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Reolink Argus 4 Pro: 4K-Überwachungskamera im Langzeittest

Nachtsicht in Farbe.

Die Reolink Argus 4 Pro ist eine Überwachungskamera mit 180 Grad breitem 4K Sichtfeld, Bewegungserkennung und automatischer Speicherung. In Kombination mit einem Solarpanel benötigt sie keine Steckdose. Außerdem ist die Argus 4 Pro Smarthome-kompatibel und zeigt auch nachts ein farbiges Bild an.
Benedikt Winkel, 👁 Enrico Frahn Veröffentlicht am
Zubehör Camera Security Smart Home

Testfazit - Argus 4 Pro ist unauffällig, bietet viele Funktionen

Einmal eingerichtet macht die Argus 4 Pro von Reolink kaum Arbeit und liefert zuverlässig Videos. Dank des mitgelieferten Montagematerials findet die Überwachungskamera im Test problemlos einen Platz. Sie wird über das Solarpanel zuverlässig mit Energie versorgt. Der integrierte Akku sorgt für durchgängigen Betrieb, auch wenn über mehrere Tage die Sonne verborgen bleibt. Lediglich bei ausgiebigem Schneefall geht der Argus 4 Pro irgendwann der Saft aus. Die Kombination mit dem Solarpanel sorgt insgesamt für einen komfortablen Betrieb ganz ohne Steckdose.

Gut gefallen uns außerdem die vielfältigen Möglichkeiten der Reolink-App. Zeitpläne für die Überwachung, Bereiche die ausgeblendet werden sollen. Kategorisierung von Objekten die erkannt werden sollen, Zeitstempel bei erkannten Objekten. Das alles funktioniert im Test einwandfrei. 

Dank der integrierten Zwei-Wege-Kommunikation sind auch Gespräche möglich. Ebenso bietet die Kamera eine eingebaute, dezente Sirene und ein Licht. Doch auch ohne Zusatzbeleuchtung überzeugen die Aufnahmen der Kamera tags und nachts.

Zwar reicht die Bildqualität der Nachtaufnahmen nicht an die bei Tageslicht heran, sie sind dennoch beeindruckend. Auch nachts bietet die Argus 4 Pro Farbaufnahmen und zeigt deutlich alle Vorgänge im großen Sichtfeld. Dank der Zoommöglichkeit bleiben auch Details nicht verborgen.

Die Möglichkeit, die Daten in der Cloud zu speichern, gibt Sicherheit, dennoch ist es möglich, die Daten einfach per microSD-Karte zu sichern. Dank automatisiertem Überschreiben gibt es keine Probleme mit der Kapazität des Speichermediums.

Die Überwachungskamera kann auch ins Smarthome via Google Home eingebunden werden. Das funktioniert unkompliziert, der Funktionsumfang ist jedoch ziemlich begrenzt. Der eingebundene Nest Hub kann lediglich den Livestream der Argus 4 Pro anzeigen.

Pro

+ sehr gute Bildqualität
+ Farbdarstellung auch nachts
+ kommt ohne Steckdose aus
+ benötigt kaum Aufmerksamkeit

Contra

- Smart-Home-Einbindung nur rudimentär
- Cloud-Anbindung nur über Reolink

Preis und Verfügbarkeit

Die Argus 4 Pro hat eine UVP von 210 Euro. In Kombination mit dem Solar-Panel sind 230 Euro fällig. Die Kamera wird über den eigenen Onlineshop von Reolink verkauft, aber auch andere Händler wie Amazon haben sie im Angebot.

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139,98 €
Reolink Argus 4 Pro, 4K Solar Überwachungskamera Aussen Akku, ColorX-Nachtsicht, 180°-Weitwinkel, 8MP Kabellose WLAN IP kamera, Dual-band Wi-Fi 6, PIR- & KI-Erkennung, IP66-Wasserdicht, mit Solarpanel

Reolink bietet mit einer Argus 4 Pro eine Überwachungskamera mit einem Sichtfeld von 180 Grad und einer 4K Auflösung. Gegenüber der normalen Argus 4 Pro soll das Pro-Modell auch Nachts Farbbilder liefern.

