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Light+Building: OLED-Technik hat nur noch wenige Chancen als Lichtquelle

Schwer im Messealltag zu fotografieren: hell leuchtende OLED-Panels. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Schwer im Messealltag zu fotografieren: hell leuchtende OLED-Panels. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
LG Display fehlte auf der Light+Building dieses Jahr und auch sonst sah es rund um OLED-Technik mau aus in Frankfurt am Main. Nur Oledworks hielt mit einem größeren Stand die Stellung für die Technik, die der LED mal große Konkurrenz machen sollte.

Auf der diesjährigen Light+Building, die nach einer Corona-Pause als Autumn Edition erstmalig wieder stattfand, sah es schlecht aus, wenn es um die OLED-Technik als Leuchtmittel geht. Der einstige Hoffnungsträger für Flächenbeleuchtung, LG Display, ist etwa vom Markt verschwunden.

Eigentlich ist LG Display als Display-Produzent bekannt. Vor einigen Jahren wurde es aber auch zum Leuchtmittelhersteller. 2018 stellte das Unternehmen auf der Light+Building noch mit einem großen Stand aus und zeigte neben großen Leuchten auch jene, die sogar als Lautsprecher hätten dienen können. Techniken, die LG im Fernseherbereich entwickelte und einer weiteren Nutzung zuführen wollte.

Der Vorteil der OLED-Technik im Vergleich zu Halbleiter-LEDs mit Diffusoren: Die Panels leuchten selbst und können eine große Fläche sehr gleichmäßig ausleuchten. Das ist etwas, was manchem LED-Leuchtmittelhersteller noch immer nicht gelingt. LG selbst arbeitete seit langer Zeit an der Technik und brachte 2014 als eines der ersten Unternehmen eine smarte, aber auch teure OLED-Tischleuchte zur Marktreife. Zwischenzeitlich hat LG sogar Designwettbewerbe genutzt, um Kreative Entwicklungen zu fördern. 2019 war dann nach Informationen von OLED-Info.com Schluss.

Oledworks hält die Stellung

2022 war dementsprechend kaum noch etwas von der OLED-Technik zu sehen. Einzig die in Aachen (übernommene Ex-Philips) und Rochester, NY beheimatete Oledworks war noch mit einem recht großen Stand vertreten und präsentierte OLED-Leuchtmittel. Die Panel liefern ebenfalls sehr gleichmäßiges Licht, sind allerdings vergleichsweise klein. Eine leuchtende große Fläche ist damit nicht möglich. Oledworks hat speziellere Angebote.

Die Brite-3-Leuchtmittel ist das älteste und gibt es in gewohnt runder, quadratischer und rechteckiger Form mit einem LT70-Wert von 100.000 Stunden. Das bedeutet, dass nach 100.000 Stunden noch 70 Prozent der Leuchtstärke erreicht wird. Die Preise konnte Oledworks zwar senken, doch bei großer Abnahme kostet ein Panel weiterhin um die 35 US-Dollar. Es bleibt also bei hochpreisigen Leuchten, die die Technik anwenden können. Das bedeutet allerdings auch, dass die Leuchtmittel eher bei designorientierten oder professionellen Lösungen Anwendung finden. Für Endkunden bleibt die Auswahl weiter gering.

Oledworks hat mit Lumicurve Wave auch gebogene Leuchtmittel, die es sowohl in konkaver wie auch konvexer Bauform gibt. Geschützt werden sie von Cornings Willow Glass. Der LT70-Wert halbiert sich allerdings und die Leuchtmittel sind teurer. Außerdem sind die Wave-Module teuer und weniger Effizient. Während die Brite-Module immerhin 80 Lumen pro Watt schaffen, sind es beim Wave-Modul maximal 60.

Verglichen mit LEDs ist das übrigens nicht viel. Der Halbleiterhersteller Seoul Semiconductor bietet etwa LEDs mit bis zu 239 lm/W an (3030er-Serie), allerdings direkt auf der Chip-Ebene und nicht im verbauten Zustand.

Einen weiteren Fokus versucht Oledworks mit gelben OLED-Paneln zu setzen, die es derzeit in der Bemusterung gibt und vor allem für augenschonende Einsatzzwecke gedacht werden. Neben dem Automotive-Sektor mit roten OLEDs ist es die zweite Spezialisierung des Unternehmens.

Die Voraussetzungen sind also weiter nicht gut, dass sich OLED-Technik in der Masse als Lichtlösung durchsetzt. Das unterscheidet den Lichtmarkt sehr deutlich von dem Displaymarkt. Vor allem bei kleinen Smartphone-Displays wie auch großen Panels von Fernseher ist OLED-Technik ein wichtiges Marktsegment.

Mit gebogenen Leuchtmitteln sind Rundumleuchten möglich. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Mit gebogenen Leuchtmitteln sind Rundumleuchten möglich. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Links zu sehen ist das Modul Brite 3 Amber. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
Links zu sehen ist das Modul Brite 3 Amber. (Foto: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com)
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Autor: Andreas Sebayang,  4.10.2022 (Update:  4.10.2022)