
Schickes und extrem günstiges E-Bike mit großer Reichweite - Touroll B2 im Test
Günstiges 7-Speed E-Bike.
Ein einfaches City E-Bike ohne Schnickschnack und mit ordentlicher Reichweite im Step Through Design zum extrem günstigen Preis von 659 Euro bietet Touroll mit seinem neuen B2-Modell. Man erhält die Basics, die jedoch grundsolide ausgeführt sind - auf ein klassisches Display muss aber verzichtet werden.Marvin Gollor Veröffentlicht am 🇺🇸 🇫🇷 ...
Testfazit - Preiswertes Touroll B2 City E-Bike auf Asphalt in seinem Element
Uns hat das Touroll B2 gut gefallen, vor allem die Stabilität durch die breite Bereifung, die Einfachheit in der Handhabung und auch die ganz gute Reichweite für längere Touren, was bei uns auf dem Land ziemlich relevant ist. Leider wurde die Suspension des Vorhgängermodells Touroll B1 gestrichen, sodass Schotter- und Feldwege tunlichst gemieden werden sollten. Auch Anstiege können durch die etwas schwache Motorisierung problematisch sein.
Insgesamt ist die Ausstattung sehr basic gehalten, um einen günstigen Preis zu ermöglichen: Scheibenbremsen, 7 Speed Entry-Gangschaltung, 250-W-Motor mit 50 Nm, einfacher Schrittfrequenz-Sensor und viele, generische Bauteile, die aber zuverlässig ihren Dienst verrichten. Schade ist zudem das Fehlen eines richtigen Displays und einer App.
Optisch gefällt uns das E-Bike sehr und auch Sattel sowie Flossengriffe sind angenehm. Bei sehr großen Füßen kann das vordere Schutzblech jedoch theoretisch bei Lenkvorgängen leicht mit dem Fuß kollidieren. Die Bremsen müssen richtig eingestellt werden, ebenso das vordere Schutzblech, das ansonsten am Reifen schleift.
Geeignet ist das günstige Touroll B2 City E-Bike vor allem für gerade und befestigte Straßen - die Basisausstattung gefällt und auch die Reichweite ist super, inbesondere gemessen am Preis.
Insgesamt weiß das Touroll B2 besonders beim sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu überzeugen, sofern man vor hat zu 95 Prozent auf geraden, befestigten Straßen zu fahren.
Pro
Contra
Preis und Verfügbarkeit
Das Touroll B2 bekommt man aktuell schon für 659 Euro bei Geekbuying mit dem Gutscheincode DE05091. Geekbuying verschickt das E-Bike versandkostenfrei aus einem Lager in Polen, sodass keinerlei Import- oder Versandkosten für den Versand nach Deutschland oder in andere EU-Länder anfallen.
Inhaltsverzeichnis
- Testfazit - Preiswertes Touroll B2 City E-Bike auf Asphalt in seinem Element
- Lieferung und Aufbau - Vormontiertes Touroll B2 schnell einsatzbereit
- Ausstattung und Optik - Schickes E-Bike mit guter Verarbeitung
- Akku, Motor und Reichweite - Touroll B2 mit bis zu 100 km
- Display und App - Touroll B2 verzichtet auf beides
- Unterwegs - City E-Bike abseits von Asphalt überfordert
Touroll bringt mit dem B2 das Nachfolger City E-Bike des B1 auf den Markt. Es ist ein 7-Speed Step Through Modell, also mit leichtem Auf- und Abstieg. Die einzige Farboption ist mintgrün. Unterschiedliche Rahmen- oder Reifengrößen werden ebenfalls nicht angeboten.
Wir begrüßen, dass Touroll im Vergleich zum Vorgänger einige Verbesserungen vorgenommen hat, besonders bei Sattel, Lenkergriffen, Kettenschutzblech, Seitenständer, Reifen (breiter) und Motor (mehr Reichweite und Torque) und das zu einem ähnlichen Preis. Allerdings wurde die Vordergabel-Federung komplett gestrichen, was wir im Verlaufe des Tests noch deutlich zu spüren bekommen werden.
