Microsoft HoloLens für Militär: Hacker-Angriffe auf VR-Headset können körperliche Schmerzen verursachen
Microsoft baut seit 2021 Mixed-Reality- und Virtual-Reality-HoloLens-Headsets für das Militär. Nun befürchtet die Forschungs- und Entwicklungsbehörde des US-Verteidigungsministeriums, dass Soldaten, die VR-Geräte tragen, durch „kognitive Angriffe“ von Hackern außer Gefecht gesetzt werden könnten.
Die Geräte sollen es Soldaten ermöglichen, durch Rauch und um Ecken zu sehen, holografische Bilder für die Ausbildung zu nutzen und 3D-Geländekarten auf Knopfdruck ins Sichtfeld zu projizieren. Die Mixed-Reality-Technologie der militärischen HoloLens verfügt über erweiterte Funktionen wie etwa Wärmebilder, Sensoren, GPS-Technologie und Nachtsichtfunktionen.
Aufgrund der aufgekommenen Sicherheitsbedenken hat die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) eine Initiative angekündigt, um taktische Mixed-Reality-Systeme zu entwickeln, die vor kognitiven Angriffen schützen sollen:
Zu solchen Angriffen gehören die Überflutung mit Informationen, um die Latenzzeit von Geräten zu erhöhen und physische Krankheiten zu verursachen, das Einschleusen realer Objekte, um Bildschirme zu überladen, das Eindringen in ein persönliches Netzwerk, um Verwirrung zu stiften, das Einschleusen virtueller Daten, um das Personal abzulenken, die Verwendung von Objekten, um einen Benutzer mit verwirrenden Fehlalarmen zu überlasten, die Bewertung des Benutzerstatus und Lokalisierung durch einen Eye-Tracker und andere mögliche Angriffe.
Die derzeit verwendeten HoloLens-Headsets lösen bei den Soldaten aber auch ohne hypothetische Hackerangriffe verschiedene körperliche Beschwerden wie Übelkeit, Kopfschmerzen und Augenprobleme aus. Das Militär forderte daher eine Überarbeitung der Geräte, in die bisher 22 Milliarden US-Dollar an Steuergeldern investiert wurden. Statt der geforderten 400 Millionen US-Dollar stellte der Kongress jedoch nur 40 Millionen US-Dollar für die Überarbeitung der unbeliebten Headsets zur Verfügung.