
Macht den Helm zum Lautsprecher - Headwave Patch ausprobiert
Musik geklebt.
Musikhören auf dem Rad, ohne herausfallende Kopfhörer, egal mit welchem Helm. Das verspricht Headwave mit dem Patch. Wir haben den Lautsprecher auf einige Helme geklebt.Benedikt Winkel Veröffentlicht am
Testfazit - Headwave liefert Musik in den Helm
Der Headwace Patch macht Fahrradhelme zu Lautsprechern. Das Funktioniert im Test prima und sorgt für spontanes Mitsingen bei Fahren. Pendeln macht mit Hörbüchern mehr Spaß und trotzdem kommen alle Geräusche des Straßenverkehrs ans Ohr.
Wir hoffen, dass die Kinderkrankheiten des Vorserienmodells bis zur Serienreife verschwinden. Außerdem steht eine App mit Equalizer, Anzeige der Akkulaufzeit und Updates auf unserer Wunschliste.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Zum Testzeitpunkt läuft der Vorverkauf des Headwave Patch über die Website des Herstellers. Die ersten Geräte sollen im Dezember ausgeliefert werden. Das Pendant für Motorradhelme - Tag genannt - ist auch auf Amazon gelistet.
Die UVP des Patch liegt bei 179 Euro.
Headwave wirbt damit, einen Helm mittels eines bluetoothfähigen Klebepads in einen Lautsprecher zu verwandeln. Dafür wird ein Gerät auf die Helmschale geklebt, dass den ganzen Helm in Schwingung versetzt. Das Konzept funktioniert schon seit Jahren bei Motorradhelmen.
Nun hat der Hersteller ein etwas kleineres Gerät für den Einsatz an Fahrrad- und Skihelmen entwickelt. Der Headwave Patch kommt ohne Kabel aus, außerdem bleiben die Ohren frei, damit Umgebungsgeräusche wahrgenommen werden können. In Sachen Klang hat es der Patch schwieriger als der Tag für Motorradfahrer, denn an Radhelmen sind die Ohren meist frei und die Helmschalen sind kleiner.
Den Headwave Patch gibt es nur in einer Version. Allerdings stehen vier verschiedene Farben zur Wahl: schwarz, neongelb, weiß, blau. Wir haben im Test ein Vorserienmodell in schwarz.
Specifications
| Gewicht | 61,6 g |
| Ladestandard | USB-C |
| Sonstiges | IP67 |
Verpackung und Montage - Montagepunkt soll gut gewählt sein
Der Headwave Patch kommt in einer farbenfrohen Karton-Verpackung. Im Karton liegen neben dem Patch zwei Klebepads und zwei Reinigungstücher für die Montage. Ladegerät oder Ladekabel gibt es nicht, allerdings verbaut der Hersteller einen USB-C-Port, entsprechendes Lade-Equipment dürfte in jedem Haushalt vorhanden sein.
Die Anleitung ist bei unserem Vorserienmodell noch die des Tag - also für die Montage am Motorradhelm gedacht. Sie ist farbig und in verschiedenen Sprachen - außerdem gibt es einen QR-Code der auf einen Video-Anleitung verweist.
Entscheidend für die Tonqualität ist die Wahl des Ortes, an dem der Patch an den Helm geklebt wird. Je weiter oben der Patch am Helm sitzt, desto ausgeprägter fallen die hohen Frequenzen aus, Bässe gibt es dagegen kaum. Sitzt der Patch am unteren Rand, dominieren die Bässe.
Die Anleitung empfiehlt ein Anhalten des Geräts ohne Klebepad am Helm und einen Hörtest. Damit können verschiedene Positionen ausprobiert werden. Gerade bei Helmen mit vielen Belüftungsöffnungen schrumpft die Auswahl an geeigneten Stellen stark.
