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Österreich: Internettarife und die Crux mit der Breitbandoptimierung

Eine Internetverbindung ist aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. (Bildquelle: Tim Reckmann / ccnull.de)
Eine Internetverbindung ist aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. (Bildquelle: Tim Reckmann / ccnull.de)
Österreich: Smartphone- und Internettarife sind nicht immer günstig und machen oft einen nicht ganz unwichtigen Teil des Haushaltsbudgets aus. Umso mehr lohnt es sich, auch auf die kleinen Details zu achten, etwa die zugeordnete Nutzungsklasse des eigenen Tarifs.

Die Auswahl an Internet-, Smartphone- und Sim-Only-Tarifen ist riesig. Vergleichsseiten wie Tarife.at oder Durchblicker bieten Abhilfe und bringen Licht in den Dschungel der unterschiedlichen Tarifstrukturen. Doch während das Vergleichen von inkludiertem Datenvolumen, maximal erreichbarer Geschwindigkeit und Preis Gang und Gebe ist, fällt ein ebenfalls nicht ganz unwichtiger Faktor oft unter den Tisch: Die Netznutzungsklasse.

Bandbreitenoptimierung, Netzwerkmanagement und Nutzungsklasse

Namen für die Praktik der Netzbetreiber, die verfügbare Bandbreite unter ihren Kunden aufzuteilen, gibt es viele, sie alle beziehen sich im Prinzip jedoch auf die selbe, per se sehr sinnvolle Praktik. Um zu vermeiden, dass ein einzelner Nutzer die gesamte zur Verfügung stehende Bandbreite für sich alleine beansprucht, weisen die Netzbetreiber ihren Kunden bei der Auslastung des Systems unterschiedliche Ressourcen zu. Dazu werden die zur Verfügung stehenden Ressourcen einerseits anhand der ausgelobten maximalen Bandbreite des Tarifs aufgeteilt, andererseits aber auch anhand des Verhältnisses der Nutzungsklassen.

Ein sehr anschauliches Beispiel von Magenta: Kunde A hat einen Vertrag mit 300Mbit/s ausgelobter maximaler Geschwindigkeit, Kunde B soll 150 Mbit/s erhalten. Kein Problem, solange in Summe mehr als 450 Mbit/s zur Verfügung stehen. Ist der Funkmast jedoch ausgelastet und stehen beispielsweise nur 300 Mbit/s zur Verfügung, wird es schon komplizierter.

Das Verhältnis der ausgelobten Geschwindigkeiten ist 300:150, also 2:1. Kunde A hat jedoch einen Vertrag, der der Nutzungsklasse "mobil" zugeordnet wird, Kunde B hat einen "stationären" Vertrag. Das Verhältnis der beiden Produktgruppen beträgt bei Magenta im 5G-Netz 5:1, somit ergibt sich gesamt ein Verhältnis von 10:1. In diesem Beispiel würde Kunde B also lediglich 27 Mbit/s Bandbreite erhalten, während Kunde A mit 273 Mbit/s im Internet surfen darf. Ein guter Grund also, durchaus auf die zugeordnete Nutzungsklasse zu achten.

Weitere Details zu den Praktiken der verschiedenen Netzbetreiber gibt es etwa bei Tarife.at oder auf den jeweiligen Webseiten der Netzbetreiber (siehe Quellen).

Trotz Tarif mit ausgelobten 150 Mbit/s erhält Kunde B in diesem Beispiel nur 27 Mbit/s. Der Grund: Eine schlechte Nutzungsklasse. (Bildquelle: Magenta)
Trotz Tarif mit ausgelobten 150 Mbit/s erhält Kunde B in diesem Beispiel nur 27 Mbit/s. Der Grund: Eine schlechte Nutzungsklasse. (Bildquelle: Magenta)

Verwendungsgruppe versteckt in den Entgeltbestimmungen

Ganz so leicht ist das Vergleichen der Nutzungsklasse jedoch nicht, ist diese doch meist tief in den Entgeltbestimmungen des jeweiligen Tarifs versteckt. An dieser Stelle wird meist vorgebracht, dass es auch gar nicht nötig wäre, diese prominenter zu präsentieren, da der Zusammenhang sowieso klar wäre: je teurer der Tarif, desto besser das zugeordnete Verhältnis.

Ganz so einfach ist es jedoch nicht, wie folgendes Beispiel anhand verschiedener Tarife mit unlimitiertem Datenvolumen zeigt: Magentas Tarif Sim-Only + Unlimited um 30 Euro monatlich (350 Mbit/s, setzt den Kauf eines Smartphones über Magenta voraus) hat Verwendungsgruppe "A" im 4G-Netz und die Produktgruppe "mobil" bei der Verwendung von 5G. Der klassische Mobile Sim-Only Unlimited Tarif (ebenfalls 30 Euro monatlich, 350 Mbit/s) ist jedoch lediglich Verwendungsgruppe "C" zugeordnet und der 5G-Internettarif "Internet 5G M" (40 (!) Euro monatlich, 300 Mbit/s, enthält Internetrouter, 24 Monate Bindung) fällt unter die Produktgruppe "stationär" und hat zusätzlich nur Verwendungsgruppe "B".

Der Vergleich der Nutzungsklassen kann also durchaus lohnenswert sein. Auch zeigt sich, dass die Verwendung von Smartphone-Tarifen für das Heimnetz durchaus sinnvoll sein kann. Dank nicht mehr allzu teuren 5G-Routern (Preisvergleich bei Geizhals), ist dies heutzutage meist auch ohne Probleme möglich.

Quelle(n)

Magenta, Drei, A1 | Bildquelle: Tim Reckmann via ccnull.de

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Autor: Bernhard Rotter, 31.10.2025 (Update: 31.10.2025)