Die Leica M-Serie gehört seit jeher zu den kompaktesten Kleinbild-Kameras am Markt. Die Leica M11 ist da zwar keine Ausnahme, laut Leica schreckt der optische Messsucher aber einige Kunden ab, da eben erst gelernt werden muss, wie man mit diesem fokussiert, und auch mit einer Vorschau der Belichtung oder Tiefenschärfe kann ein Messsucher nicht dienen.
Die Leica M EV1 ersetzt den Messsucher daher kurzerhand durch einen elektronischen Sucher auf Basis des EVF der Leica Q3, allerdings wird der Sucher in der M EV1 nur mit 60 Hz betrieben, statt mit 120 Hz wie bei der Q3. Dieser Sucher erreicht also eine Auflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten bei einer 0,76-fachen Vergrößerung, die integrierte Dioptrie-Korrektur kann das Bild von –4 bis +2 Dioptrien korrigieren. Da der Sucher im 4:3-Format ausgeführt wird, kann Leica die wichtigsten Belichtungsparameter am unteren Bildschirmrand darstellen, sodass diese nicht auf dem Foto überlagert werden müssen.
Der 2,95 Zoll Touchscreen mit 2,3 Millionen Bildpunkten wird direkt von der Leica M11 übernommen, genau wie der Rest der Elektronik. Es gibt im Detail aber doch ein paar Unterschiede. Erstens entfällt das ISO-Einstellrad aus Platzgründen. Zweitens erhält die Belederung ein Rauten-Muster, was zu einem moderneren Look beiträgt. Und drittens kann der Schieberegler neben dem Objektiv-Bajonett, der bei einer M11 die Rahmenlinien wählt, nun Fokus-Hilfen wie Peaking oder die Vergrößerung aktivieren.
EVF verkürzt Akkulaufzeit drastisch
Leica setzt auf denselben 1.800 mAh 7,4V Akku, der mit dem EVF allerdings nur noch auf eine Laufzeit von 237 Aufnahmen kommt, während die Leica M11 nach dem CIPA-Standard 700 Fotos schafft, die Laufzeit fällt also rund zwei Drittel kürzer aus. Die Laufzeit liegt zwar fast gleichauf mit jener der Leica SL3, da die Leica M EV1 auf Features wie Autofokus oder eine Bildstabilisierung verzichtet, ist die Laufzeit aber enttäuschend.
Immerhin kann die Laufzeit durch eine Powerbank und ein USB-C-Kabel verlängert werden. Leica betont, dass die Laufzeit selbst für einen langen Shooting-Tag ausreichen soll, wie die Erfahrung mit einer Leica M11 samt Visoflex 2 aber zeigt, lohnt es sich, einen zweiten Akku mitzubringen.
Die übrige Ausstattung entspricht jener der Leica M11, und ist damit größtenteils etwas veraltet – die Kamera basiert auf dem Leica Maestro III Prozessor, dem 3 GB Pufferspeicher für 15 Fotos und 64 GB Flash-Speicher zur Seite gestellt werden, wobei Fotos auch auf eine UHS-II-SD-Karte gespeichert werden können. Leica verbaut den altbekannten 60,3 MP Vollformat-Sensor mit mechanischem und elektronischem Verschluss.
Quelle(n)
Leica

















