Keine Angst vorm US-Tastatur-Layout - Ein Blick ueber den Tellerrand lohnt sich beim Import preiswerter Laptops
In unseren Testberichten begegnen uns die verschiedensten Tastaturen. Jeder Hersteller verfolgt hier seine ganz eigenen Design-Ziele, ein insgesamt einheitliches Layout gibt es nicht. Historisch betrachtet ist dies nichts Unnormales. Hat sich doch die moderne Computertastatur erst mit der IBM Model M entwickelt. Hier sieht man 1984 zum ersten Mal die heute typische Einteilung in Zellen mit Buchstaben, Richtungstasten, Funktionstasten und Ziffern.
Für den Buchstabenblock haben sich zwei verschiedene Layouts etabliert. Das in den USA klassische ANSI-Layout und das in Europa weitverbreitete ISO-Layout. Beide Tastaturen unterscheiden sich nur in Details. Im ISO-Layout nimmt die Eingabetaste (Enter-Taste) auf der rechten Seite zwei Zeilen ein. Die linke Umschalttaste ist im Vergleich zum ANSI-Layout gekappt und macht somit Platz für eine weitere Taste. Dies hat zur Folge, dass Laptophersteller oft verschiedene Varianten des gleichen Apparates für den US-Markt und den Markt in Europa herstellen. Wo der Aufdruck auf den Tasten variabel ist, sind Layout und Form der Tasten oft durch die Form des Laptops vorgegeben. Je nach Hersteller gibt es hier offensichtliche Unterschiede, wie mit den beiden Layouts umgegangen wird.
Die zwei verschiedenen Layouts werden auch folgerichtig als 102/105-Tasten-Tastatur sowie als 101/104-Tasten-Tastatur bezeichnet. Die ANSI-Tastatur hat also genau eine Taste weniger als die ISO-Tastatur. Laptops aus dem Ausland kommen bei uns oft mit Tastatur-Stickern an, um so eine deutsche Tastatur zu schaffen. Dass dies aufgrund der fehlenden Taste nicht so leicht möglich ist, vergessen dabei die Hersteller wohl gerne.
Warum eine kleine Taste entscheiden kann, welche Tastaturbelegung für einen Laptop sinnvoll ist, zeigt das HP Envy oben. Hier fehlt die Taste neben der linken Umschalttaste. Die Eingabe von <,>und | erfolgt mittels der Tastenkombination Fn + L .
Für all jene, die programmieren, Webseiten gestalten oder einfach nur viel mit Exel arbeiten, kann eine ANSI-Tastatur mit US-Tastenbelegung die Arbeit stark vereinfachen. Hier sind all jene Sonderzeichen leicht erreichbar, welche für die meisten Programmiersprachen verwendet werden. Aber es fehlen die Umlaute auf der Tastatur. Im Alltag muss man darauf aber, anders als wir in unserem Text bisher, nicht verzichten.
Ä,Ö,Ü, ß das €-Zeichen sowie auch das §-Zeichen lassen sich ebenfalls mit der US-Tastatur eingeben. Dabei bricht man sich weder die Finger noch muss man auf irgendwelche abstrusen Zahlenkombinationen zurückgreifen, um Unicode direkt einzugeben. Microsoft hat in Windows schon vor etlichen Jahren das US-International-Layout integriert. Mit dem können nicht nur die deutschen Umlaute bequem eingegeben werden, sondern auch die Sonderbuchstaben aus vielen anderen europäischen Sprachen. Wer etwa über Produkte von Ikea schreibt, findet schnell das Å für Skådis, Småstad und Tällåssen. Auch polnische oder dänische Begriffe lassen sich dank ç, æ und ø gut tippen. Realisiert wird das Ganze über Tastenkombinationen mit der rechten Alt-Taste, welche auf den US-Tastaturen nicht AltGR heißt. Ä,Ö und Ü lassen sich zudem mit der "-Taste und dem darauffolgenden Buchstaben eingeben.
Das wirkliche Hindernis beim Einsatz einer US-Tastatur ist wohl das Einstellen des Layouts unter Windows. Mindestens seitdem Windows 10 auf dme Markt ist, sind die verschiedenen Tastaturlayouts nur noch schwer zu finden. Das Ganze versteckt sich unter den Sprachoptionen des aktiven Sprachpakets in den Einstellungen.
Ist die Tastatur einmal eingerichtet, lässt sie sich schnell erlernen und nutzen. Im alltäglichen Einsatz dürfte sich die Tippgeschwindigkeit schnell aufs gewohnte Niveau angleichen. Nur ein häufiger wechsel zwischen US-Tastatur und deutscher Tastatur sorgt nach unseren Erfahrungen für häufige Fehleingaben bei @, Z und Y.