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Pilotprojekt testet Batteriewechsel-Stationen für E-Bikes zur Vermeidung von Akku-Bränden

Akku-Brände bei E-Bikes können etwa beim Laden, aber auch bei Lagerung der Batterie entstehen (Symbolbild: Dall-E / AI)
Akku-Brände bei E-Bikes können etwa beim Laden, aber auch bei Lagerung der Batterie entstehen (Symbolbild: Dall-E / AI)
Brandgefahr bei E-Bike-Akkus? Immer wieder kommt es zu Bränden von E-Bike-Akkus, manchmal sogar mit Todesfolge. Ein Pilotprojekt testet nun Batteriewechsel-Stationen, um mehr Sicherheit zu schaffen und dabei gleichzeitig Zeit zu sparen.

Immer mehr E-Bike Ladestationen finden sich vor allem an touristischen Orten wie Restaurants oder Museen. Das Aufladen eines leeren E-Bike-Akkus ist jedoch nicht nur zeitaufwändig, sondern birgt auch die Gefahr von teilweise lebensgefährlichen Akkubränden. So kann es beim Laden zu Kurzschlüssen und Überhitzungen kommen, die einen Brand auslösen können.

Obwohl dieses Problem auch bei der Lagerung von Batterien besteht, scheinen viele Brände in New York während des Ladens in Wohngebäuden entstanden zu sein. So hat sich die Zahl der Batteriebrände in New York zwischen 2019 und 2023 verneunfacht, wobei es nicht nur zu Verletzungen, sondern in einigen Fällen auch zu Todesfällen kam.

Deshalb testet die Stadt nun in einem Pilotprojekt Akkuwechselstationen mit den beiden Start-ups Popwheels und Swobbee sowie das Konzept für sicherere Ladestationen mit Swiftmile. Im Rahmen des Versuchs werden in der Stadt mehrere Stationen für E-Bike-Fahrer von Lieferdiensten zur Verfügung gestellt. Die Fahrer können die Tür der Station einfach per App entriegeln, ihren leeren Lithium-Ionen-Akku innerhalb einer Minute gegen einen aufgeladenen austauschen und weiterfahren.

Das soll nicht nur sicherer sein, sondern könnte auch viel Zeit sparen, da das sonst übliche Aufladen und Warten entfällt. Ob das neue System wirklich angenommen wird, bleibt abzuwarten. Das Projekt hat eine Laufzeit von 6 Monaten und 100 Fahrer nehmen daran teil. Sollte es erfolgreich sein, müssten mehrere hundert Stationen in der Stadt installiert werden, um alle rund 60.000 Lieferfahrer in New York zu versorgen.

Dies könnte den Weg für eine umfassendere Vision des Batteriewechsels in der städtischen Zukunft ebnen. Für den Moment löst es jedoch ein sehr reales und unmittelbares Problem der Zusteller, die wissen wollen, wie sie einen ganzen Tag arbeiten und ihren Lebensunterhalt verdienen können, ohne ihr Leben durch Batteriebrände zu gefährden.

- David Hammer, Mitbegründer und Präsident von Popwheels

Anders als in den USA ist das Konzept des Battery Swapping im asiatischen Raum für eine Vielzahl von Elektrokleinstfahrzeugen bereits deutlich bekannter: Der chinesische Autohersteller Nio etwa bietet zahlreiche Wechselstationen für Autos an und das Unternehmen Gogoro ermöglicht in Taiwan rund 400.000 Batteriewechsel pro Tag für E-Scooter.

In Deutschland gab es 2022 ein Pilotprojekt des Berliner Start-ups Swobbee und des estnischen Sharing-Anbieters Bolt zum Laden und Wechseln von Batterien für den gewerblichen Betrieb einer Berliner E-Scooter-Sharing-Flotte. Ebenso gab es eine kleine Kampagne für ein Akkuwechsel-Abo-Modell für die Utility-E-Bikes von Urban Drivestyle in Berlin mit rund 100 Testpersonen.

Sobald es sich aber nicht mehr um eine ganze Flotte baugleicher Räder handelt, sondern um viele verschiedene Räder von Privatpersonen, ist die Umsetzbarkeit von Akkuwechselstationen wohl nicht mehr so einfach gegeben. Es bleibt daher abzuwarten, ob sich das Konzept durchsetzen wird oder ob langfristig andere Lösungen gefunden werden müssen.

Quelle(n)

MIT 1,2 | Emobilitaet.Online | Symbolbild: Dall-E / AI

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2024-04 > Pilotprojekt testet Batteriewechsel-Stationen für E-Bikes zur Vermeidung von Akku-Bränden
Autor: Nicole Dominikowski,  4.04.2024 (Update:  4.04.2024)