Lieferung und Aufbau - Vormontiertes Touroll B2 schnell einsatzbereit
Das Touroll B2 kommt überwiegend vormontiert im großen Karton. Verpackt ist das Budget-Rad wirklich sehr gut. Die restlichen Montageschritte sind sehr einfach und gehen in circa 15 bis 20 Minuten von der Hand. Eingesetzt und festgeschraubt werden müssen Lenker, Pedale, Vorderrad samt Blende, Vorderlicht und Sattel. Entsprechendes Werkzeug liegt bei, samt Handschuhen und Anleitung in Deutsch, die insgesamt ausreichend beschriebene Schritte bietet.
Die Materialien fühlen sich nicht billig, aber auch nicht besonders hochwertig an, die Schweißnähte sind ordentlich, der Lack ist kratzerfrei und insgesamt fühlt sich das Touroll B2 relativ robust an. Alle Kabel sind bereits vorverlegt, die Bremse muss eingebremst werden, die Schaltung funktioniert ab Werk super, auch wenn das Hochschalten zu anfangs etwas Feingefühl benötigt. Die Reifen sind jedoch nahezu komplett luftleer und müssen aufgepumpt werden - danach kann es auch schon los gehen. Zubehör bzw. Ersatzteile liegen keine bei.
Ausstattung und Optik - Schickes E-Bike mit guter Verarbeitung
Das Touroll B2 ist ein günstiges E-Bike, was sich natürlich auch bei der Ausstattung bemerkbar macht: es kommen mechanische No-Name-Scheibenbremsen zum Einsatz anstatt hydraulische, die jedoch tadellos funktionieren. Die ergonomischen Flossengriffe sehen wir gerne in der Preisklasse, die einerseits bombenfest sitzen und für unseren Geschmack - passend zur Sattelfarbe - auch optisch 'was hermachen. Auch insgesamt ist das Retro-Design in der Farbe mintgrün hübsch anzusehen. Lenker und Sattel sind verstellbar, ansonsten kann wenig eingestellt werden.
Angetrieben wird das Touroll von einen 250-W-Hinterradnabenmotor mit 50 Nm Drehmoment in Kombination mit einem 561,5 Wh großen Akku. Einen Drehmomentsensor gibt es nicht, sondern einen 12-Magnet-Trittfrequenz-Sensor. Der Akku ist sehr einfach entnehmbar, aber auch im verbauten Zustand aufladbar.
Eine Anfahrhilfe mit 6 km/h kann man am Bedienfeld links aktivieren, indem man im ersten Modus die Mode-Taste gedrückt hält. Als Anschiebehilfe ist dieser Modus aber nicht geeignet, da man nach nur drei bis vier Sekunden erneut lange die Mode-Taste gedrückt halten muss.
Auffällig sind die 26 x 2,25 Zoll großen No-Name-Reifen, dessen Breite sich bereits an der Grenze zum Mountainbike befindet. Durch die fehlende Federung ist das Stadt-Fahrrad dennoch nicht für etwaige Offroad-Abstecher geeignet, jedoch erhöht die größere Aufstellfläche die Kontrolle, den Fahrkomfort sowie den Grip. Für enge Kurven ist das Handling aber dennoch gut. Verbaut ist zudem eine einfache, aber grundsolide Shimano 7-Gang-Kettenschaltung.
Die restliche Ausstattung umfasst weitreichende Metall-Schutzbleche, einen Seitenständer, ein Gepäckträger mit 15 kg Kapazität, Lichtanlage sowie eine mechanische Klingel.