Wir haben den Patch an drei verschiedenen Helmen mit verschiedenen Formen ausprobiert und jeweils einen passenden Ort gefunden. Ist das der Fall, wird die gewählte Stelle mit dem Reinigungstuch gesäubert. Im Anschluss kommt ein Klebepad mit einer Seite auf den Patch und mit der anderen an die gewünschte Stelle. Nach einem kurzen Andrücken sitzt das Gerät fest am Helm.
Der Headwave Patch hat drei Tasten. Eine Powertaste und eine Taste für Lauter- bzw. Leiser. Ein Druck auf die Powertaste startet das Gerät, das beim ersten Gebrauch in den Kopplungsmodus geht. Im Anschluss kann es auf dem Smartphone gesucht und verbunden werden.
Die Anleitung weißt darauf hin, dass mehrere Kopplungsversuche notwendig sein können. Im Test brauchen wir auf einem Samsung Galaxy S24 Ultra tatsächlich einige Anläufe, bis beide Geräte verbunden sind. Eine App bietet Headwave nicht an. Klangeinstellungen sind lediglich über die Einstellungen des verbundenen Smartphones möglich. Mangels App gibt es auch keine Updates OTA.
Soll der Patch auf einen anderen Helm, muss das Klebepad gelöst werden. Das klappt im Test recht unkompliziert, wenn das Gerät einige Minuten mit dem Fön angewärmt wird. Leider ist bei unserem Testmodell ständig ein leises Piepen zu hören. Das liegt laut Hersteller an den verbauten LEDs im Vorserienmodell und soll in der Serie nicht vorkommen.
Unterwegs - Headwave Patch liefert Musik und Hörbücher
Wir haben den Headwave Patch im Alltag und auf Touren ausprobiert. Das Gewicht von 61,6 Gramm fällt beim Tragen nicht auf. Die Tasten am Gerät sind auch mit Handschuhen gut zu bedienen. Die Tasten sind eckig, was beim ertasten hilft, sie dürften aber gerne noch weiter aus dem Gerät hervorstehen.
Toll ist, dass die Ohren beim Fahren frei bleiben und keine störenden Windgeräusche entstehen. Auch beim Auf- und Absetzen des Helmes besteht keine Gefahr, etwas zu verlieren, wenn der Helm am Ohr hängen bleibt, wie etwa bei In-Ears.
Die Musikqualität reicht nicht an gute Kopfhörer heran, sorgt aber für spontanes Mitsingen bei Lieblingsliedern. Auch zum Hörbuchhören ist die gebotene Sound-Qualität ausreichend, etwa beim Pendeln. Außerdem kann das Gerät für die Ansage von Navigationshinweisen auf Touren genutzt werden. Mangels Mikrofon eignet sich der Patch nicht zum Telefonieren - laut Hersteller ist ein passendes Mikrofon in Arbeit.
Es lohnt sich, Zeit für die Suche der richtigen Stelle am Helm zu investieren. Sitzt der Patch weit unten, ist der Bass in Form von Vibrationen am Kopf spürbar - ob das gefällt oder nervig ist, kann jeder für sich entscheiden. Weiter oben montiert bleiben spürbare Vibrationen am Helm aus und Sprachansagen sind deutlich klarer.
Durch die offene Form der Helme ist die Musik für umstehende Personen gut hörbar. Zum Glück kann die Musik durch einen kurzen Druck auf die Power-Taste pausiert werden. Auch Skippen von Titeln ist dank Mehrfachbelegung der Tasten möglich. Im Test mit wechselnder Musik hält der Patch über zehn Stunden mit einer Ladung durch.
Zusammenfassung - Headwave Patch sorgt für gute Laune auf dem Rad
Der Headwave Patch ist eine tolle Ergänzung für alle, die viel Radfahren und gerne Musikhören. Die Anbringung ist so unkompliziert wie die Bedienung. Beim Sound muss der Patch abstriche gegenüber Kopfhörern machen, dafür bleiben die Ohren frei und die Qualität reicht für gute Laune auf dem Rad.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.
















