AOL beendet Internet per Einwahlservice und dazugehörige AOL-CDs

Ein weiteres Kapitel des frühen Internetzugangs wird zu Ende September 2025 geschlossen. AOL stellt nämlich in den USA den Dial-Up-Service ein, den tendenziell nur ältere Internet-Nutzer noch kennen. Er stammt aus einer Zeit, als die meisten noch mit einem Modem direkt ins Internet gingen. An Heimrouter oder gar ein vernetztes Heim war oft noch nicht mal zu denken. Stattdessen brauchte man ein Modem und eine AOL-CD, die etwa einen Code für den damals teuren Netzzugang, eingekapselt in die AOL-Umgebung, bot.

Mit dem Ende der DFÜ-Verbindung endet wahrscheinlich auch die Ära der AOL-CDs. Denn in den USA kann man über den Support-Bereich noch immer AOL-CDs bestellen, indem man AOL anruft. Das erspart einem einen 10- bis 15-minütigen Download, der laut AOL sonst über die DFÜ-Verbindung notwendig wäre. Der AOL Dialer ist übrigens nur 2,1 MByte groß. Zu groß für eine Diskette, daher braucht es schon eine CD.

Der aktuelle (!) Support-Eintrag dazu wirkt wie aus einer anderen Zeit, denn CD-Laufwerke sind mittlerweile rar geworden. Das gilt mittlerweile auch für Desktops. In Notebooks verschwanden die Laufwerke schon früher, um Platz zu schaffen für damals moderne Konzepte wie Intels Ultrabook. Notebooks die heute noch ein optisches Laufwerk haben, haben meist auch noch eine serielle Schnittstelle und sind vor allem im Profiumfeld in Verwendung.

Der Dial-Up-Service ist derzeit anscheinend noch Teil des AOL-Sicherheitspakets, auch wenn die Webseite sehr unübersichtlich wirkt. Das Produkt wird als Einzelnes selbst nicht mehr beworben und allenfalls nur als Teil eines Tarifs genannt. Im Zuge der Einstellung wird auch der AOL-Dialer nicht mehr angeboten. Der AOL Shield Browser verschwindet ebenfalls. Entsprechende CDs dürften dann ebenfalls nicht mehr bestellbar sein.

AOL, wie auch Compuserve, waren einmal mächtige Konzerne als Vermittler von Netzzugängen. Beide Unternehmen haben jedoch irgendwann den Anschluss verpasst und sind heute kaum noch von Bedeutung. Jüngere Internetnutzer dürften die beiden Unternehmen nicht einmal mehr kennen, die nun zu Yahoo gehören.

Wer wissen will, was AOL noch so bietet: Michael MJD hat zu AOL Desktop Gold Anfang 2025 ein ausführliches Review auf Youtube veröffentlicht: