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Microsofts schmutzige Lieferkette bremst Klimaziele aus: Zulieferer steigert CO₂-Ausstoß um 700 Prozent

Microsoft verfehlt Klimaziele, CO₂-Ausstoß der Lieferketten ist gestiegen (Bild: Turag Photography)
Microsoft verfehlt Klimaziele, CO₂-Ausstoß der Lieferketten ist gestiegen (Bild: Turag Photography)
Trotz wiederholter Versprechen halten die meisten Technologiegiganten ihre eigenen Klimaziele nicht ein. Eine aktuelle Untersuchung hat Dutzende Emissionsberichte von Microsoft-Zulieferern geprüft. Nur Apple schneidet im internationalen CO₂-Vergleich vielversprechend ab.

Dutzende Emissionsberichte von Microsoft-Zulieferern wurden geprüft: Einige betreiben ihre gesamten Fabriken mit fossilen Brennstoffen wie Gas, Öl oder Kohle. 2020 versprach der Technologiegigant, innerhalb eines Jahrzehnts mehr CO₂ einzusparen, als er produziert. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten beispielsweise die Emissionen der gesamten Lieferkette reduziert werden.

Doch schon im Jahr darauf steigerte Chicony - einer der Elektronikzulieferer mit Niederlassungen in Thailand und China - seinen CO₂-Ausstoß innerhalb von 12 Monaten um 700 Prozent. Chicony ist nur eines von vielen Beispielen, weshalb Microsoft in seinem Nachhaltigkeitsbericht 2022 von einer ultimativen Herausforderung der Dekarbonisierung spricht.

Zwar haben einige Zulieferer ihren CO₂-Fußabdruck verringert, aber viele haben ihn im Gegenzug vergrößert. Einige Lieferanten haben nicht einmal einen Vertrag über die Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen für ihre Fabriken und sind daher generell nicht in der Lage, saubere Energie zu nutzen.

Zwischen 2020 und 2021 stiegen die Emissionen aus der Lieferkette von Microsoft um 15 Prozent auf 12.510.000 Tonnen CO₂, und sie steigen weiter. Lediglich in Bezug auf die eigenen Aktivitäten ist Microsoft bei der Umstellung auf erneuerbare Energien erfolgreich. Von den zehn weltweit führenden Unternehmen der Unterhaltungselektronik konnte nur Apple seine CO₂-Bilanz verbessern, indem das Unternehmen seine Zulieferer dabei unterstützt, bis 2030 100 Prozent erneuerbare Energien zu nutzen.

Bezogen auf das Pariser Abkommen erklärte Xueying Wu, Leiterin des East Asia Global Tech Project von Greenpeace, dass es absolut möglich sei, die Emissionen der Lieferkette im Einklang mit einem 1,5-Grad-Celsius-Pfad zu reduzieren, aber nur, wenn Tech-Giganten wie Microsoft 100 Prozent erneuerbare Energien in der gesamten Lieferkette anstrebten:

It is absolutely possible to reduce tech supply chain emissions in line with a 1.5 degrees Celsius pathway, but it won’t happen unless tech giants like Microsoft target 100 percent renewable energy across the supply chain by 2030.

Quelle(n)

The Verge, Bild: Unsplash / Turag Photography

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2023-06 > Microsofts schmutzige Lieferkette bremst Klimaziele aus: Zulieferer steigert CO₂-Ausstoß um 700 Prozent
Autor: Nicole Dominikowski, 15.06.2023 (Update: 15.06.2023)