Wahlweise verkauft der Hersteller die Akku-Kamera in Kombination mit einem Solar-Panel, um sie unabhängig von einer Stromversorgung zu machen. Die Kamera gibt es lediglich in einer Farbe: weiß.

Die UVP der Argus 4 Pro liegt bei 210 Euro. Für das Set aus Kamera und Panel sind 230 Euro fällig. Wir haben für den Test eine Kamera und ein Solar-Modul zur Verfügung gestellt bekommen.

Specifications

Bildsensor 1/1,8"CMOS Sensor
Auflösung 5120 x 1440 (8 Megapixel) bei15fps
Objektiv f=4mm, Festbrennweite
Sichtfeld Horizontal: 180° / Vertikal: 50°
Akkukapazität 5000mAh
WLAN-Standard IEEE 802.11 a/b/g/n/ac/ax

Verpackung und Lieferumfang - Argus 4 Pro mit Montagematerial

Reolink liefert die Argus 4 Pro und das Solarmodul in einem großen Karton. Zusätzlich legt der Hersteller Montagematerial für Kamera und Stromversorgung, einen Aufkleber mit Hinweis für die Überwachung und Kabel bei. Die Anleitung ist auch deutschsprachig und bebildert.

Die Argus 4 Pro ist nach IP66 gegen das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit geschützt. In der Kamera sind ein Bewegungssensor, Mikrofone, Lautsprecher und ein Licht integriert. Der verbaute Akku hat eine Kapazität von 5000 mAh. Die Argus 4 Pro ist Wi-Fi 6 fähig.

Einen internen Speicher hat die Argus 4 Pro nicht. Die Aufnahmen können in der Cloud oder auf einer microSD-Karte mit einer Kapazität von bis zu 512 GB gesichert werden. Eine Speicherkarte ist jedoch nicht Teil des Lieferumfangs. Das Solar-Panel hat eine Ausgangsleistung von 5 Watt. Damit wird der interne Akku der Argus 4 Pro geladen. Dank des Akkus kann die Kamera auch nachts und an Tagen mit wenig Sonneneinstrahlung genutzt werden. Für die Stromversorgung ist über USB-C gelöst.

Aufbau und Einrichtung - Reolink Argus 4 Pro ist schnell montiert

Wir starten mit der Hardwareinstallation. Reolink legt dem Kamera-Set verschiedene Schrauben und Dübel bei. Außerdem gibt es zwei Haltearme mit Kugelköpfen. Dadurch können Kamera und Panel in einem sinnvollen Abstand an Wänden und Balken montiert werden. Dank der Kugelköpfe gelingt die Ausrichtung problemlos. Zum Abschluss wird die Kamera per USB-C-Kabel mit dem Panel verbunden. Damit ist der Aufbau im Test in wenigen Minuten erledigt. 

Bänder bieten eine zusätzliche Sicherheit und sollen ein Herabfallen der Teile verhindern. Wünschenswert wäre weiteres Material, um die Kabel ordentlich zu führen und zu sichern.

In einem zweiten Schritt wird die Kamera eingerichtet. Das geschieht per Smartphone und der entsprechenden Reolink-App. Nach dem Download wird die Kamera mittels Scan eines QR-Codes identifiziert. Im Anschluss wird das Gerät eingeschaltet und per Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt.

Ebenfalls per App wird die Kamera dann mit dem WLAN verbunden. Durch die einzelnen Schritte führt die App in gut verständlichen Schritten. Für die Nutzung der App ist allerdings zwingend das Anlegen eines Reolink-Kontos notwendig.

Bedienung - Argus 4 Pro wird per App gesteuert

Die Reolink Argus 4 Pro wird ausschließlich per Smartphone bedient. Die Kamera kann ein Livebild anzeigen und eine Aufzeichnung anhand von Bewegungserkennung starten. Im Dashboard der App gibt es drei Bereiche: Kamera, Cloud und IoT. Unter "Kamera" können verschiedene Kameras angezeigt werden, im Test ist es lediglich eine. Dort werden die aktuellen Einstellungen direkt im letzten Live-Bild der Kamera eingeblendet. Ein Blick auf das Bild startet den Livestream. Im Querformat wird das übertragene Bild groß dargestellt.

