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E-Scooter mit Top-Speed auf Abwegen - Ausom L2 Max im Test

Über Stock und Stein.

Der Ausom L2 Max bekommt in Deutschland keine Zulassung. Abseits der Straße zeigt er jedoch sein volles Potenzial und macht richtig viel Spaß. Wir haben den E-Scooter auf abgesperrten Wegen auf den Zahn gefühlt.
Benedikt Winkel Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
E-Mobility Gadget Sports / e-Sports

Fazit: L2 Max macht viel Spaß, hat es aber schwer

Der Ausom L2 Max macht vor allem eines: Spaß. Nach einer Fahrt auf diesem Scooter kommen einem alle mit ABE erschreckend langsam vor. Dabei vermittelt der L2 Max viel Sicherheit. Bremsen und Fahrwerk sind den Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h gewachsen. 

Auch im Gelände geht erstaunlich viel mit dem E-Scooter. Limitierende Größe sind die 10-Zoll-Reifen. Dieses Problem wird auch die schärfere Variante mit zwei Motoren haben. Die lange Ladezeit kann durch ein zweites Ladegerät verkürzt werden.

Was dem L2 Max fehlt, ist eine App-Anbindung - damit komfortable Einstellungen und Updates. Vor allem stellt sich in Deutschland aber die Frage nach der Zielgruppe, denn der L2 Max braucht Auslauf und darf nur auf privatem Gelände bewegt werden.

Pro

+ sicheres Fahrverhalten
+ Offroadfähigkeiten
+ Fahrbarkeit bei Topspeed

Contra

- Keine Zulassung in Deutschland
- keine App-Anbindung
- Gewicht und Abmessungen

Preis und Verfügbarkeit

Ausom verkauft den L2 Max über einen eigenen Onlineshop. Wir haben das Testmodell von Geekbuying zur Verfügung gestellt bekommen. Der Versand erfolgt dort innerhalb Europas, ohne Zollgebühren. Mit dem Code 9IJVSXHGXO gibt es 50 Euro Rabatt.

Das Modell mit zwei Motoren bietet Geekbuying ebenfalls an. Mit dem Rabattcode 9IJVXLQXQB kostet der Scooter zum Testzeitpunkt 769 Euro.

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Ausom L2 Max E-Scooter 10'' Offroad Elektroroller mit 48V 20.8Ah Akku, 90km Reichweite, E-ABS +Scheibenbremsen, NFC-Diebstahlschutz – für Abenteuer & Urbanes Commuting

Ausom hat sich auf E-Scooter spezialisiert. Dabei bietet das Unternehmen nicht nur Roller für die Straße, sondern auch explizite Off-Road-Modelle an. Darunter fällt unser Testmodell, der L2 Max. Ausom bietet verschiedene Leistungs- bzw. Spannungsstufen an mit 48 Volt fällt der L2 Max noch in die kleinste Kategorie.

Den L2 gibt es außerdem in einer verschärften Variante mit zwei Motoren - einen pro Rad. Unser Testroller hat keine Zulassung in Deutschland. Mit einem Top-Speed von fast 50 km/h ist er deutlich zu schnell. Er darf daher nur auf Privatgrund bewegt werden.

Technische Daten Ausom L2 Max
Akku 998,4
Antrieb Hinterradantrieb mit bürstemlosen 1000-Watt-Motor
Höchstgeschwindigkeit 50 km/h
Reichweite laut Hersteller 90 km
Ladegerät 90 W
Traglast 130 kg
Bereifung 10 x 3 Zoll, luftbereift, schlauchlos
Bremssystem Scheibenbremsen, mechanisch, elektrische Motorbremse
Gewicht 30 kg
Beleuchtung LED-Licht, Bremslicht, Blinker
Sonstige Merkmale IP54, NFC-Sperre, AirTag,Halter, UBS-Ladebuchsen, 2 Ladebuchsen

Unboxing und Montage - L2 Max ist schnell aufgebaut

Der L2 Max wird in einem großen Karton geliefert. Der Aufbau ist unkompliziert und schnell erledigt. Es liegt Werkzeug bei, ebenso eine bebilderte Anleitung in mehreren Sprachen, auch auf Deutsch. Es sind lediglich zwei Arbeitsschritte nötig: Der Lenker muss in der Klemmung mit vier Schrauben fixiert werden, im Anschluss wird das Display montiert. Verkabelt ist bereits alles. 

