Selbstfahrende Autos im Praxis-Test durchgefallen: Nur ein "Autopilot" erreicht Mittelmaß
Nein, diesmal ist es nicht Tesla. Noch ein klein wenig schwächer bewertet wurde "Pilot Assist" von Volvo. Wobei beide Versionen des Tesla Autopilot Version 2023.7.10 sowie die Beta-Version davon mit nur zwei von sieben bestandenen Teilprüfungen sehr weit unten rangieren.
Insgesamt hat die IIHS, eine gemeinnützige Organisation für Verkehrssicherheit in den USA, vergleichbar mit der Euro NCAP oder dem ADAC, 14 Fahrzeugmodelle untersucht. Darunter waren auch unterschiedliche Assistenzsysteme von ein und demselben Hersteller.
Geprüft wurden zahlreiche Szenarien, etwa mit schwer zu erkennendem Gesicht der Fahrer, mit Notfallsituationen oder unerwarteten Bremsmanövern. Zum Bestehen erscheinen die vorgegebenen Hürden gar nicht so hoch.
So müssen Blickrichtung und Hände des Fahrers kontrolliert werden. Das Fahrzeug warnt mit mehr als einem Signal, zum Beispiel akustisch und mit einem Blinklicht. Auch darf der Spurwechselassistent das Lenken nicht erschweren.
Zudem müssen beispielsweise die Gurte angelegt sein und die Fahrerin kann nicht nur einzelne Teilsysteme nutzen, also etwa das Notfallbremssystem ausschalten. Insgesamt liest sich die Liste wie eine Reihe sehr durchschnittlicher und nachvollziehbarer Erwartungen.
Alle Tests wurde auf der gleichen Teststrecke durchgeführt und je dreimal absolviert. Das detaillierte Testprotokoll inklusive der Darlegung der Punktevergabe, des genauen Ablaufs und der einzelnen Routinen findet sich hier.
Einmal bestanden hat dann doch zumindest ein einziger "Autopilot". "Teammate with Advanced Drive" im Lexus LS hat die Tester überzeugt. Bis auf die Kontrolle von Blick und Händen, die als grenzwertig beurteilt wurden, gab es gute Noten sowie zweimal ein "durchschnittlich".
Außer "ProPilot Assist with Navilink" im Nissan Ariya ist es keinem anderen Assistenzsystem gelungen, nicht wenigstens in einer Kategorie komplett zu versagen. Die Übersicht mit den Noten zu den einzelnen Kategorien ist hier zu finden.
Dann heißt es wohl weiterhin, selbst dafür zu sorgen, dass nichts Schlimmeres passiert. Bis zur Besserung kann man sich die Zeit mit Tests zu nicht funktionierenden "Autopiloten" vertreiben, wie hier bei Golem.
Update 15. März 2024: In der ersten Fassung war in der Bildunterschrift vom "Drive Pilot" von Mercedes-Benz die Rede. Dieser wurde in der Studie nicht untersucht. Tatsächlich wurde "Active Distance Assist DISTRONIC with Active Steering Assist" in einer Mercedes-Benz C-Klasse geprüft.