Wenn man an „Cozy-Survival“-Spiele denkt, denkt man meist an harmlose Crafting-Games. Winter Burrow nimmt dieses Label jedoch erstaunlich wörtlich, denn Gemütlichkeit ist hier nicht nur Atmosphäre, sondern der eigentliche Kern des Spiels. Spieler schlüpfen in die Rolle einer Maus, die aus der großen Stadt zurückkehrt und ihren Kindheitsbau völlig zerstört vorfindet. Die Aufgabe: ihn wieder bewohnbar zu machen – bevor der Winter endgültig zuschlägt.
Der besondere Kniff dabei: Komfort wird wie Ausrüstung behandelt. In der Steam-Beschreibung werden alltägliche Tätigkeiten wie das Sammeln von Ressourcen, das Herstellen von Werkzeugen, das Stricken warmer Pullover oder das Backen von Kuchen zwar aufgezählt – aber nicht als optionale Wohlfühlbeschäftigungen, sondern als essenzielle Überlebensmechaniken in der Kälte.
Auch die Geschichte liefert einen handfesten Grund, sich in Gefahr zu begeben. Die Tante der Maus, die eigentlich auf den Bau aufpassen sollte, ist verschwunden. Das treibt Spieler hinaus in die gefrorene Wildnis, wo man Materialien sammeln, sich mit wilden Insekten herumschlagen und nach und nach ein eigenes „Überlebenshandbuch“ zusammenstellen muss. Unterwegs trifft man auf Einheimische und kommt Stück für Stück der Frage näher, was hier eigentlich passiert ist.
Besonders gelungen ist, wie sich Winter Burrow bewusst gegen das typische Tempo klassischer Survival-Spiele stellt, an das Spieler sich längst gewöhnt haben. Auf der Shop-Seite wird es als Survival-Erfahrung beschrieben, die Spieler „in ihrem eigenen Tempo“ erleben können. Dabei darf man seinen Charakter individuell gestalten, den Bau dekorieren und einen Spielstil wählen, der zu einem passt. Diese Entscheidung wirkt klein, ist aber sehr bewusst: Es soll ein Survival-Spiel sein, das sich nicht wie eine Pflichtaufgabe anfühlt – und nicht wie etwas, zu dem man nur zurückkehrt, weil man dafür bezahlt hat.
Preislich ist Winter Burrow aktuell für 18,99 Euro auf Steam gelistet. Zum Zeitpunkt der Recherche für diesen Artikel läuft ein Launch-Rabatt von 20 Prozent, was den Preis auf 15,19 Euro sinken lässt. Das Angebot gilt noch bis zum 5 Januar. Die bisherige Resonanz zeigt deutlich, dass das Konzept bei den Spielern ankommt: Auf Steam zeigen sich „Sehr positive“ Nutzerbewertungen – sowohl insgesamt als auch bei den aktuellen Reviews. Die Store-Seite liegt derzeit bei rund 1.500 + Bewertungen mit einem hohen positiven Anteil.
Vor dem vollständigen Release hat Winter Burrow eine Early-Access-Phase durchlaufen, in der die Entwickler das Spiel schrittweise anhand von Community-Feedback weiterentwickelt haben. Der Fokus lag dabei vor allem auf der Feinabstimmung der Survival-Systeme, dem Ausbau der Crafting-Mechaniken und einem ruhigeren, besser ausbalancierten Spielfluss. Diese Arbeit mündete schließlich in der aktuellen Version 1.0 auf Steam.
Wer unter einer gelungenen Survival-Schleife weniger „Hungerbalken optimieren“ und mehr „Haus reparieren, warm bleiben und dann auf Entdeckungstour gehen“ versteht, findet hier eine konsequent umgesetzte Designphilosophie. Passend dazu ist das Spiel auch für das Steam Deck verifiziert – inklusive problemloser Spielbarkeit auf dem Handheld (OLED-Version derzeit für rund 800 Euro auf Amazon erhältlich).