Im Anschluss sollten die Bremsgriffe ergonomisch eingestellt werden, das passende Werkzeug dafür fehlt allerdings. Beim Auspacken fällt das hohe Gewicht von 30 kg auf. Außerdem ist der L2 Max groß, in den Kofferraum eines Kompakt-SUV wie einen Ford Kuga passt er auch zusammengeklappt nicht.

Ausstattung und Bedienung - L2 Max mit großem Farbdisplay

Ausom setzt beim L2 Max auf Leistung - zumindest im Vergleich zu den üblichen Daten. Im Portfolio des Herstellers gibt es stärkere Konfigurationen. Der L2 Max setzt auf ein 48 Volt-System. Der Motor hat eine Maximalleistung von 1000 Watt, der Akku eine Kapazität von 998,4 Wh. Die maximale Steigfähigkeit gibt Ausom mit 46% an.

Das LC-Farbdisplay am Lenker fällt mit 4,5 Zoll Diagonale groß aus. Die Grafik soll an Tacho und Drehzahlmesser bei einem Motorrad erinnern, die Skalierung reicht bis 160 km/h. Der Bildschirm ist gut ablesbar und wird hell genug. Informationen gibt es allerdings nur wenig: Aktuelle Geschwindigkeit, gewählter Fahrmodus und eine Akkuanzeige mit 5 Balken sind immer im Bild. 

Zusätzlich können weitere Infos durchgeschaltet werden, Tages- und Gesamtkilometerstand. Warnleuchten blinken, wenn die Bremse gezogen oder der Blinker aktiviert wird. Am linken Griff sitzen Schalter für Blinker, Hupe und Motorsteuerung. Dieser Knopf ist nur für die Dual-Motor-Variante relevant, damit kann der vordere Motor zu- oder abgestellt werden.

Auf der rechten Seite sitzt eine Bedieneinheit für die Fahrstufen. Außerdem kann dort das Licht ein- bzw. ausgeschaltet werden. Ein weiterer Knopf sollte den Schiebemodus starten, den können wir im Test allerdings nicht aktivieren.

Lichtausstattung - Ausom mit Ambiente-Beleuchtung

Der Ausom L2 Max bietet ein komplettes Licht-Paket. Das Vorderlicht ist ins Schutzblech integriert, dadurch ist es Vibrationen ausgesetzt. Das Licht am Heck ist klassischer gestaltet. Als Extra bietet der L2 Max sogar Blinker, diese sind allerdings nur von der Seite und schräg von hinten zu erkennen. 

In Szene setzt sich der Scooter mit Ambiente-Beleuchtung im Trittbrett. Zwei blaue Leuchtstreifen durchziehen das Trittbrett. Dieses Licht leuchtet immer, wenn der Scooter angeschaltet ist, die Farbe lässt sich nicht ändern.

Der L2 Max hat eine Bremslichtfunktion, ein Fernlicht gibt es jedoch nicht.

App und smarte Funktionen - Ohne App aber mit AirTag-Halterung

Ausom bietet keine eigene App für die Scooter an. Entsprechend wird der L2 Max nicht mit Updates versorgt und es sind auch keine Einstellungen per Smartphone möglich. Über eine Tastenkombination gelangt man in die Einstellungen des Scooters, diese sind mit Zahlencodes allerdings ziemlich kryptisch.

Der Scooter kann per Zahlencode oder NFC-Karte gesichert werden. Der Antrieb startet nicht, ohne die entsprechende Eingabe. Ein Wegschieben ist aber immer möglich. Als Diebstalschutz bietet der Hersteller eine versteckte AirTag-Halterung an der Lenkstange. 

Dort sind außerdem eine USB-A- und eine USB-C-Buchse integriert, die etwa zum Laden des Smartphones genutzt werden können.

Fahreindruck und Komfort - L2 Max mit erstaunlichem Offroad-Talent

Mangels Zulassung sind wir mit dem Ausom L2 Max nur auf Privatgelände unterwegs, meist auf losem Untergrund. Die Teststrecke besteht großteils aus gut befestigten Waldwegen, wir haben uns aber auch an Singletrails mit Wurzeln und Terrain mit gröberen Steinen versucht, um die Offroad-Fähigkeiten des Scooters auszuloten. Auch mehrere Runden auf einem Bike-Park - aber ohne große Sprünge - hat der L2 Max über sich ergehen lassen

Der Ausom-Scooter ist groß, die Füße finden bequem Platz, sowohl hinter- als auch nebeneinander. Die Lenkerhöhe ist nicht einstellbar, für den 185 cm großen Tester passt die Höhe aber. Ebenso gefallen die ergonomischen Flossengriffe.

