
Multi-Tool als eScooter - Segway Ninebot F3 Pro im Test
Benedikt Winkel Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
Fazit: Segway liefert beeindruckend viele Funktionen
Segway bietet mit dem Ninebot F3 Pro einen hochpreisigen, aber sehr gut ausgestatteten eScooter. Der Roller überzeugt mit einer außerordentlichen Fahrstabilität - er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Ebenso positiv ist der fast lautlose Betrieb.
Unterstützt wird das Paket durch eine App mit vielen Funktionen: Entsperren per Bluetooth, Wegfahrsperre, Alarmanlage, Berganfahrhilfe, Traktionskontrolle. Das alles lässt sich schnell und unkompliziert per Smartphone steuern. Ebenso zeitgesteuertes Laden, Navigation auf dem Scooter-Display oder das Abschalten des nervigen Blinker-Tons.
Im Laufe des Jahres möchte Segway eine Zusatzbatterie anbieten, was den Aktionsradius des F3 Pro weiter vergrößert. Wir würden uns einen knackigeren Druckpunkt der Bremsen - eventuell mit einem hydraulischen System - und ein harmonischeres Abrollverhalten wünschen.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Die UVP des Ninebot F3 Pro liegt bei 699 Euro. Zum Testzeitpunkt ist der Scooter auf der Website des Herstellers nicht verfügbar, kann aber vorbestellt werden. Bei anderen Händlern wie etwa Amazon ist er allerdings verfügbar.
Inhaltsverzeichnis
- Fazit: Segway liefert beeindruckend viele Funktionen
- Unboxing und Montage - Ninebot F3 Pro ist schnell startklar
- Ausstattung und Bedienung - F3 Pro mit sehr vielen Funktionen
- Lichtausstattung - F3 Pro mit Blinkern in den Lenkerenden
- App und smarte Funktionen - F3 Pro mit Wegfahrsperre, Alarm und Navi
- Fahreindruck und Komfort - F3 Pro etwas steif aber nahezu lautlos
- Beschleunigung und Bremsen - F3 Pro ist kräftig und bremst sicher
- Akku und Laden - 50 Km sind realistisch mit dem F3 Pro
Segway bietet eine Vielzahl verschiedener eScooter an. Der Ninebot F3 Pro steht dabei ziemlich weit oben im internen Ranking. Darüber sind lediglich die "Premium KickScooter" der GT-Serie angesiedelt. Der F3 Pro soll mit Federungskomfort, viel Leistung aber auch einigen Softwarefeatures überzeugen.
Das Modell verfügt über Navigation, eine Wegfahrsperre, Lichtautomatik und Traktionskontrolle. Per App lassen sich viele Funktionen einstellen und Updates einspielen.
| Technische Daten | Segway Ninebot F3 Pro |
|---|---|
| Akku | 477 Wh |
| Antrieb | Hinterradantrieb mit bürstemlosen 500-Watt-Motor |
| Höchstgeschwindigkeit | 20 km/h |
| Reichweite laut Hersteller | 60 km Sport / 70 km ECO |
| Ladegerät | 70 Watt |
| Traglast | 120 kg |
| Bereifung | 10 x Zoll, luftbereift, schlauchlos |
| Bremssystem | Scheibenbremsen, mechanisch, elektrische Motorbremse |
| Gewicht | 19,78 kg |
| Beleuchtung | komplett LED, Blinker in Lenkerenden |
| sonstige Merkmale | Federung vorne (hydraulisch) und hinten (elastomer), Haken für Lasten, Wegfahrsperre, Alarmanalage, Berganfahrhilfe, Traktionskontrolle, Navigation |
Unboxing und Montage - Ninebot F3 Pro ist schnell startklar
Der Segway Ninebot F3 Pro wird weitgehend montiert geliefert. Lediglich der Lenker samt Display muss noch montiert werden, dafür sind vier Schrauben nötig - das passende Werkzeug liegt bei. Die Anleitung - auch zum richtigen Auspacken - ist auf die Verpackung aufgedruckt.
Weiteres Werkzeug zum Nachdrehen von Schrauben liegt im Karton, ebenso das Ladegerät, eine bebilderte Anleitung in verschiedenen Sprachen und die Konformitätserklärung. Der F3 Pro ist in Deutschland zulassungsfähig.
Der nächste wichtige Hinweis findet sich auf der Schutzfolie des Displays. Dort steht, dass der Scooter für mindestens drei Sekunden an das Ladegerät angeschlossen werden muss, sonst lässt er sich nicht aktivieren. Außerdem führt ein QR-Code zur Smartphone-App.
Der Scooter ist gut verpackt und vorgeladen. Auch der Luftdruck passt. Nach dem Aufkleben des Nummernschildes kann es gleich losgehen.