Auch Zoomen ist problemlos möglich. Der Zoom wird dabei digital umgesetzt, die Qualität überzeugt. Im Live-Modus können einzelne Funktionen manuell ausgelöst werden, etwa die Beleuchtung oder die Sirene. Auch ist es möglich, die eigene Stimme über den integrierten Lautsprecher wiederzugeben. Steckt eine microSD-Karte in der Kamera, kann diese Videos aufzeichnen.

Die Aufzeichnung wird im Regelfall durch eine erkannte Bewegung gestartet. Dabei kann die Kamera unterscheiden, was sich bewegt hat, etwa Tiere, Personen oder Fahrzeuge. Einzelne Gruppen können von der Aufzeichnung ausgeschlossen werden.

Auch ist es möglich, Bereiche des Kamerabildes von der Überwachung auszuschließen, etwa das Nachbarhaus. Wird eine Bewegung erkannt, zeichnet die Kamera diese auf und speichert die Aufnahme. Auf Wunsch informiert sie per Push-Benachrichtigung oder Mail. Auch das automatische Aufheulen einer Sirene ist ein mögliches Szenario.

Für die Benachrichtigungen und Aktionen können eigens Zeitpläne erstellt werden. Die aufgezeichneten Bewegungen werden auf einer Zeitleiste angezeigt und können jederzeit einzeln ausgewählt und angesehen werden.

Auf Wunsch erstellt die Kamera auch geplante Videos, etwa von einem Sonnenaufgang oder von Wolkenbewegungen. Der Blickwinkel der Argus 4 Pro fällt mit 180 Grad Breite und 50 Grad Höhe ziemlich groß aus, beweglich sind die Linsen allerdings nicht. Das Pro-Modell kann, anders als die normale Argus 4, bunte Nachtaufnahmen ohne Zusatzbeleuchtung aufnehmen. Reolink nennt die Technologie dahinter Color X.

Im Bereich "Cloud" bietet die Reolink-App die Punkte Cloud-Speicherung, Smart Home und SIM-Dienste. Die Argus 4 Pro ist nicht SIM-fähig, daher ist dieser Punkt ohne Funktion. Über Cloud-Speicherung kann die Argus 4 Pro an eine Cloud angeschlossen werden. Diese ist jedoch nicht frei wählbar. Die Argus 4 Pro kann ausschließlich mit der Reolink-Cloud verknüpft werden.

Der Cloudspeicher ist kostenpflichtig. Im Standardplan können die Aufnahmen von bis zu 5 Kameras gesichert werden, es stehen 30 GB Speicherplatz zur Verfügung. Dafür werden pro Monat zum Testzeitpunkt 4,19 Euro fällig. Bei einer jährlichen Zahlweise sind es 41,49 Euro.

Alltag - Argus 4 Pro braucht kaum Aufmerksamkeit

Es braucht etwas Zeit, bis die richtige Menge an Informationen von der Kamera bekommt. Anfangs sorgt das Gerät bei jeder erkannten Bewegung mit Pushnachrichten, Tönen und Mails für eine Informationsflut auf dem Smartphone, obwohl der Garten scheinbar still daliegt.

Wird die Kamera komplett still gestellt, gerät sie jedoch auch in Vergessenheit. Dank der vielen Einstellmöglichkeiten in der App gelingt es mit der Zeit eine gute Mischung aus Mitteilungen und Bewegungserkennung. Zwar lösen vereinzelt auch Schatten von Vögeln oder große Insekten die Bewegungserkennung aus - das lässt sich mit einer Größeneinstellung der Erkennung und der einstellbaren Sensitivität jedoch gut beheben.

Gut gefällt uns die Zeitleiste, mit der sich einzelne Bewegungen über 24 Stunden schnell nachvollziehen lassen. Im Garten sind es die Tiere der Nachbarn, streunende Wildtiere oder auch Kinder, die sich im Garten bewegen. Die Funktion der Gegensprechanlage und der eingebauten Sirene verwenden wir dagegen nie. Wird die Kamera dagegen an einer Eingangstüre verwendet, mag das anders aussehen.