Der Gasgriff ist als Hebel oberhalb des rechten Bremshebels umgesetzt. Das ist ungewöhnlich, funktioniert aber problemlos und auch nach 20 Kilometern haben wir keine Schmerzen oder ähnliches im Zeigefinger. Der Hebel hat einen langen Weg und bietet damit viel Kontrolle über die Beschleunigung.

Der L2 Max glänzt mit tadelloser Stabilität, gutem Geradeauslauf und einer stimmigen Federung. Die Vorspannung der Federelemente ist einstellbar, für den Tester mit 82 Kilogramm passt die Werkseinstellung gut. Die Federelemente sorgen einerseits für guten Komfort, andererseits laden sie zum Spielen ein.

Mit gezielten Bewegungen können Vorder- oder Hinterrad entlastet werden, um über Wurzeln zu klettern oder Wheelies zu machen. Der L2 Max weckt den Spieltrieb und kommt auch im gröberen Geläuf erstaunlich weit. Lediglich die Radgröße sorgt für den ein oder anderen Schreckmoment.

In größeren Schlaglöchern schlägt plötzlich der Lenker aus, im weichen Schotter sinkt das Vorderrad schnell ein, dann heißt es Vorsicht vor Überschlägen. Davon abgesehen ist der E-Scooter enorm souverän auf Waldwegen unterwegs, auch bei Geschwindigkeiten zwischen 40 und 50 km/h.

Beschleunigung und Bremsen - L2 Max mit guter Bremse

Der L2 Max bietet drei verschiedene Leistungsmodi: Eco, Sport und Race. Die Modi beeinflussen die "Gasannahme" und die Höchstgeschwindigkeit des Scooters, insgesamt fallen die Unterschiede aber eher gering aus. 

In Eco erreichen wir maximal 35 km/h, in Sport und Race sind es 45 bis 50 km/h, je nach Beschaffenheit des Weges. In Race reagiert der Scooter etwas spitzer auf Bewegungen am Gasgriff. Der Motor im E-Scooter hat eine Maximalleistung von 1000 Watt.

Ausom wirbt mit E-ABS. Das ist aber kein echtes Anti-Blockier-System, sondern bedeutet, dass das Hinterrad beim Betätigen der Vorderradbremse mitgebremst wird - elektrisch über den Motor. Ein Blockieren der Räder ist aber möglich. 

Der L2 Max kommt mit mechanischen Scheibenbremsen, bei der teureren Modellen kommt ein hydraulisches System zum Einsatz. Im Test überzeugt die Anlage mit klarem Feedback, die Leistung reicht aus, um den Roller auch aus hohen Geschwindigkeiten sicher zum Stehen zu bringen. Im Vergleich zu anderen Testmodellen wird deutlich, dass die Bremsanlage sehr gute Bremswege schafft, die anderen Scooter werden aber auch nicht so schnell.

Der Vergleich zeigt auch, dass der L2 Max vor allem eine höhere Spitzengeschwindigkeit und Steigfähigkeit bringt. Die Beschleunigungswerte bis 20 km/h können andere, schwächere Modelle mitgehen.

Akku und Laden - L2 Max schafft mit Vollgas 30 Kilometer

Ausom verbaut im L2 Max einen 998,4 Wh großen Akku. Der Hersteller verspricht damit eine Reichweite von 56 Meilen, das entspricht etwa 90 Kilometern. Von diesem Wert sind wir im Test sehr weit entfernt. Nach einer Testfahrt über 20 Kilometer mit Dauervollgas, losem Untergrund, Steigungen und Singletrails - also maximaler Belastung - laden wir 641 Wh nach. 

Mehr als 30 Kilometer Reichweite sind unter diesen Bedingungen nicht zu erwarten. Auf festem Untergrund und ohne Geländeeinlagen wird der Ausom L2 Max sicher länger durchhalten. Das Ladegerät schafft etwa 90 Watt Ladeleistung, damit vergehen im Test über 7 Stunden, um 621 Wh zu laden.

Eine Besonderheit des L2 Max ist, dass er zwei Ladebuchsen hat. Damit kann der eScooter mit zwei Ladegeräten gleichzeitig geladen werden, was die Ladezeiten verkürzen soll. Im Lieferumfang liegt jedoch nur ein Ladegerät.

Die USB-C-Ladebuchs am Testgerät lädt das verbundene Galaxy S24 Ultra nicht auf. Die USB-A-Buchse funktioniert, liefert in Kombination mit dem Samsung aber lediglich 5 Watt Ladeleistung.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

So testet Notebookcheck

Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.

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Autor: Benedikt Winkel, 20.05.2025 (Update: 20.05.2025)