Technische Daten im Vergleich
| Segway Ninebot F3 Pro | Joyor Y8-S | SoFlow So4 Pro Gen2 | Xiaomi 4 Pro | |
|---|---|---|---|---|
| Akkukapazität | 477 Wh | 1248 Wh | 504 Wh | 446 Wh |
| Nennleistung/ Höchstleistung | 500W/1200W | 500W/810W | 500W/1000W | 350W/700W |
| Max. Steigfähigkeit | 24% | 15% | 27-33% | 20% |
| Gewicht | 19,78 kg | 24,4 kg | 18,73 kg | 17,4 kg |
| Max. Traglast | 120 kg | 120 kg | 150 kg | 120 kg |
Ausstattung und Bedienung - F3 Pro mit sehr vielen Funktionen
Segway bietet beim Ninebot F3 Pro sehr viel Ausstattung. Im Hinterrad arbeitet ein Elektromotor mit 1200 W maximaler Leistung, die Dauerleistung liegt bei 500 W. Der Scooter rollt auf 10 Zoll großen, schlauchlosen Luftreifen. Gebremst wird mit mechanischen Scheibenbremsen, ergänzt durch eine elektronische Bremse.
Die Lenkstange des F3 Pro lässt sich umlegen und im Trittbrett arretieren. Ein Abklappen der Lenkerenden ist nicht möglich, auch die Höhe der Lenkstange lässt sich nicht einstellen. Der eScooter ist vollgefedert, an der Front kommt ein hydraulisches System zum Einsatz, am Heck setzt der Hersteller auf Elastomer.
Der E-Scooter ist nach IPX6 wasserdicht. Durch den Bügel an der Front kann ein Schloss geschoben werden, um den Roller zu sichern. Bedient wird der F3 Pro über die Segway-Mobility-App und eine Schalt-Einheit am linken Griff. Die Bedieneinheit bietet insgesamt fünf Knöpfe und ist gut erreichbar.
Lichtausstattung - F3 Pro mit Blinkern in den Lenkerenden
Der Ninebot F3 Pro bietet das volle Programm bei der Lichtausstattung. Der LED-Frontscheinwerfer ist in der Neigung einstellbar und sitzt unterhalb der Display-Einheit. Das Licht kann dauerhaft an- oder ausgeschaltet werden. Wahlweise bietet der Scooter aber einen Lichtsensor und schaltet eigenständig.
Am Heck sitzt die Beleuchtung im Schutzblech, der F3 Pro hat eine Bremslichtfunktion. Auch Blinken ist möglich. Die LED sitzen in den Lenkerenden und strahlen nach vorne wie hinten. Bedient werden alle Lichtfunktionen über die Multifunktionseinheit am Lenker. Pluspunkte gibt es dafür, dass die Blinkertöne in der App deaktivierbar sind.
App und smarte Funktionen - F3 Pro mit Wegfahrsperre, Alarm und Navi
Die Segway-Mobility-App ist die Schaltzentrale für den Ninebot F3 Pro. In der App werden Fahrdaten angezeigt - auch Live. Über die Software lassen sich aber auch viele Einstellungen tätigen und Updates installieren. Davon gibt es im Testzeitraum mehrere für Akku, Motor und Steuereinheit.
Der Funktionsumfang der App ist groß. Damit kann eine Taste der Multifunktionseinheit individuell belegt werden, etwa zum Durschalten der Rekuperationsmodi oder zum Aktivieren der Berganfahrhilfe. Der F3 Pro bietet aber auch eine integrierte Navigationslösung - Anweisungen werden im Bildschirm dargestellt. Wahlweise informiert das Panel auch über eingehende Anrufe.
Auf Wunsch kann der Scooter gegen leichten Diebstahl gesperrt werden. Wird die Funktion aktiviert, ist die Unterstützung nicht nur der Motor außer Funktion, sondern er sperrt das Hinterrad. Der Roller kann nicht weggeschoben werden - wegtragen ist allerdings trotzdem möglich.
Zusätzlich bietet der Ninebot eine Alarmanlage. Wird eine Bewegung des eScooters festgestellt, blinkt und hupt er laut und ausdauernd. Das soll Diebe zusätzlich abschrecken. Über die App kann der letzte Standort des Scooters ermittelt werden, außerdem unterstützt der F3 Pro Apple "Find my/ Wo ist".
Entsperren lässt sich der Roller über die Eingabe eines Musters auf dem Multi-Bedienpanel oder durch ein gekoppeltes Smartphone in Bluetoothreichweite (AirLock) - die erforderliche Nähe kann in der App eingestellt werden. Das funktioniert im Test problemlos, der Start gelingt mit dem richtigen Smartphone in der Tasche ohne Verzögerung.
Über die App lässt sich außerdem der Ladestand anzeigen, außerdem kann Laden zeitlich geplant werden.
Fahreindruck und Komfort - F3 Pro etwas steif aber nahezu lautlos
Der Ninebot F3 Pro fährt äußerst unaufgeregt - im positiven Sinn. Der eScooter ist äußerst stabil in allen Fahrsituationen. Segway setzt auf ein Stabilisierungssystem an der Gabel - SegRide genannt - in Kombination mit einem großen Nachlauf. Das Ergebnis überzeugt: egal ob hohes Tempo, einhändiges Fahren oder Kopfsteinpflaster, der F3 Pro lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.