Über 6 Monate war das Kamera-System im besten Sinn unauffällig. Lediglich einen Ausfall gab es, weil das Solar-Panel über mehrere Tage von Schnee verdeckt war und keine Energie mehr lieferte. Wir haben einmal die Position der Kamera verändert, um verschiedene Szenarien auszuprobieren. Im Winter mussten wir das Solar-Panel öfter umpositionieren, um genug Energie für die Kamera zu beschaffen, da das Panel je nach Position, Bewuchs und saisonalem Lichteinfall zu wenig mit Licht eingedeckt wurde. An einzelnen Tagen haben wir die Argus 4 Pro mittels einer Powerbank geladen. 

Sehr gut gefällt uns die Farbwiedergabe und insgesamt die Bildqualität der Kamera - auch bei schwierigen Lichtbedingungen. Reolink bewirbt gerade dieses Feature der Argus 4 Pro - und sie liefern entsprechend ab. Selbst in der Nacht liefert die Argus 4 Pro ein scharfes Bild, Farben sind sichtbar, deutlich besser gelingt die Darstellung, wenn die integrierte Beleuchtung aktiviert wird. Damit sind nachts auch Tiere eindeutig zu identifizieren.

Die aufgezeichneten Clips auf einer Zeitleiste
Die aufgezeichneten Clips auf einer Zeitleiste
Nur der Schnee sorgt für eine leeren Akku
Nur der Schnee sorgt für eine leeren Akku
Abendliche Farbaufnahme der Terrasse
Abendliche Farbaufnahme der Terrasse

Obwohl wir im Test keine Cloudanbindung verwenden und eine kleine Speicherkarte mit lediglich 32 GB Kapazität nutzen, kommt es nicht zu Problemen. Die Kamera kann Aufnahmen automatisch nach einer bestimmten Zeit löschen, oder sie löscht automatisch die ältesten Aufnahmen, wenn Platz benötigt wird. Das funktioniert im Testzeitraum völlig problemlos und ohne Eingreifen. Auf der 32-GB-Karte finden im Test die Aufnahmen von 120 Tagen Platz.

Die WLAN-Verbindung der Kamera ist im Test stabil. An verschiedenen Positionen im Garten bleibt sie stets zuverlässig mit dem Netzwerk verbunden. Wir nutzen im Test einen Aufbau mit 5 GHz-Band. Für die Bedienung der Kamera muss das Smartphone nicht mit dem gleichen WLAN-Netz verbunden sein.

Ausbaufähig ist hingegen die Einbindung in das Smarthome - im Test in Google Home. Die Kamera wird zwar schnell und unkompliziert hinzugefügt, der Funktionsumfang beschränkt sich jedoch auf ein Live-Bild. Und das kann lediglich auf einem Smartdisplay - im Test ein Nest Hub der zweiten Generation - angezeigt werden, nicht etwa in der Smartphone-App oder auf dem Google Streamer.

Überzeugen können die Montagepunkte von Reolink. Heftigen Herbst- und Winterstürmen trotzten die Bauteile ohne Probleme. Der Hersteller gibt das Temperaturfenster mit -10 bis +55 Grad Celsius an. Auch bei Temperaturen darunter arbeitete die Kamera zuverlässig.

Akkuanalyse in der Reolink-App
Akkuanalyse in der Reolink-App
Einbindung in Google Home
Einbindung in Google Home
Auf dem Nest Hub gibt es nur den Livestream
Auf dem Nest Hub gibt es nur den Livestream
Ein Fuchs in Farbe nachts um 3 Uhr

Fazit

Reolink hält bei der Argus 4 Pro das Versprechen der guten und farbigen Nachtsicht. Überhaupt macht die Überwachungskamera im Alltag eine gute Figur. Dank Solar-Panel hat sie meist genug Strom, der Speicher wird automatisch aufgeräumt. 

Auch die Art und Zahl der Benachrichtigungen lassen sich prima anpassen. Lediglich bei der Einbindung ins Smart Home bleibt noch Luft nach oben.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

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Autor: Benedikt Winkel, 12.01.2025 (Update: 12.01.2025)