| Ausstattung: | |
| Rahmengröße | 26 x 16 Zoll |
| Maße | 1,9 x 0,67 x 1,11 m |
| Lenkerbreite | 670 mm |
| Gewicht | 26,7 kg |
| Reichweite | 100 km |
| Geschwindigkeitsstufen | 15 / 20 / 25 km/h (Stufe 1-3) |
| Gänge | 7 (Hinten), Shimano |
| Max. Motorleistung | 250 W (36 V) |
| Max. Drehmoment | 50 Nm |
| Akku | 15.6 Ah / 561,5 Wh (36 V) |
| Ladezeit | 7 - 8 Stunden |
| Bremse | Mechanische Scheibenbremse und elektronische Bremse |
| Reifen | 26 x 2.25 Zoll |
| Empfohlene Körpergröße | 160 - 195 cm |
| Zuladung | 120 kg |
Licht - Touroll B2 ausreichend hell, aber ohne Bremslicht
Akku, Motor und Reichweite - Touroll B2 mit bis zu 100 km
Der generische 250-W-Motor bringt ein Drehmoment von 50 Nm auf, hat aber keine Spitzenleistung mit angegeben - realistisch wären knapp 400 W.
Der 561,5 Wh fassende Akku soll ganze 100 km durchhalten können. Der Hersteller macht dazu folgende Angaben: Flache Straßen, keine starken Gegenwinde, 26 °C, konstante 15 km/h (Stufe 1) und 75 kg Last. Da der Autor des Testberichts über 100 kg wiegt, dürfte eine dreistellige Reichweite auch bei sonstigen Optimalbedingungen schon einmal flach fallen. Flache Straßen findet man im County Donegal, Irland, zudem eher selten. Vollständig aufgeladen ist der Akku nach 7 bis 8 Stunden, was unser Test bestätigt - die Ladeleistung beträgt circa 80 W und das Netzteil wird dabei nicht sonderlich heiß.
Display und App - Touroll B2 verzichtet auf beides
Der Budget-Charakter des Touroll B2 kommt spätestens beim "Display" zur Erscheinung - denn es gibt schlicht keines. Stattdessen setzt das City E-Bike auf eine einfache LED-Anzeige, sprich die drei Geschwindigkeits-Modi (15, 20, 25 km/h) werden jeweils durch eine eigene LED signalisiert, hinzu kommt eine einfache 4-stufige Batterieanzeige, ähnlich wie am Akku selbst. Auf eine App wird ebenfalls verzichtet.
Durchschnittsgeschwindigkeit, zurückgelegte Kilometer etc. müssen demnach mittels eines separaten GPS-Geräts abgelesen werden.
Unterwegs - City E-Bike abseits von Asphalt überfordert
Das Touroll B2 E-Bike ist für die Stadt und generell Gebiete mit gut ausgebauten Straßen gedacht, was wir im Einsatz deutlich zu spüren bekamen. Man möge meinen, dass die breiten Reifen zumindest auf Schotterwegen und weniger gut befestigten Straßen deutlich helfen würden, jedoch bei einem Fahrergewicht von rund 105 kg und komplett fehlender Federung sind selbst Asphaltstraßen, die nicht optimal ausgebessert sind, eine einzige Durchrüttel-Tortur. Auf Schotterwegen muss man hingegen schon Angst haben, dass sich die Felgen verziehen oder sonst etwas zu Bruch geht - daher unbedingt meiden, sofern man keine 60 kg leichte Person ist. Außerdem sollte im Falle unbefestigter Straßen etwas Luft aus den Reifen genommen werden, um Stöße und Vibrationen zu minimieren - eine praxisnahe Lösung ist das für den Alltag jedoch nicht.
Insgesamt fühlt sich das Fahren durch die Reifenbreite sehr stabil und angenehm auf der Geraden an. Zum Komfort trägt das durchaus leise Motorgeräusch und der wirklich komfortable Sattel bei. Nervig ist jedoch das Umschalten der Unterstützung mit nur einer Taste, d.h. man kann etwa nicht direkt von Stufe 2 auf Stufe 1 zurückschalten, sondern muss erst Stufe 3 und Stufe 0 durchschalten.
Teststrecke - Halbierte Reichweite bei suboptimalen Bedingungen
Wir sind zum großen Teil auf der Europaroute EuroVelo 1 in Irland gefahren, die praktischerweise direkt vor der Haustüre des Autors liegt. Insgesamt war die Strecke fast schon ein Torture-Test für das City-Bike, denn eine wenig hügelige Strecke gibt es im gesamten County Donegal kaum (260 Höhenmeter auf 19 km), dazu kam zwar nur mäßiger Wind bei warmen 20 °C, aber durch die vielen Anstiege sind wir meist auf Stufe 3 gefahren und zusätzlich zum schweren Eigengewicht des Bikes kamen 105 kg des Fahrers hinzu, während Touroll ihre Reichweite bei gerader Strecke, auf Stufe 1 und 75 kg Körpergewicht ermittelt haben.