Gut gefällt uns auch die Unterbringung. Das Trittbrett ist groß genug, um die Füße parallel oder hintereinander zu platzieren. Auch der Lenker liegt gut in der Hand. Die Höhe ist nicht einstellbar, passt bei dem 185 cm großen Tester aber sehr gut. Die Griffweite ist nicht einstellbar.
Pluspunkte gibt es für Freiraum am Lenker, der für Zubehör verwendet werden kann. Außerdem kann der Gasgriff sowohl mit Daumengas als auch als Drehgriff verwendet werden. Gerade auf längeren Strecken sorgt das für Entlastung - einen Tempomaten hat der F3 Pro nicht.
Kritik gibt es für das sehr steife Abrollverhalten der schlauchlosen Reifen. Trotz Vollfederung rollt der Scooter sehr trocken ab. Kleine Stöße, etwa von Kopfsteinpflaster, werden kaum gedämpft an den Fahrer weitergegeben. Außerdem ist die Traktionskontrolle sehr vorsichtig. Auf Kopfsteinpflaster oder etwas losem Untergrund nimmt sie früh Leistung weg.
Das Abrollverhalten der Reifen sorgt allerdings für sehr gute Gleiteigenschaften, wenn die Rekuperation ausgeschaltet ist. Außerdem begeistert der F3 Pro durch nahezu lautlosen Betrieb. Ebenso überzeugt der eScooter bei langen Anstiegen mit konstanter Leistung. Er meistert auch längere Bergfahrten annähernd mit Höchstgeschwindigkeit
Beschleunigung und Bremsen - F3 Pro ist kräftig und bremst sicher
Bei der Beschleunigung fällt eine große Spreizung der drei Fahrmodi auf. In "ECO" beschleunigt der Scooter sehr behäbig, der D-Modus eignet sich sehr gut für den Alltag. In "Sport" geht der F3 Pro recht hart ans Gas und setzt Bewegungen am Gasgriff spontan und vehement um. In Sport fühlt sich der Ninebot sehr kräftig an, gerade beim Anfahren.
Für die letzten zwei bis drei km/h bis zur Unterstützungsgrenze bei 20 km/h nimmt sich der Segway-Scooter relativ viel Zeit. Das wird auch bei unseren Vergleichsmessungen deutlich. Von 5-15 km/h ist der F3 Pro an der Spitze des Feldes. Die gemittelte Zeit von 5 auf 20 km/h ist hingegen nicht mehr top.
Die Bremsleistung überzeugt sowohl bei den gemessenen Werten als auch subjektiv. Die zwei Scheibenbremsen werden nur mechanisch angesteuert, den Druckpunkt stellen wir früh nach, weil die Anlage selbst mit auf Anschlag gezogenen Hebeln die Räder nicht zum Blockieren brachte. Nachgestellt und eingebremst, ist der Bremspunkt gut dosierbar, aber nicht knackig. Der Anlage fehlt etwas Biss.
Unterstützt wird die mechanische Bremse durch eine elektrische Bremse über den Motor. Die Kombination agiert feinfühlig und effizient. Das Hinterrad kann genau an der Blockiergrenze gehalten werden. Dabei bleibt der Scooter stabil und steuerbar.
Akku und Laden - 50 Km sind realistisch mit dem F3 Pro
Der F3 Pro hat eine Akkukapazität von 477 Wh, der Akku ist im Trittbrett verbaut. Die Ladeklappe ist durch einen Gummideckel geschützt und unterhalb der Lenkstange gut zugänglich. Segway bietet eine Akku-Erweiterung für den Scooter an, die direkt auf der Ladeklappe angebracht wird. Die Erweiterung hat eine zusätzliche Kapazität von 460 Wh.
Für den internen Akku wirbt Segway mit einer Reichweite von 70 Kilometern im Eco- und 60 Kilometern im Sport-Modus. Ladestand und errechnete Reichweite gibt der Scooter im Display für den jeweiligen Modus an, die Daten werden während der Fahrt kontinuierlich aktualisiert.
Wir haben mit dem Ninebot F3 Pro eine Tour über 20 Kilometer am Stück gemacht. Dabei musste der Scooter im Sport-Modus Anstiege überwinden, teils auf losem Untergrund fahren und es gab wenig Möglichkeiten zur Rekuperation. In diesem Szenario erreichen wir die Werksangabe nicht, sondern lediglich die Hälfte. Im Alltag sind aber Reichweiten von 50 Kilometern realistisch, wenn die Rekuperation genutzt wird.
Das Ladegerät schafft im Test eine Ladeleistung von etwa 70 Watt. Die auf der Testrunde verbrauchten 321 Wh werden in etwa 6 Stunden nachgeladen. Der Scooter zeigt auf dem Display und in der App den Ladestand und die verbleibende Ladezeit an.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.

























































