Das RedMagic 11 Pro ist ein radikal auf Gaming getrimmtes Smartphone, das seinen Preis fast ausschließlich über rohe Leistung und Showeffekte rechtfertigt. Der SoC-Wechsel, der vergrößerte Akku und das auffällige, lüftergekühlte Design mit LED-Spielereien zielen klar auf Enthusiasten, im Alltag bleiben aber einige Kompromisse. Trotz großem Akku fallen die Laufzeiten nur „sehr gut“, aber nicht überragend aus, gleichzeitig steigen die Oberflächentemperaturen stark an und der Lüfter kann sehr laut werden.
Die eigentliche Kernkompetenz eines Smartphones, Kommunikation und Software, wirkt unausgewogen: Es fehlt Wi‑Fi 7, eSIM-Support und einige Bänder für den wirklich sorgenfreien internationalen Einsatz, dazu kommen eine unklare Update-Strategie und schwache Nachhaltigkeitsbemühungen ohne Ersatzteile oder Reparaturanleitungen. Das Display ist hell und technisch stark, doch nicht alle HDR-Standards werden unterstützt, und die Unter-Display-Kamera erkauft die „saubere“ Front mit klar sichtbaren Einbußen bei der Bildqualität. Die Hauptkamera ist passabel, Ultraweitwinkel und Zoom hingegen blass - für Foto- oder Allround-Nutzer ist das Paket damit schwer zu rechtfertigen.
Unterm Strich ist das RedMagic 11 Pro ein sehr schnelles, aber auch sehr einseitiges Nischenprodukt: Wer brutale Performance und ein unterbrechungsfreies Gaming-Display über alles stellt und bereit ist, bei Hitzeentwicklung, Lautstärke, Konnektivität, Updates und Kameras Abstriche zu machen, wird hier glücklich, allen anderen bietet es zu wenig Smartphone und zu viel Spezialspielzeug.
Preislich soll das RedMagic 11 Pro in der kleinsten Speichervariante bei 799 Euro starten, ist aber bei Amazon bereits für 709 Euro zu haben (Preisänderungen vorbehalten).
















