der Corona-Pandemie konnte der Displaymarkt sehr von der gestiegenen Nachfrage profitieren. Als aber Lockdowns und Einschränkungen im öffentlichen Leben wieder abnahmen, hat die IT-Industrie negative Zahlen geschrieben.

Die Display-Industrie ist hier keine Ausnahme, die ohnehin von Zyklen abhängig ist. Allerdings wurde dieser Abschwung so nicht vorhergesehen. DSCC gibt eigentlich von einem Wachstum aus. Doch im Vergleich zu den Vorhersagen lag der Panel-Bedarf 2022 vier Prozent unter den Vorhersagen und fiel damit sogar absolut. 2023 liegt die Diskrepanz bei acht Prozent, was ebenfalls in realen Zahlen derzeit eine negative Entwicklung bedeutet. Erst 2026 soll sich der Markt so weit erholen, dass die Vorhersagen wieder stimmen.

Fabrikschließungen für höhere Preise

Als Folge dieser Ausnahmesituation wurden bereits Überkapazitäten abgebaut. Neun Fabriken wurden bereits in den letzten 18 Monaten abgeschaltet, zuweilen sollen dies aber nur temporäre Maßnahmen sein, wie etwa bei einer LCD-TV-Fab von LG Display. Weitere sechs Fabriken haben großes Potenzial, im nächsten Jahr abgeschaltet zu werden. Nach Youngs Angaben sind das 8,4 Prozent vom Gesamtmarkt mit überwiegend alter Technik.

Dazu kommt eine hohe Anzahl an Fabriken, die im vierten Quartal 2022 eine Auslastung von weniger als 60 Prozent hatten, was einer Gesamtkapazität von über 11 Prozent entspricht, die möglicherweise wegfallen.

All das ist offenbar notwendig, weil aktuell die Displayhersteller immer noch überwiegend im Verlustbereich agieren und mitunter Investitionen verschieben, was auch den Aufbau neuer Kapazitäten verhindert. Die Preise werden also zwangsläufig steigen.

Trotzdem bereitet sich die Branche auf die nächste gewinnbringende Phase vor. Einen Fokus gibt es laut Young auf den OLED-IT-Markt. Der beinhaltet etwa Tablets und Notebooks, aber keine Fernseher und keine Monitore. Tatsächlich erwartet Young bis auf Weiteres keine neuen TV-Fabriken. Er rechnet mit allenfalls 1 bis 2 Prozent Wachstum in dem Segment.

Bis 2028 werden nach Youngs Informationen fünf Fabs für das OLED-IT-Segment online gehen. Für Notebooks interessant wird das Jahr 2025. Dann soll Samsung eine Fabrik fertigstellen, die für Apple-Notebooks OLED-Displays auf den Markt bringen will. LG Display soll 2027 folgen. Das Projekt ist laut Youngs Daten aber unwahrscheinlicher.

DSCC-Daten zu neuen Fabriken für OLED-Technik.
DSCC-Daten zu neuen Fabriken für OLED-Technik.

Quelle(n)

Display Week / DSCC

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Autor: Andreas Sebayang, 23.05.2023 (Update: 30.05.2023)