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Nach 200 Jahren: Webb entdeckt ultraheißen Zentralstern von Caldwell 69

Das James-Webb-Weltraumteleskop (Bildquelle: NASA)
Das James-Webb-Weltraumteleskop (Bildquelle: NASA)
NGC 6302, auch bekannt als Schmetterlingsnebel oder Caldwell 69, war für seinen Kern bekannt, der aufgrund einer warmen Staubwolke nicht sichtbar war. Dank der neuen Aufnahmen des Webb-Weltraumteleskops, die die Struktur des Nebels zeigen, konnten Wissenschaftlern diese Wolke nun durchdringen.

Der planetarische Nebel NGC 6302, auch als Schmetterlingsnebel bekannt, liegt 3.400 Lichtjahre entfernt im Sternbild Skorpion. Er wurde bereits 1826, also vor fast 200 Jahren, von William Herschel mit einem kleinen Teleskop entdeckt. Er hat zwei "Lobes", die wie Schmetterlingsflügel aussehen, sowie ein dichtes Staubband in der Mitte. Dieses Band hat es bisher unmöglich gemacht, den Zentralstern des Nebels zu sehen.

Mithilfe eines Infrarot-Instruments namens MIRI liefert das Webb-Weltraumteleskop jetzt detailliertere Einblicke in dieses komplexe Zentrum. Bei der Beobachtung im sogenannten Integral Field Unit Modus wurden eine Kamera und ein Spektrograph kombiniert, um Bilder in verschiedenen Wellenlängen zu erhalten.

Durch diese Aufnahmen konnte der Standort des Zentralsterns zum ersten Mal nachgewiesen werden. Der Stern hat eine Temperatur von 220.000 Kelvin (rund 219.700 Grad Celsius), was ihn zu einem der heißesten bekannten Zentralsterne eines planetarischen Nebels in der Milchstraße macht.

Dieses Bild des James-Webb-Teleskops zeigt den Zentralstern des Schmetterlingsnebels (Bildquelle: HubbleWebbESA via YouTube)
Dieses Bild des James-Webb-Teleskops zeigt den Zentralstern des Schmetterlingsnebels (Bildquelle: HubbleWebbESA via YouTube)

Webb konnte zudem die Zusammensetzung des Staubbandes entschlüsseln, das den Zentralstern verdeckt. Das Band enthält offenbar kristalline Silikate wie Quarz sowie relativ große Staubkörner, die etwa ein Millionstel eines Meters groß sein sollen.

Auch die chemische Aktivität außerhalb des zentralen Staubbandes ist bemerkenswert. So hat Webb entgegengesetzt ausströmende Jets aus Eisen und Nickel entdeckt, die vom Zentralstern ausgehen. Das Forschungsteam konnte anhand seiner Beobachtungen außerdem Licht nachweisen, das von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAKs) ausgestrahlt wird. Die Entdeckung von PAKs in einem sauerstoffreichen planetarischen Nebel könnte Wissenschaftlern dabei helfen, die Entstehung dieser Moleküle besser zu verstehen.

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Autor: Chibuike Okpara, 29.08.2025 (Update: 29.08.2025)