Hinzu kam, dass der Motor schon bei mittleren Anstiegen komplett überfordert und eine Unterstützung fast nicht mehr spürbar war. Die Geschwindigkeit sank dann schnell mal auf 12 km/h und der Puls schoss in die Höhe - Spaß ist was anderes. Auf gerader, übersichtlicher Strecke fuhren wir hingegen oft über 25 km/h bzw. sogar 30 bis 37 km/h - nicht unüblich für den Autor. Der Motor schaltet dann komplett ab, sodass wir lediglich bei leichten Anstiegen und wenn wir sehr gemütlich auf gerader Strecke fuhren, eine echte Unterstützung vermerkten - die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 22,5 km/h.
Diese ständigen Anstiege, die nicht gut ausgebauten Straßen und das recht hohe Fahrergewicht hatten zur Folge, dass nach zwei Testfahrten (19 km und 21 km) schon drei der vier Batterie-Leuchten erloschen, sodass im Härtetest eine maximale Reichweite von 50 bis 55 km drin wäre. Im reinen "City-Einsatz" wären bei einer 20 bis 30 kg leichteren Person mit ökonomischerem Fahren sicher auch bis zu 80 km drin. Fraglich bleibt aber, ob die versprochenen 100 km bei Stufe 1 jedoch wirklich abrufbar sind.
Fahrerfahrung - Touroll B2 ist Basic aber komfortabel
Sofort fühlt man sich auf dem Touroll B2 wohl, insbesondere die Stabilität vermittelt ein sehr angenehmes Fahrgefühl, das Lenken ist ziemlich leichtgängig, ebenso das Umschalten der Gänge an sich, was jedoch nur während der Fahrt möglich ist.
Auch gefällt der niedrige Einstieg "Step Through Design". Mit 26,7 kg Eigengewicht plus 105 kg des Fahrers (Maximal 120 kg zusätzliche Last) und breiten Reifen ist der Rollwiderstand nicht optimal, aber dennoch konnten wir das E-Bike auch problemlos ohne Motor-Unterstzüung für längere Zeit mit 30 bis 37 km/h auf gerader Strecke fahren. Es ist also nicht ganz so schlimm wie mit extra breiten Reifen, aber ein herkömmliches, leichtes Fahrrad ist natürlich deutlich leichter zu fahren, wenn man beides ununterstützt vergleicht.
Der Motor arbeitet recht leise und reaktionsschnell, es dauert lediglich eine halbe Sekunde bis die Unterstützung greift, was sehr viel Spaß bereitet. Mit einer Körpergröße von 1,83 m findet der Tester ausreichend Platz, allerdings kann es zu Problemen kommen, wenn man wie der Tester Schuhe in Größe 48 trägt - dann kann das vordere Schutzblech beim Lenken selten einmal an den Vorderfuß stoßen, allerdings war das mehr in der Theorie als in der Praxis der Fall.
Sportlich ist das City E-Bike keinesfalls, aber die aufrechte Haltung sorgt für eine sehr gute Übersicht im Straßenverkehr. Suboptimal ist die nicht durchgehende Unterstützung des E-Motors, denn dieser schaltet sich zunächst ein, um dann wieder abzuschalten, sobald man schneller Fährt als die eingestellte Stufe "erlaubt" und dann wieder erneut hilft, sobald man entsprechende Stufen-Geschwindigkeit wieder unterschreitet - das geht eigentlich die ganze Zeit so, was schon sehr irritierend und störend sein kann. Die Übersetzung ist insgesamt aber gelungen - auch die größten Gänge kamen zum Einsatz.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.







































